Erlanger Partnerschaften rund um den Globus

Silvia Klein an der Stele der Städtepartnerschaften auf dem Erlanger Rathausplatz. Foto: Uwe Müller
  • Silvia Klein an der Stele der Städtepartnerschaften auf dem Erlanger Rathausplatz. Foto: Uwe Müller
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ERLANGEN (mue) - Erlangen ist in der Welt ein Begriff – zu insgesamt acht Städten rund um den Globus werden partnerschaftliche Beziehungen gepflegt: Eskilstuna / Schweden (seit 1961), Rennes / Frankreich (1964), Wladimir / Russland (1983), Jena / Thüringen (1987), Stoke-on-Trent / Großbritannien (1989), San Carlos / Nicaragua (1990), Besiktas / Türkei (2003) sowie Riverside / USA (2013).


Hinzu kommt neben weiteren auch die Regionalpartnerschaft mit Shenzhen / China, die heuer 20-jähriges Jubiläum begeht. Über den aktuellen Stand der internationalen (Städte-)Arbeit und darüber, wie man sich als BürgerIn mit einbringen kann, sprach der MarktSpiegel mit Silvia Klein vom Büro für Chancengleichheit und Vielfalt / Internationale Beziehungen im Erlanger Rathaus:

Wo liegen generell die Schwerpunkte beim Thema Städtepartnerschaft?

Silvia Klein: Das ist bei jeder Partnerschaft oder Beziehung anders, weil die Möglichkeiten und Programme mit den jeweiligen Städten ganz unterschiedlich sind. Grundsätzlich aber wird immer eine Bürgerpartnerschaft mit breiter Beteiligung angestrebt.

Welche Projekte sind gegenwärtig besonders im Fokus?

Silvia Klein: Auch hier gibt es eine große Vielfalt – blicken wir etwa auf Shenzhen: Das 20-jährige Jubiläum begehen wir mit zahlreichen Kulturveranstaltungen und Begegnungen über das ganze Jahr in verschiedenen Städten der Region, Wirtschaftskontakte eingeschlossen. Oder San Carlos: Der Jugendaustausch sowie Hilfe beim Ausbau der medizinischen Versorgung – denken wir zum Beispiel an die Pathologie im Hospital von San Carlos – und vieles mehr stehen hier auf dem Programm. Das dreißigjährige Jubiläum der Partnerschaft mit Jena begehen wir am 3. Oktober mit mindestens 250 Gästen, und im russischen Wladimir wurde jüngst das Dialogforum „Prisma“ zum offenen Gedankenaustausch in Zeiten politischer Verwerfungen zwischen Ost und West ins Leben gerufen. Mit dem britischen Stoke-on-Trent wird die Partnerschaft aktuell quasi wiederbelebt, und zwar in den Bereichen Hochschulen, Seniorenbeirat und Jugendparlament. Gemeinsam mit Riverside konzentrieren wir uns gegenwärtig auf den Kultur- und Universitätsaustausch, mit Besiktas auf Schulpartnerschaften sowie Kultur- und Praktikantenaustausch. Wie Sie sehen, gibt es immer reichlich zu tun.

Welche konkreten Ergebnisse gibt es insgesamt zu vermelden – was bringen die Partnerschaften den beteiligten Kommunen?

Silvia Klein: Generell steht die Völkerverständigung im Fokus. Langfristig haben zum Beispiel Städtepartnerschaften in Folge des Elysée-Vertrages maßgeblich zur Entwicklungen der deutsch-französischen Beziehungen beigetragen, ähnliches gilt für die Aussöhnung mit Osteuropa – unser Kontakt mit Wladimir, der noch während des Kalten Kriegs aufgenommen wurde, wäre da zu nennen. Bezüglich San Carlos wiederum gibt es viel Zusammenarbeit in Sachen Entwicklung, etwa beim Bau einer Kinderstation im Hospital oder zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung. Im Gegenzug kann aber auch in Erlangen viel gelernt werden: Durch Schulbesuche eröffnen sich für die Kinder globale Zusammenhänge – insgesamt gibt es etwa 200 Austauschmaßnahmen pro Jahr, wobei vieles auch Projektarbeit etwa im Bereich der Wissenschaft ist. Es kommt also auch zu viel Wissenstransfer, vereinzelt auch zu wirtschaftlichen Kooperationen.

Können sich die Erlanger Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen – wenn ja, wie?

Silvia Klein: Selbstverständlich geht das, etwa bei den Freundeskreisen, den Partnerschaftsvereinen, durch Teilnahme an Bürgerreisen und Austauschmaßnahmen – Stichwort: Gastfamilien –, bei Bürgerfesten oder auch Veranstaltungen im Club International der Volkshochschule. Insgesamt gilt: Die Partnerschaften leben wesentlich durch das Engagement der Zivilgesellschaft.

Interview: Uwe Müller

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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