Bundeslager in Großzerlang mit Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Erlangen

Eröffnung
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In diesen Tagen kamen 70 Pfadfinderinnen und Pfadfinder derErlanger Stämme Asgard, Steinadler und Waräger vom Bundeslager des Bund der
Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) in Großzerlang /Rheinsberg (Brandenburg)
zurück.

"Estonteco"-Lebe den Kontinent

Für 5.000 Kinder und Jugendliche u. a. 600 aus  mehr als 20 verschiedenen Ländern, ist dasAbenteuer „Bundeslager“ zu Ende gegangen. Der Stamm Waräger hatte
Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Litauen zu Gast. Die Begegnung war bei einem
Besuch zu Pfingsten in Litauen vorbereitet worden. Zur Eröffnung des riesigen
Zeltlagers war auch der Bürgermeister von Rheinsberg, Jan-Pieter Rau, gekommen.
Zehn Tage lang machten die „Pfadis“, Programm auf dem Lagerplatz und erkunden
außerdem die Region – zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Kanu. Unter dem Motto „Estonteco – Lebe den Kontinent“ drehte sichin der Zeltstadt alles um die europäische Idee. In zahlreichen Workshops ging
es darum, welchen Beitrag Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu einem friedlichen
Zusammenleben in Europa leisten können.

Natürlich kam bei diesem großen Pfadfinder-Treffen der Spaßnicht zu kurz: Die Kids konnten sich etwa auf einer Seifenrutsche vergnügen,
eine Endlos-Murmelbahn bauen oder eine Pizza grillen. Jeden Abend waren auf dem
Zeltplatz viele originell eingerichtete Cafés der einzelnen Landesverbände
geöffnet, in denen die Jugendlichen sich beim Speed-Dating, beim Kickerspielen
oder beim Tanzen probieren können.
Mehrere Dutzend ehrenamtliche Helferinnen undHelfer, darunter auch viele ältere Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Erlangen,
hatten den Zeltplatz für die Ankunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
vorbereitet: Für den Aufbau der typischen Schwarzzelte – der Kohten und Jurten
– hatten sie 6.000 Holzstangen sowie für die traditionellen Lagerfeuer 200
Kubikmeter Feuerholz herangeschafft. Außerdem wurden 1.500 m Frischwasserleitungen,
1.500 m Abwasserleitungen mit 5 Pumpstationen,1.000 m Starkstromkabel mit 16 Unterverteilungenund 800 m Telefonkabel verlegt. Daneben gab es 90Komposttoiletten, die mehrmals täglich geleert wurden. Eine Markthalle mit1.000 m² Verkaufsfläche von denPfadfinderinnen und Pfadfinder betrieben, versorgte 600Kunden am Tag mit allem, was man zum Leben braucht – unter anderem40.000 Brötchen, 10.000 Äpfel, 15.000 Tomaten, 10.000Eier, 4.000 Laibe Brot, 10.000 l Milch, 10 Sorten Kartoffeln und 1.000Gläser Nuss-Nougat-Creme.

Null Bock auf Politik?

Nicht bei den Pfadfinderinnen undPfadfindern. Sie diskutierten auf dem Bundeslager mit den Brandenburger
Bundestagskandidatinnen und -kandidaten von CDU, SPD, FDP, Die Linke und
Bündnis 90/Die Grünen vor der Wahl im September über Themen wie Bildung, Europa
und Ernährung. Der BdP hielt auf dem Bundeslager eine U18-Wahl ab, bei dem
unter 18-Jährige ihre Stimme abgeben können, um sich in Demokratie zu üben. Die Gruppen machten sich an den „Raus-Tagen“ auf, um dieRegion kennenzulernen – zu Fuß, auf dem Rad oder mit dem Kanu. Einige unternahmen
auch einen Ausflug nach Berlin. Rund 600 Teilnehmende des Bundeslagers sind aus aller Weltnach Großzerlang gekommen – etwa aus Chile, Nepal und Südafrika; sie stellten
am Internationalen Abend auf dem ganzen Zeltplatz ihr Land und die dortige
Pfadfinderkultur vor.

ISS Raumstation

Technisch spannend wurde es als die „Pfadis“ vomBundeslager eine Funkverbindung zur internationalen Raumstation ISS herstellten.
Eine Richtantenne wurde aufgebaut und gesteuert. Die Amateurfunkervon Radio Scouting hatten sich im Oktober 2016 bei ARISS um einen Funkkontakt
zur ISS beworben. Der Kontakt war der erste deutsche Kontakt mit der ISS in diesem
Jahr. Das Bundeslagerteam stellte zur Vorbereitung füralle Teilnehmenden eine Bühnenshow auf die Beine. Neben passender musikalischer
Begleitung durch die Bundeslagerband, gab es einige interessante Rahmendaten
und Hintergrundinformationen zum Gespräch ins All. Die ISS ist so groß wie zwei
Fußballfelder. Sie fliegt in 400 km Höhe und fällt pro Tag 50 bis 150 m,
so dass sie sich immer wieder hochstoßen muss. Für eine Erdumrundung braucht
die ISS 93 Minuten.Der Überflug der ISS über Deutschland dauerte nuracht Minuten. „Here is Delta Papa 9 Sierra calling Oscar Romeo 4India Sierra Sierra. Do you copy? Over.“ So klang über den Lagerplatz.Nach einigen erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme war es um 20:21 Uhr dann
so weit: Der italienische Astronaut Paolo Nespoli antwortete direkt aus dem All
und im Publikum brach Jubel aus. Es wurde aber sofort wieder mucksmäuschenstill
– schließlich wollten alle hören, was er von der ISS zu berichten hatte. 13
Pfadfinderinnen und Pfadfinder stellten ihm insgesamt 20 Fragen. Nespoli
erzählte z.B., dass für Krankheitsfälle ein Space Craft zur Verfügung steht,
mit dem die ISS-Besatzung in vier Stunden wieder zurück auf der Erde ist. Das
Essen auf der ISS komme aus der Dose und sei in Ordnung, eine Möglichkeit im
All zu duschen gebe es leider nicht. Weiterhin erklärte er, dass der
Tag-Nacht-Rhythmus auf der ISS keine Rolle spielt, da ein Tag für die Besatzung
16 Tage und 16 Nächte sind, d.h. man sieht ständig das Sonnenlicht kommen und
gehen. Brennend interessierte die „Pfadis“ natürlich auch die Gefahr durch
Meteoriten. Nespoli entgegnete, dass kleine Meteoriten von einer Art
Schutzschild gestoppt würden, aber ein größerer beim Aufprall ein Loch in der
ISS verursachen würde. Für diesen Fall gebe es einen Notfallplan, aber der
wurde bisher noch nie gebraucht. Auf die Frage, ob ein Aufenthalt im Weltall
seine Perspektive auf die Welt verändert habe, schickte der Astronaut eine
Warnung hinunter an die 5.000 Zuhörerinnen und Zuhörer: „We need to be careful
what we do to earth.“

Stamm Sigena aus Nürnberg

Traditionell ein besonderes Highlight bei jedem Bundeslagerist für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Singewettstreit. Nach
Vorentscheiden aus 45 angemeldeten Gruppen in vier Kategorien wurden auf der
zentralen Bühne Lieblingssongs untermalt von pfadfindertypischen Instrumenten,
wie Gitarre, Geige, Bodhrán, Mandoline oder Kontrabass zum Besten gegeben.
Sieger in der Kategorie „Sippe“ war die Sippe Feuerfalken vom Stamm Sigena aus
Nürnberg mit ihrem selbst geschriebenen Song „Ich find die Kohte nicht mehr“.  Das BdP-Bundeslager endete nach zehn Tagen. DiePfadfinderinnen und Pfadfinder stiegen in die knapp 70 Reisebusse, die sie
zurück nach Hause in alle Ecken Deutschlands brachten. Alle vier Jahre treffen
sich Kinder und Jugendliche des BdP zu einem riesigen Zeltlager immer an einem
anderen Ort in Deutschland.  Die Erlanger Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamenaus dem Stadtgebiet und dem Erlanger Umland. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder
findet man in Erlangen an der Kurt-Schumacher-Straße (Stamm Asgard), am
Berliner Platz und in Frauenaurach (Stammm Steinadler) und am Burgberg (Stamm
Waräger).  Unterstützt wurden die Erlanger Stämme auch von der örtlichen Gruppe des Pfadfinder-FördererkreisesNordbayern e. V., der auch als einziger Pfadfinder-Fördererkreis am Bundeslager
zehn Tage lang über seine Arbeit, Förderung der Pfadfinder/innengruppen und
Öffentlichkeitsarbeit rund um die Pfadfinderidee, informierte.

Weitere Informationen unter …

BdP Stamm Asgard www.bdp-asgard.de
BdP Stamm Waräger www.bdp-waraeger.de
BdP Stamm Steinadler www.pfadfinder-steinadler.de
Pfadfinder-Fördererkreises Nordbayern e. V. www.pfadfinden-foerdern.de

Videos zum Bundeslager unter …

Pfadfinder-Fördererkreises Nordbayern e. V.www.pfadfinden-foerdern.de
Videos Estonteco 2017 – z.B. ISS Raumstattion

Autor:

Harald Rosteck aus Erlangen

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