Ausgestellte Regional-Tradition

In der Ausstellung im Fränkische-Schweiz-Museum ist lebendiges Brauchtum zu sehen, das seinen Ausdruck zum Beispiel auch im traditionellen Lichterfest in Obertrubach findet. Foto: Archiv / R. Rosenbauer
  • In der Ausstellung im Fränkische-Schweiz-Museum ist lebendiges Brauchtum zu sehen, das seinen Ausdruck zum Beispiel auch im traditionellen Lichterfest in Obertrubach findet. Foto: Archiv / R. Rosenbauer
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POTTENSTEIN - Noch bis zum 2. November ist im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld eine Sonderausstellung über das fränkische Brauchtum zu sehen.


Traditionen spielen in der Fränkischen Schweiz eine große Rolle, weshalb die Ausstellung vor allem Hintergründe und Anlässe der in der Region beheimateten Feste und der damit verbundenen Bräuche beleuchtet. Jedoch werden auch die im Laufe der Zeit erfolgten Veränderungen und eine einher gehende „Eventisierung“ des Brauchtums dokumentiert.

Bräuche und Feste haben einen hohen Stellenwert in unserem Leben: Sie setzen Akzente im Alltag, gliedern das Jahr und bilden Ankerpunkte für das eigene Gedächtniss, woran besondere Ereignisse im Leben geknüpft werden. Feste und damit verbundene Brauchhandlungen begleiten die Menschen das ganze Jahr hindurch: Vom Neujahrs- bzw. Dreikönigssingen bis hin zum Silvesterabend. Und mit all diesen Anlässen verbindet man mehr oder weniger verbindliche, oft ritualisierte Handlungen – also Bräuche. Diese werden im Laufe der Zeit modifiziert: Manche geraten in Vergessenheit, manche werden wiederbelebt, erfahren eine Hochkonjunktur und finden neues Publikum. Einige werden auch in Gegenden, wo sie bislang nicht ausgeübt wurden, neu eingeführt. Als Beispiel wird in der Ausstellung Halloween behandelt, das über Irland und die USA letztlich auch nach Deutschland gekommen ist und immer mehr Freunde findet. Vor einigen Jahren konnte sich in Franken keiner etwas unter diesem Begriff vorstellen; heute ist Halloween vor allem bei der Jugend bliebt, stellt aber auch ein Paradebeispiel für die Eventkultur dar.

Filmaufnahmen von der Karfreitagsprozession in Neunkirchen aus den Jahren 1979, 1995 und 2004 dokumentieren darüber hinaus, wie sich Kleidung und Verhalten der Menschen langsam ändern. Interessant ist dabei auch das Beispiel Osterbrunnen: In den 1960-er Jahren kannte beinahe niemand mehr den alten Brauch – und heute werden sogar außerhalb der Fränkischen Schweiz die Brunnen geschmückt. Die Ausstellung dokumentiert zudem den Tag der Arbeit – von seiner „Erfindung“ in den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert über seine Pervertierung während der NS-Zeit bis hin zu den aktuellen Feiern in der Gegenwart.

Mehr Informationen, auch zu Öffnungszeiten des Museums, gibt’s im Internet unter:

fraenkische-schweiz-museum.de

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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