Vortrag am 5. April: Kammerstein gedenkt der Hexenverfolgung

Dr. Sabine Weigand ist eine Expertin, wenn es um die Geschichte der Hexenverfolgung in Franken geht. | Foto: © Privat
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KAMMERSTEIN (pm/vs) - Vor 525 Jahren ist auf dem Schwabacher Marktplatz die Kammersteiner Bürgerin Ottilie Kuhn als vermeintliche Hexe öffentlich hingerichtet worden. Aus diesem Anlass hält die Historikerin Dr. Sabine Weigand am 5. April einen Vortrag zum Thema „Hexenglaube und Hexenwahn in der frühen Neuzeit“.

Die Gemeinde Kammerstein hat eine Straße nach der Gemeindebürgerin Ottilie Kuhn benannt, die ein Opfer des spätmittelalterlichen Hexenwahns wurde. Ottilie Kuhn wurde in der Gesellschaft ausgegrenzt, gefoltert und nach dem Geständnis „eine Hexe zu sein“ vermutlich auf dem Scheiterhaufen in Schwabach öffentlich verbrannt oder erhängt.
Diese Straßenbenennung und die am Aschermittwoch 2017 enthüllte neue Gedenktafel am Friedhof in Kammerstein sind weitere Schritte zur Rehabilitation der ältesten mit Namen bekannten ehemaligen Kammersteiner Mitbürgerin. Bereits im Jahr 2002 war im Kammersteiner Friedhof zum Gedenken an Ottilie Kuhn eine Gedenktafel enthüllt worden.
Teufelspakt, Schadenszauber und Hexentänze gehörten zum Konzept bis weit in die Neuzeit reichenden Vorstellungen, die, gestützt von der Obrigkeit, akzeptiert von Justiz und Wissenschaft und befeuert von der Kirche, für die Menschen Allgemeingut waren.
Wie genau sah dieses Konzept der Hexe aus? Warum waren Frauen die Hauptbeschuldigten? Wie konnte es zu den furchtbaren Ausbrüchen des Hexenwahns mit dem Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert kommen? Wo blieb der gesunde Menschenverstand, wo die Humanität im Umgang mit denen, die nach heutigem Wissensstand ganz offensichtlich unschuldig waren?
Bürgermeister Walter Schnell freut sich, dass er die Historikerin Dr. Sabine Weigand für einen Vortrag zur Hexenverfolgung gewinnen konnte. Die Schwabacherin ist bekannt durch ihre Historienromane und die ZDF-Verfilmung „Die Seelen im Feuer“, basierend auf einem ihrer Bücher. Der Vortrag „Hexenglaube und Hexenwahn in der frühen Neuzeit“ beleuchtet das Phänomen der Hexenverfolgungen aus historischer Sicht und lässt dabei auch die Schwabacher Opfer wieder lebendig werden. Alle Interessierte sind hierzu am Mittwoch, 5. April 2017, um 19.30 Uhr, im Bürgersaal in Kammerstein, Dorfstraße 27, herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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