Iaido - Landeslehrgang für japanische Schwertkunst

Sylvia Ordynsky, 7. Dan Iaido, leitete den Landeslehrgang in München.
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Der Bayerische Iaido Bund hatte zu seinem 3. Landeslehrgang 2014 nach München eingeladen und wir - ein Team unserer Iaidogruppe - waren am vergangenen Wochenende dabei. Unsere Teilnahme hat sich gelohnt, denn unter Leitung von Sylvia Ordynsky, 7. Dan Iaido, die seit über dreißig Jahren die Verbreitung dieser außergewöhnlichen japanischen Kampfkunst in Deutschland fördert, gab es wieder eine Menge Anregungen für unser wöchentliches Training bei ZANCHIN Kampfkunst e.V.

Gastgebender Verein war der Hakushinkai München, der auch das gemütliche Abendessen für die Teilnehmenden am Nockherberg organisierte. Freundlicherweise stellte uns die Iaido-Abteilung des Aikido Yoshinkan München ihr Dojo als Übernachtungsraum zur Verfügung. Neben diesen Annehmlichkeiten durften wir jedoch nach sieben Stunden intensiven Trainings ein kleines Päckchen Muskelkater nach Nürnberg mit zurücknehmen.

Beim Iaido, der japanischen Kunst des Schwertziehens, geht es schließlich nicht darum, irgendwie „filmmäßig“ mit japanischen Schwertern herumzuhantieren, sondern gefordert sind hier äußerst präzise Körperbewegungen und konzentrierte Aufmerksamkeit. Die Wurzeln dieser Kampfkunst gehen zurück auf die Edo-Zeit Japans (1608 bis 1868). In dieser über 200 Jahre langen Friedensperiode gab es dort keine kriegerischen Auseinandersetzungen. Zu dieser Zeit wurde auch das japanische Schwert von den neuen Feuerwaffen technologisch überholt. Der vom Shogun aufgezwungene Frieden in Japan und auch das Verbot von Duellen per Gesetz bewirkten, dass sich der kämpferische Geist der Samurai auf die Perfektionierung der einzelnen Schwertkampftechniken konzentrierte. Man strebte jetzt nach mehr Ästhetik in der Bewegung und so wurde die Schwertkunst als Weg zur Persönlichkeits- und Charakterbildung immer bedeutender. Viele Meister eröffneten Schwertschulen und begründeten ihre eigenen Schwertstile. Dies bewirkte, dass die Schwertkampfkunst in Japan bis in unsere Zeit überlebte, obwohl das Schwert inzwischen waffentechnisch unterlegen war. Im Gegensatz dazu ging bei uns in Europa das meiste Wissen über die traditionelle Schwertkampfkunst des Mittelalters seit der Verbreitung der Feuerwaffen verloren.

Aufgrund der verschiedenen Schwertkunststile wurden auf dem Landeslehrgang zeitweise zwei Gruppen parallel unterrichtet. Neben Sylvia Ordynsky, die die Schwertkunst des Muso Shinden Ryu unterrichtete, leitete Henry Schubert, 6. Dan Iaido, vom Genbukan Augsburg die Übungsgruppe des Muso Jikiden Eishin Ryu Stils. Alle gemeinsam übten wir die Bewegungsformen des Seitei-Iai, die vom ZNKR, unserem japanischen Dachverband als Grundausbildung vorgegeben sind. Am Samstagabend legten vier Iaido-Schülerinnen und -Schüler mit Erfolg ihre Ikyu-Prüfung ab - auch für die Prüfungszuschauer ein spannendes Erlebnis.

Wer sich jetzt trotz vieler Fachtermini oder gerade deswegen dafür interessiert, Iaido in unserem Verein ZANCHIN Kampfkunst e.V. einmal kennen zu lernen, ist herzlich eingeladen zu einer Schnupperstunde im Rahmen unserer Gratis-Aktion vom 13. bis 16. Januar 2015. Das ausführliche Programm hier. Ein Holzübungsschwert wird zur Verfügung gestellt. Mindestalter: 18 Jahre. Wir bitten um vorherige Anmeldung unter 0911-2878222 oder info@zanchin.de

Autor:

Annette Maul aus Nürnberg

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