Festgottesdienst 200 Jahre Pfarrei Frauenkirche

Laden ein zum Festwochende am 18. und 19. Juni 2016 in die Frauenkirche am Hauptmarkt (v.l.): Dr. Günter Hess (Katholikenratsvorsitzender), Hans Hertel (Leiter Arbeitsgruppe Ausstellung), Viktoria Huck (Kirchenführerin) und Pfarrer Markus Bolowich. | Foto: Nicole Fuchsbauer
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  • Laden ein zum Festwochende am 18. und 19. Juni 2016 in die Frauenkirche am Hauptmarkt (v.l.): Dr. Günter Hess (Katholikenratsvorsitzender), Hans Hertel (Leiter Arbeitsgruppe Ausstellung), Viktoria Huck (Kirchenführerin) und Pfarrer Markus Bolowich.
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NÜRNBERG (nf) - Mit einem Festgottesdienst und einem Historischen Abend plus Ausstellungseröffnung gedenkt die Frauenkirche am Hauptmarkt am kommenden Wochenende des 200. Jahrestages der Pfarreierhebung. Im Jahr 1810 wurde die Frauenkirche als erste Kirche nach der Reformation der kleinen - aber stetig wachsenden - katholischen Gemeinde Nürnbergs übergeben. 1816 wurde der erste katholische Gottesdienst gefeiert.

Die Nürnberger Frauenkirche ist wohl die zentralste Kirche in Nürnberg. Weltberühmt durch den Christkindlesmarkt und den alljährlichen feierlichen Prolog des Christkindes auf der Empore, das nicht minder weltbekannte ,,Männleinlaufen", durch Kaiser Karl IV., der den Kirchenbau selbst veranlasste, den Tucheraltar oder die Fronleichnamsfeiern. Unterscheiden muss man den Kirchenbau und die Pfarrgemeinde ,,Zu unserer Lieben Frau". Denn die engagierte Kirchengemeinde, die seit Generationen das katholische Leben der Innenstadt mit ihren Gottesdiensten prägt - und zwar für Einheimische und Touristen - kann auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken.

Pfarrer Markus Bolowich (Pfarrer der Frauenkirche), Dr. Günter Hess (Katholikenratsvorsitzender und jahrzehntelanges Mitglied der Pfarrgemeinde), Hans Hertel (Leiter Arbeitsgruppe Ausstellung) und Viktoria Huck (Kirchenführerin) gaben einen kurzen Ausblick auf Ausstellung, Festakt und die Situation der Pfarrgemeinde im Jahr 2016. Auf die Frage, welchen Stellenwert die Pfarrgemeinde in der heutigen Zeit im Zentrum der Stadt habe, antwortete Pfarrer Markus Bolowich (der nichts dagegen hat, dass auch mal eine Clubfahne an der Kirche weht...): ,,Sie ist wahrscheinlich nicht so wichtig, wie wir uns fühlen. Ich finde jedoch den Gedanken interessant, dass sich im Zentrum der Metropolregion ein Gotteshaus befindet. Mitten im Geschehen, zwischen Trubel und Kommerz." Pfarrer Bolowich weiter: ,,Gesellschaftliche Themen - wie beispielsweise die Flüchtlingssituation - bringen die Menschen zusammen. Die Kirche ist nicht nur ein Raum, sondern Teil der Gesellschaft."

Die Zentrumskirche sei sowohl für Gäste als auch für Touristen attraktiv. Doch viele Mitglieder der Pfarrgemeinde leben gar nicht mehr im Zentrum. Sie sind in den Speckgürtel der Stadt gezogen, einige sind aber trotzdem aktiv. Der Wohnraum in der Innenstadt wird mittlerweile anderweitig genutzt. Auch mit Austritten hat die Pfarrgemeinde zu kämpfen - 80 pro Jahr sind es. Und die jungen Leute zeigen kein großes Interesse. Von den 4.300 Gemeindemitgliedern sind weit weniger als 10 Prozent wirklich aktiv. Dr. Günter Hess erklärte, dass sich das Gefühl der Trägerschaft geändert habe. Führungen oder Ausstellungen haben jetzt einen anderen Stellenwert als früher. Er verwies auf die wichtige seelsorgerische Aufgabe der Kirche und nannte das Obdachlosen-Frühstück als Beispiel. Der soziale Aspekt sei sehr wichtig.

Die Ausstellung ,,200 Jahre Pfarrei Unsere Liebe Frau" führt durch eine wechselvolle Geschichte. Sie beginnt mit dem 7. Juli 1816, als Pfarrer Ulrich Kugel nach fast 300 Jahren mit der Einweihung der Frauenkirche den ersten katholischen Gottesdienst nach der Reformation hält. Die Ausstellung befasst sich auch mit der Zerstörung der Kirche und dem Wiederaufbau. Bei dem verheerenden Angriff am 2. Januar 1945 wurden Rundpfeiler und Gewölbe völlig zerstört - am 5. April wurde auch der Chor vernichtet. Die interessante Ausstellung ist bis 30. September 2016 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 18. Mai, 20 Uhr, mit einem Historischen Abend.

Bei Interesse ist auch eine Führung zur Geschichte der Pfarrei und die Entwicklung zur Ökumene hin möglich. Anmeldungen am besten telefonisch unter 0911 / 360 28 78.

Musikalisches Programm

Am Sonntag, 19. Juni 2016, 10 Uhr, findet ein Festgottesdienst mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick statt. Anschließend ,,Begegnung im Pfarrhaus", Winklerstraße 31.

Ebenfalls im Jahr 1816 schuf der junge Franz Schubert seine C-Dur-Messe im Auftrag Michael Holzers, Regens chori der Lichtentaler Kirche (heute im 9. Bezirk der Stadt Wien). Ursprünglich für Soli, Chor und kleine Instrumentalbesetzung geschrieben, ergänzte Schubert im Jahr 1825 die Partitur um zwei Oboen, Trompeten und Pauken. In dieser Fassung wird das Werk am 19. Juni erstmals in der Nürnberger Frauenkirche erklingen.
Mitwirkende: Csilla Csövári, Sopran, Ruth Vopert, Alt, Sebastian Köchig, Tenor, Israel Martins, Bass. Es spielt das Hartlieb-Ensemble, Chor der Frauenkirche. Benedikt Ofner, Orgel, Leitung: Frank Dillmann.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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