Entsetzen über Amoklauf in Franken

REGION (nf/ots) - Tief erschüttert reagierte Landtagspräsidentin Barbara Stamm auf den Amoklauf im Landkreis Ansbach, bei dem zwei Menschen starben. „Ich bin entsetzt und fassungslos über diese Tat eines Menschen, der mit erschreckender Gewaltbereitschaft so viel Leid über die Familien der Opfer gebracht hat. Solch eine schreckliche Tat wird für uns immer unverständlich bleiben.“ Landtagspräsidentin Barbara Stamm trauert mit den Angehörigen und Freunden der Opfer und ist in Gedanken bei ihnen.

Auch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann nahm erschüttert Stellung zum Amoklauf. Er lobte die Courage der Tankstellenangestellten und der zwei Mechaniker in der Tankstelle, denen es gelang, den Täter zu überwältigen und so wahrscheinlich weiteres Unglück verhindern konnten.

Was ist passiert?

Kurz nach 10 Uhr am gestrigen Freitag (10. Juli 2015) erreichte die Einsatzzentrale in Nürnberg die Mitteilung, dass in Leutershausen-Tiefenthal eine Frau erschossen worden sein soll. Die unmittelbare Überprüfung bestätigte, dass eine 82-jährige Rentnerin aus einem Fahrzeug heraus beschossen worden war und noch am Tatort verstorben ist. Der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Täter flüchtete mit einem Mercedes Cabrio mit Ansbacher Kennzeichen.
Wenige Minuten später wurde in Rammersdorf auf einen 72-jährigen Radfahrer ebenfalls aus einem Auto heraus geschossen. Auch er starb kurze Zeit später an seinen Schussverletzungen.

Auf Grund der Vorfälle leitete die mittelfränkische Polizei eine Großfahndung nach dem Täter und dessen Fahrzeug ein. Dabei kamen auch insgesamt vier Polizeihubschrauber, mehrere Diensthundeführer und zahlreiche Polizeibeamte der mittelfränkischen und Bayerischen Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde unverzüglich durch Radiodurchsagen über die Gefahrenlage informiert, gewarnt und um Fahndungsmithilfe gebeten.

Zwischenzeitlich häuften sich Meldungen, dass weitere Personen beschossen bzw. bedroht worden sein sollen. Ein Landwirt aus dem Bereich Binzwangen wurde beschossen, allerdings traf das Geschoss nur die Scheibe des Traktors. Dadurch erlitt der Mann leichte Verletzungen durch umherfliegende Glassplitter. Ein weiterer Kraftfahrer wurde mit der Schusswaffe bedroht.

In einer Tankstelle in Bad Windsheim kam es gegen 11.45 Uhr zur Festnahme des Tatverdächtigen. Er war zuvor mit gezogener Waffe vorgefahren. Einer Angestellten und zwei beherzten Mechanikern ist es zu verdanken, dass der Beschuldigte überwältigt werden konnte. Kurz darauf trafen mehrere Polizeistreifen in Bad Windsheim ein und nahmen den Mann fest.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 47-jährigen Mann aus Ansbach. Er wurde zur sachbearbeitenden Kriminalpolizei nach Ansbach transportiert. Der Beschuldigte zeigte ein ungewöhnliches psychisches Verhalten. Deshalb ordnete die Staatsanwaltschaft Ansbach sofort die Hinzuziehung eines psychiatrischen Gutachters an.
Die Kriminalpolizei Ansbach bildete eine Ermittlungskommission, welche die Hintergründe der Tat aufklären soll. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden bei dem Tatgeschehen zwei Menschen getötet und eine Person leicht verletzt. Zudem soll der Beschuldigte noch auf ein Gebäude im Landkreis Ansbach geschossen haben. Ob noch weitere Geschädigte vorhanden sind, ist derzeit nicht bekannt.

Zeugen, die den Beschuldigten mit seinem Fahrzeug auf der Flucht beobachtet haben oder möglicherweise selbst geschädigt sind, werden gebeten, sich über die Rufnummer 0800 7766 310 an die Polizei zu wenden.
Die Ermittlungen dauern an.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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