Bayerisch-Tschechische Landesausstellung in Nürnberg eröffnet

Am Mittwoch, 19. Oktober 2016, eröffnete der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zusammen mit dem Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik Bohuslav Sobotka die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung ,,Karl IV." in Nürnberg. | Foto: bayernpress
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  • Am Mittwoch, 19. Oktober 2016, eröffnete der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zusammen mit dem Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik Bohuslav Sobotka die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung ,,Karl IV." in Nürnberg.
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Eröffnungsfestakt im Aufseßsaal und anschließender Empfang – 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft , Kultur und Kirche im Germanischen Nationalmuseum – Besondere Exponate der Ausstellung in der Bildergalerie

NÜRNBERG (nf/jrb) - Bedeutender Tag im Germanischen Nationalmuseum. Der Freistaat Bayern und die Tschechische Republik nehmen den 700. Geburtstag Kaiser Karls IV. zum Anlass für eine gemeinsame Landesausstellung. Karl IV. gehört zu den bedeutendsten und facettenreichsten Herrschern der böhmischen und deutschen Geschichte.

Eröffnet wurde die Landesausstellung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und dem tschechischen Ministerpräsidenten Bohuslav Sobotka. Viele prominente Gäste verfolgten die Eröffnung im Aufseßsaal und besuchten den anschließenden Empfang. Ministerpräsident Horst Seehofer hat die gemeinsame Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung als weiteren Meilenstein in den guten Beziehungen zwischen Bayern und Tschechien gewürdigt. Bei der Eröffnung am 20. Oktober zusammen mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Bohuslav Sobotka in Nürnberg erklärte der Ministerpräsident: „Die erste Bayerisch-Tschechische Landesausstellung ist ein starkes Symbol für die gewachsene Freundschaft zwischen unseren Nachbarländern. Gemeinsam haben Ministerpräsident Sobotka und ich die Ausstellung im Frühjahr in Prag eröffnet, heute in Nürnberg. Durch die grenzüberschreitende Landesausstellung bringen wir Bayern und Tschechien noch enger zusammen. Unsere Landesausstellung ist gelebte Völkerverständigung und trägt dazu bei, ein festes Band der Freundschaft zwischen unseren Völkern zu knüpfen.“
Mit Kaiser Karl IV. würdigt die Ausstellung nach den Worten des Ministerpräsidenten einen großen Brückenbauer zwischen Böhmen und Bayern und hält sein Vermächtnis lebendig: Zusammenarbeit und Miteinander über Landesgrenzen hinweg. Seehofer: „Damit die bayerisch- tschechische Freundschaft auch in Zukunft wächst und gedeiht, wollen wir den Weg der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Wertschätzung gemeinsam weitergehen.“

„Karl IV. hat sich“, so Kulturminister Spaenle, „in seiner Diplomatie, seiner Familienpolitik wie auch im Ausbau seiner Landesherrschaft als Brückenbauer zwischen Böhmen und dem Heiligen Römischen Reich erwiesen.“ Nürnberg und Prag – beide auf der Goldenen Straße – spielten dabei eine zentrale Rolle. Politisch habe er an seinem Amtsvorgänger Ludwig dem Bayern angeknüpft und dessen politische Weichenstellung mit der Goldenen Bulle von 1356, diesem Dokument der Verfassungsgeschichte des Hl. Römischen Reichs, für sich reklamiert. Zu den düsteren Kapiteln seiner Herrschaft zähle, dass er z. B. 1349 in Nürnberg die Judenpogrome gestattete, rundete Minister Spaenle die Bewertung Karls IV. ab.

Zu den über 400 Projekten und Aktivitäten des von Kommunen und Vereinen orga- nisierten Rahmenprogramms zählt das weihnachtliche Musical „DER KAISER und die Gauklerin“, das vom 26. November 2016 bis 6. Januar 2017 im Heilig-Geist-Saal in Nürnberg aufgeführt wird. Unter Einbindung mittelalterlicher Instrumente und aufwändiger Projektionen erzählen der aus „Tanz der Vampire“ bekannte Hauptdarsteller Frank Loman und die Darsteller des Musical- Netzwerk Nürnberg eine fiktive Geschichte aus dem Leben Karl IV. Die Produktion wird maßgeblich von der NÜRNBERGER Versicherung gefördert.

Die Stiftung NÜRNBERGER Versicherungsgruppe ist Förderer der Ausstellung, die mittels historischer Zeugnisse und medialer Inszenierungen bis zum 5. März 2017 die Lebens- und Regierungszeit eines der bedeutendsten Herrscher des ausgehenden Mittelalters beleuchtet. „In einem von Krisen gezeichneten Jahrhundert gelang es Karl IV., Handel, Architektur, Kunst und Kultur einen Aufschwung zu verleihen und in Prag die erste Universität in Mitteleuropa zu etablieren“, betonte Hans-Peter Schmidt, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung NÜRNBERGER Versicherungsgruppe. Und weiter: „Mit der Landesausstellung und ihrem abwechslungsreichen Begleitprogramm ist es gelungen, Menschen auf beiden Seiten der bayerisch-tschechischen Grenze für ihre gemeinsame Geschichte zu sensibilisieren und nachbarschaftliche Bindungen zu vertiefen.“

Die Ausstellung präsentiert Aspekte der Lebens- und Regierungszeit Karl IV. im Spiegel des wechselvollen 14. Jahrhunderts. Sie bietet eine kritische Würdigung seiner Herrscherpersönlichkeit, seines Herrschaftskonzepts, seiner Bedeutung für die Residenzstädte Prag und Nürnberg sowie seiner künstlerischen Repräsentation. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Rezeption Karls IV. auf böhmischer und deutscher Seite, die bis heute jeweils sehr unterschiedliche Sichtweisen zeigt.

Etwa 140 Exponate der Tafel- und Buchmalerei, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten, Textilien, Kunstgewerbe, Handschriften und Urkunden, Waffen, Münzen und Kunstgewerbe aber auch Objekte aus Archäologie und Klimaforschung, Filmsequenzen und Hörstationen präsentieren einen neuen und spannenden Blick auf den Herrscher und sein Jahrhundert. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern und der Tschechischen Republik, zu sehen bis 5. März 2017 im Germanischen Nationalmuseum.

Besondere Exponate:

Viele der Pretiosen waren noch nie außerhalb Tschechiens zu sehen. Zu den Besonderheiten aus Tschechien gehören beispielsweise
• eine Büste Kaiser Karls IV. aus dem Prager Veitsdom
• eine Deckelschale aus Bergkristall aus dem 14. Jahrhundert aus dem Besitz des Metropolitankapitels von St. Veit in Prag
• ein Gemälde von Kaiser Karl dem Großen, eine Prager Arbeit, die in der Burg Karlstein beheimatet ist
• eine Madonna aus der Kirche Unsere Liebe Frau in Michle, die zum Inventar der Prager Nationalgalerie gehört

Eine weitere Besonderheit der fränkischen Geschichte stellt ein Grabstein des zerstörten jüdischen Friedhofs in Nürnberg dar, der sich als Bestandteil einer Wendeltreppe erhalten hat und erst in der jüngsten Gegenwart in seiner Relevanz für die jüdische Gemeinde Nürnbergs im späten Mittelalter wiederentdeckt wurde.

Weitere Beiträge zum Thema:
http://www.marktspiegel.de/nuernberg/freizeit-sport/eroeffnung-der-bayerisch-tschechischen-landesausstellung-karl-iv-in-nuernberg-d20520.html

http://www.marktspiegel.de/nuernberg/lokales/auf-den-spuren-der-kaiser-in-nuernberg-buchvorstellung-auf-der-kaiserburg-d20452.html

http://www.marktspiegel.de/nuernberg/freizeit-sport/nuernberg-setzt-kaiser-karl-iv-in-szene-d20590.html

Begleitprogramm zur Ausstellung:
http://www.begleitprogramm-karl-iv.de

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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