VAG nimmt E-Scooter in Bussen und Straßenbahnen wieder mit

Michael Sievers, Leiter der VAG-Buswerkstatt, zeigt, wie es richtig geht: Treffen die beiden Symbole aufeinander, können E-Scooter-Nutzer in dem Bus mitfahren. | Foto: VAG/Susanne Jerosch
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Aber nur unter bestimmten Voraussetzungen!

NÜRNBERG (pm/nf) - Seit Januar 2016 waren E-Scooter im gesamten Gebiet des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) in Bussen und Straßenbahnen von der Mitnahme ausgeschlossen. Mit dieser Entscheidung sind die Verkehrsunternehmen im VGN – wie weitere Verkehrsunternehmen und Verbünde – aus Sicherheitsgründen einer Empfehlung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gefolgt. Jetzt regelt ein gemeinsamer Erlass der Bundesländer vom März 2017 alle wesentlichen Kriterien für die Mitnahme von E-Scootern mit aufsitzender Person in Linienbussen abschließend und verbindlich.

So müssen Verkehrsunternehmen vierrädrige E-Scooter bis zu einer Gesamtlänge von 1,2 Metern und einem Gesamtgewicht mit aufsitzender Person von höchstens 300 Kilogramm künftig in ihren Bussen mitnehmen, wenn die Standsicherheit durch ein Bremssystem gewährleistet wird, welches immer auf beide Räder einer Achse zusammen wirkt und nicht durch ein Differential überbrückt werden kann.

Zudem müssen die Scooter für die Rückwärtseinfahrt in den Bus geeignet sein und bestimmte Beschleunigungskräfte aushalten. Die Eignung des E-Scooters für die Mitnahme im Linienbus muss der Hersteller in der Bedienungsanleitung ausdrücklich dokumentieren. Die Linienbusse wiederum müssen einen normengerechten, ausreichend dimensionierten Rollstuhlplatz mit einem mindestens 28 Zentimeter überstehenden Haltebügel zum Gang hin aufweisen, um die sichere Aufstellung des E-Scooters auf dem Rollstuhlplatz zu gewährleisten.

Die Mitnahmeverpflichtung gilt für Nutzerinnen und Nutzer von E-Scootern, die schwerbehindert mit Merkzeichen „G“ sind oder den Scooter von der Krankenkasse verschrieben bekommen haben. Nur wenn auf Seiten der Busse und der E-Scooter alle Voraussetzungen des Erlasses eingehalten sind, kann eine Mitnahme erfolgen.

Was bedeutet das für Nürnberg?

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg hat sich mit den Bedingungen zur Mitnahme von E-Scootern, die sich aus dem Erlass für die Verkehrsbetriebe ergeben, gründlich auseinandergesetzt und entsprechende Entscheidungen getroffen. Seit Januar 2018 nimmt sie wieder alle E-Scooter, die die Anforderungen aus dem Erlass erfüllen und mit einem bundesweit einheitlichen Piktogramm gekennzeichnet sind, in ihren dafür geeigneten Fahrzeugen mit. Bei den Straßen- und U-Bahnen sind das alle Fahrzeuge.

Geeignete Busse kennzeichnet die VAG aktuell mit einem ebenfalls bundesweit einheitlichen Piktogramm. Insgesamt sind das 166 von 256 Bussen, die auf Nürnberger Linien verkehren. Wer also künftig berechtigterweise das bundesweit einheitliche Piktogramm als Aufkleber auf seinem E-Scooter hat, darf in den Bussen, die ebenfalls mit dem offiziellen Aufkleber gekennzeichnet sind, wieder mitfahren – in den Straßen- und U-Bahnen sowieso. So ist es auch in den Beförderungsbedingungen des VGN geregelt.

Übergangsangebot bleibt vorerst noch bestehen

Bis sich die Situation stabilisiert und die Mitnahme in den meisten Fahrzeugen der VAG wieder gewährleistet ist, bietet der Verkehrsbetrieb E-Scooter-Nutzern, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Vermerk „G“ oder „aG“ haben, weiterhin an, sie mit einem eigens dafür umgebauten Sonderfahrzeug zu befördern. Dieses steht grundsätzlich täglich von 9.00 bis 21.00 Uhr zur Verfügung. Die Beförderung erfolgt auf den Linienwegen der Busse und Straßenbahnen, von VAG-Haltestelle zu VAG-Haltestelle und orientiert sich an den Fahrplanzeiten.

Detailliertere Informationen hierzu finden Interessierte unter www.vag.de/barrierefreie-mobilitaet 

Michael Sievers, Leiter der VAG-Buswerkstatt, zeigt, wie es richtig geht: Treffen die beiden Symbole aufeinander, können E-Scooter-Nutzer in dem Bus mitfahren. | Foto: VAG/Susanne Jerosch
Michael Sievers beim Bekleben eines Busses. Die VAG-Buswerkstatt kennzeichnet derzeit alle geeigneten Busse. | Foto: VAG/Susanne Jerosch
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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