Schätze aus dem Tucherschloss

Michael Wolgemut: Porträt des Jerusalemfahrers Hans VI. Tucher, 1481. Tucherschloss, Leihgabe der Tucher'schen Kulturstiftung.     Foto: oh/Niklas
  • Michael Wolgemut: Porträt des Jerusalemfahrers Hans VI. Tucher, 1481. Tucherschloss, Leihgabe der Tucher'schen Kulturstiftung. Foto: oh/Niklas
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Erste Sonderführung ,,Reise nach Jerusalem“ am 18. Oktober

NÜRNBERG - Das Museum Tucherschloss startet eine neue Reihe von Sonderführungen zu verschiedenen im Museum ausgestellten kunst- und kulturhistorisch hochrangigen Kunstwerken. Sie wird künftig im zwei- bis dreimonatigen Rhythmus stattfinden.

Die erste „Meisterhaft!“-Führung mit dem Titel „Reise nach Jerusalem: Michael Wolgemuts Porträt des Jerusalempilgers Hans VI. Tucher“ findet statt am Donnerstag, 18. Oktober, um 16 Uhr im Museum Tucherschloss, Hirschelgasse 9-11. Die Teilnahme an der Führung und der zugehörige Museumseintritt sind an diesem Tag kostenlos.

Fast sechs Monate lang war das Porträt von Hans VI. Tucher, 1481 gemalt vom Lehrmeister Albrecht Dürers, nicht an seinem angestammten Platz in der Schatzkammer des Tucherschlosses zu sehen: Als bedeutendes Paradebeispiel für die Porträtmalerei vor Dürer war es in der Ausstellung „Der junge Dürer“ als Leihgabe der Tucher’schen Kulturstiftung im Germanischen Nationalmuseum präsentiert worden. Erst seit kurzem kann das Bildnis wieder im Museum Tucherschloss bewundert werden.

Berühmt ist der Dargestellte noch heute als „Jerusalemfahrer“. Als 51-Jähriger wagte Hans VI. Tucher das größte und gefährlichste „Abenteuer“ früherer Zeiten: Im Mai 1479 brach er ins Heilige Land auf. Sein Pilgerweg führte ihn zunächst nach Venedig, von dort auf dem Seeweg nach Jaffa (Tel Aviv) und dann teils zu Fuß, teils per Maulesel nach Jerusalem. Dort wurde Hans zum „Ritter des Heiligen Grabes“ geschlagen. Als Rückweg wählte Hans die beschwerliche Strecke über das Katharinenkloster auf dem Sinai bis nach Ägypten. In Alexandria bestieg er das Schiff zurück nach Italien. Als er im April 1480 wohlbehalten seine Heimatstadt Nürnberg erreichte, wurde Hans mit großen Ehren als Held empfangen. Sein 1481 verfasster Reisebericht, die   „Reise ins Gelobte Land Hans Tuchers des Älteren“ galt – auch wegen der vielen praktischen Tipps – lange Zeit als wichtigster Reiseführer für Jerusalemreisende.

Die Führung ist Auftakt einer regelmäßig stattfindenden Führungsreihe mit dem Titel „Meisterhaft! Schätze aus dem Tucherschloss“, die Ulrike Berninger M.A., Leiterin des Museums Tucherschloss und des Hirsvogelsaals, künftig anbieten wird. Bei den Exponaten handelt es sich nahezu ausschließlich um das Eigentum der Tucher’schen Kulturstiftung, die dem Museum als Leihgaben überantwortet wurden.

Der Rundgang wird ein weiteres Mal am Sonntag, 21. Oktober, um 11 Uhr angeboten. An diesem Tag ist die Führungsgebühr im aufgrund der momentanen Dachsanierungsarbeiten reduzierten Museumseintritt von 1 Euro enthalten.

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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