Präsident der Wissenschaften – kein Job von der Stange

Bei allem Spaß am Forschen: Joachim Hornegger sieht die FAU ...
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ERLANGEN / REGION (mue) - „Verschiedene Gutachter stellen immer wieder fest, was wir hier für ein tolles Umfeld haben.“


Mit diesen Worten eröffnet Prof. Dr. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), das Gespräch zu einem Rückblick auf die ersten zwei Jahre, die er sein verantwortungsvolles Amt nun bekleidet. Das Zeugnis der Gutachter macht ihn stolz – so stolz wie die Tatsache, dass man ihn seinerzeit als Nachfolger des aus dem Amt scheidenden Karl-Dieter Grüske wählte. Kein Job von der Stange, sondern eine Aufgabe, die wahrlich immer voller Herausforderungen steckt – so die Einschätzung Horneggers über das Amt des FAU-Präsidenten. Eines hat er sehr schnell gemerkt: Die geballte Kompetenz an der Uni, die hilfreichen Kolleginnen und Kollegen sowie der durchweg vorherrschende Teamgeist machen es ihm bei allen Anstrengungen vergleichsweise leicht, die FAU zu führen. „Ich möchte der Universität ja nicht meinen Willen aufzwingen, sondern mit meinen Entscheidungen die passenden Rahmenbedingungen für den weiteren Erfolg unserer Einrichtung schaffen.“ Zu diesem Zweck, so unterstreicht Hornegger, sei ihm der Dialog, das Zugehen auf die Menschen besonders wichtig. Und die Rechnung geht auf: „Ich erfahre wirklich große Unterstützung.“

Fokus liegt auf Forschung und Lehre gleichermaßen

Greifbare Ergebnisse solch eines konzentrierten Miteinanders lassen sich beispielsweise in Sonderforschungsbereichen bzw. -projekten ausmachen. Für hier erzielte Erfolge gab‘s bereits mehrere Preise – zu den international hoch anerkannten Wissenschaftsstandorten zählt die FAU seit vielen Jahren; nach einem aktuellen QS World University Ranking, das der Dienstleister für Bildungsinformationen, QS Quacquarelli Symonds, veröffentlicht hat, gehört die Einrichtung in vier Einzelfächern zu den besten 150 Universitäten weltweit (MarktSpiegel berichtete). Das Geheimnis des Erfolgs sieht der Präsident allerdings nicht nur in tollen Projektergebnissen sondern in der Tatsache, „... dass wir uns auf Forschung und Lehre gleichermaßen konzentrieren, wir hier eine Einheit schaffen können“. Erfolg, so Joachim Hornegger weiter, verpflichtet jedoch und treibt gleichermaßen an: „Wir werden weiter an unserer Profilbildung arbeiten, um international noch mehr als Spitzenstandort wahrgenommen zu werden. Die Themen sind dabei recht vielfältig und reichen von der Technik bis hin zu den Menschenrechten.“

Wissenschaft zum Anfassen gibt‘s auch weiterhin

Voller Einsatz wird auch gerade in den kommenden Monaten gefragt sein, denn es stehen Jubiläen an. Zum einen feiert der Universitätsbund heuer sein 100-jähriges Bestehen, zum anderen jährt sich die Gründung der FAU im kommenden Jahr zum 275. Mal. Geplant sind zum Beispiel mit hochkarätigen Referenten besetzte Vorträge sowie weitere Angebote, um die Universität in der Öffentlichkeit noch erfahrbarer zu machen. „Ganz im Sinne bereits bestehender, erfolgreicher Konzepte wird es auch weiterhin praktische Wissenschaft zum Anfassen geben. Alles in allem soll das Wir-Gefühl weiter gefördert werden – nicht nur universitätsintern, sondern auch unter Einbeziehung der Menschen des Großraumes.“ Der Nachbau eines Römerbootes, das bei allem Spaß auch als ernsthaftes Forschungsprojekt dient, ist dabei nur ein Beispiel. Ein weiteres ist das Projekt „Eine Universität, ein Buch“ des Stifterverbandes und der Klaus Tschira-Stiftung, zu welchem sich die FAU erfolgreich mit der aus dem Jahre 1909 stammenden Geschichte „Die Maschine steht still“ von E. M. Forster bewarb und entsprechende Fördermittel bekam, um das Thema praktisch „unter die Leute“ zu bringen. Auf die durch das Buch gestellte Frage „Was passiert, wenn Menschen durch Maschinen ersetzt werden?“ möchte man seitens der FAU in die öffentliche Diskussion einsteigen und die Menschen so zum Nachdenken bewegen – mittels Lesungen und weiterer Veranstaltungen. Joachim Hornegger: „Die intellektuelle Auseinandersetzung geht dabei über viele Bereiche hinweg und passt sehr gut zu unserer Uni. Und sie verdeutlicht die Verantwortung, die wir in unserer Außenwirkung haben und natürlich wahrnehmen. Aufgabe der FAU ist es schließlich auch, sich an der gesellschaftspolitischen Entwicklung zu beteiligen.“

Ebenfalls am Herzen liegt dem FAU-Präsidenten und seinem Team die erfolgreiche Teilnahme an der Exzellenzinitiative – einer Ausschreibung des Bundes, bei der besondere Projekte mit Fördermitteln selbst im deutlichen Millionen-Bereich unterstützt werden können. Die Anträge hierfür müssen in diesen Tagen eingereicht werden und in der Konsequenz international besetzte Gremien überzeugen. Joachim Hornegger: „Wir stellen uns diesem Wettbewerb gerne. Die FAU ist und bleibt rundum aktiv und vom Forscherdrang beseelt.“

www.fau.de

Bei allem Spaß am Forschen: Joachim Hornegger sieht die FAU ...
... vor allem auch in gesellschaftspolitischer Verantwortung. Fotos (2): Uwe Müller
Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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