LBV ruft alle Vogelliebhaber auf: jetzt die ersten Kuckucks melden

Dieser Tage kommen die Kuckucks zurück nach Bayern. | Foto: © kwasny221/Fotolia.com
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REGION (pm/vs) - Mit seinem unverwechselbaren Ruf gehört der Kuckuck zu den typischen Frühlingsboten. Der LBV ruft deshalb bereits zum 10. Mal alle Bayern dazu auf, ihren ersten Kuckuck des Jahres zu melden.

Die gesammelten Daten helfen den Naturschützern herauszufinden, ob sich die Ankunftszeit des Kuckucks als Anpassung an den Klimawandel langfristig verändert. Da der Kuckuck-Bestand in Deutschland auf dem Rückgang ist, sucht der LBV nach Ursachen und jeder kann an dem Forschungsprojekt teilnehmen: einfach im Internet unter www.lbv.de/kuckuck melden, wann und wo der erste Kuckuck gehört wurde. Auf der Live-Karte kann außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern landkreisgenau mitverfolgt werden.
Die LBV-Mitmachaktion zum ersten Kuckuck-Ruf des Jahres ist eine echte Erfolgsgeschichte. „In den vergangenen neun Jahren beteiligten sich bayernweit immer mehr Naturfreunde daran“, berichtet die LBV-Biologin Friederike Herzog. 2016 freute sich der LBV sogar über ein neues Rekordergebnis von über 5.870 Meldungen – ein Plus von knapp fünf Prozent zum bisherigen Rekordjahr 2014. Die ersten charakteristischen Rufe der Kuckuck-Männchen waren im Vorjahr ab dem 29. März und zwar auf ganz Bayern verteilt zu hören: vom Alpenvorland über das Nürnberger Land bis nach Unterfranken. Die Hauptankunftszeit des Langstreckenziehers lag mit einem Viertel aller gemeldeten Vögel in der zweiten Aprilwoche.
„Im Vergleich zu den Vorjahren wurde die Mehrheit der bayerischen Kuckucke 2016 rund eine Woche früher gemeldet“, erklärt Herzog. Grund dafür kann sein, dass Kuckucke in erster Linie bei gutem Wetter rufen. Doch um genauere Aussagen über die Ankunft des Zugvogels treffen zu können, liegen selbst nach neun Jahren Projektlaufzeit noch nicht genügend Daten vor. „Wir sind gespannt ob zum zehnjährigen Jubiläum der Aktion und bei schönem April-Wetter auch dieses Jahr, die Kuckucke schon früher zu hören sind“, so Friederike Herzog weiter. Deshalb rät sie: Jetzt beim Spazierengehen die Ohren spitzen und gleich den ersten Kuckuck melden.

Vorsicht vor Nachahmer

Aber aufgepasst, es besteht Verwechslungsgefahr. Der kurze, prägnante Kuckuck-Ruf kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden. Wer sich nicht sicher ist, ob der gehörte Kuckuck-Ruf vom Original oder der „Fälschung“ stammt, kann auf der LBV-Homepage den „Ruf-Check“ mit Hörbeispielen machen.
Deutschlandweit geht der Bestand des Kuckucks zurück. Die Ursachen dafür sind komplex. Der LBV untersucht und erforscht deshalb die Biologie der Vogelart über ihren gesamten Lebenszyklus. „Wir sind der Meinung, dass ein Bündel von unterschiedlichen Effekten im Brutgebiet, auf dem Vogelzug und in den Rast- und Überwinterungsgebieten zum Bestandsrückgang des Kuckucks führen kann“, erklärt Herzog. Mit der Sammlung langjähriger Datenreihen zur Kuckucksankunft im Brutgebiet möchte der LBV untersuchen, inwieweit der Klimawandel mitverantwortlich ist. Denn einige Wirtsvögel des Brutparasiten, die im Mittelmeerraum überwintern, kehren früher in ihre Brutgebiete zurück. Für die erfolgreiche Fortpflanzung muss sich der Kuckuck aber genau auf das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel abstimmen.
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Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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