Neuer Vilsmaier-Film: „Bayern – Sagenhaft“

Zum Filmstart in Nürnberg kommt Joseph Vilsmaier ins Cinecittá. | Foto: perathon.de
  • Zum Filmstart in Nürnberg kommt Joseph Vilsmaier ins Cinecittá.
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Ein kurioser Reigen von Joseph Vilsmaier mit Monika Gruber, Haindling und Hannes Burger

REGION (pm/nf) - Joseph Vilsmaier zeigt in seiner neuen Kino-Dokumentation seine Heimat unter dem doppeldeutigen Titel „Bayern – Sagenhaft“: Feste, Bräuche und Traditionen gehen oft auf uralte Sagen und Legenden zurück. Sagenhaft im Sinne von einmalig ist auch vieles in Bayerns Kunst und Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport. Kreative Mitstreiter des humorvollen Films über Land und Leute im weiß-blauen Freistaat sind Monika Gruber (Sprecherin und Sketche), Haindling (Musik) und Hannes Burger (Texte). 

In kaum einem Land Europas identifizieren sich die Leute so stark mit ihrer Geschichte wie in Bayern. Zahllose Feste und Festspiele, Bräuche und Traditionen beruhen auf uralten heidnischen Sagen, christlichen Legenden und historischen Ereignissen. „Sagenhaft“ bedeutet im Volksmund aber auch: unerklärlich, großartig und einzigartig. Beides trifft auf den Freistaat Bayern und die Bayern aus vier Stämmen in sieben Bezirken voll zu. In seiner Filmdokumentation zeigt Joseph Vilsmaier an Beispielen, was in Bayern über die Landschaft hinaus „sagenhaft“ ist und führt die Zuschauer mit farbenprächtigen Ereignissen und Beispielen durch ein lebensfrohes „bayerisches Jahr“ - im Kreislauf der Natur und mit mindestens 7 gefühlten bayerischen Jahreszeiten.

Außer Joseph Vilsmaier zeigen auch die Kabarettistin/Schauspielerin Monika Gruber (Sprecherin und Sketche), Komponist Haindling (Musik) und Autor Hannes Burger (Text), was sie an ihrer Heimat Bayern so lieben und liefern dazu eine Portion augenzwinkernde bayerische Selbstironie. Einige Beispiele: Von den in alle Welt exportierten „Bayern-Klischees“ über ganzjährige Bierfeste in Trachten und Kostümen, die bayerischen Kraftlackl beim Steinheben zum Starkbier bis zum U-Boot-Einsatz der bayerischen Gebirgsmarine, die am Bodensee tapfer Bayerns Schwaben gegen vermutete Piraten verteidigt…
Der Münchner Wirte-Napoleon Richard Süßmeier erläutert in der Napoleon-Ausstellung in Ingolstadt die legendäre Politik seines Vorbildes, Haindling singt zum Tölzer Faschingszug: „Schrei doch net aso! Wer schreit denn?“ und Monika Gruber überträgt eine spannende Sportreportage vom dramatischen Ochsenrennen in Münsing. Und nach dem üppigen Oktoberfest lässt sie beim Schönheits-Chirurgen prüfen, wo sie „a bisserl“ abspecken könnte.

Auf keltische oder germanische Sagen und christliche Legenden geht der uralte Kampf von Gut gegen Böse zurück und spiegelt sich in vielen historischen Festen Bayerns wider: Landshuter Hochzeit, Kaltenberger Ritterspiele, Further Drachenstich und Rinchnacher Wolfaustreiben, die Wallfahrt zur Schwarzen Madonna in Altötting, die Fronleichnams-Prozession auf dem Staffelsee und der Lichterzug des Kindergartens von Grafenau am St. Martinstag.

Als ältester Staat im christlich geprägten Europa ist aber Bayern seit rund 1500 Jahren auch ein „benediktinisches Land“ - im Film stellvertretend für alle Mönche repräsentiert von den Benediktinern der Abtei Metten. Deren Ordensregel „Beten und Arbeiten“ durchzieht unbewusst das Leben der Menschen in Bayern, wo Kirche und Wirtshaus, Kloster und Brauerei so symbolträchtig neben einander stehen wie etwa in Aldersbach, wo ein ganzes Jahr lang 500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot gefeiert wurden.
Kraftvolles Wirtschaften unter der Woche und gläubiges Wallfahrten an heilige Orte wie nach Altötting oder St. Bartholomä am Königssee rechtfertigen auch zünftiges Feiern bei vielen weltlichen Bier- und Weinfesten. Deren Grundlagen zeigt der Film am Beispiel der Hopfenernte und Weinlese. Der Höhepunkt ist das weltberühmte Münchner Oktoberfest, von dem der Film nicht nur die Stimmung zeigt, sondern auch den Stress der generalstabsmäßigen Küchenarbeit. In einem Wirtschaftsblock beschreibt der Film ab Kriegsende 1945 die Leistung von Bauern, Handwerken, Porzellan- und Glasmachern bis zur modernen Hightech-Industrie. „Sagenhaft“ spielt nicht nur der FC Bayern, sondern ebenso toll ist auch der wissenschaftliche Fortschritt, der am Beispiel der neuesten Medizintechnik dargestellt wird.
In Joseph Vilsmaiers „Bayern - Sagenhaft“ geht es rund 20 Prozent um die Landschaft von oben und zu 80 Prozent von unten um die Darstellung dessen, was Land und Leute ausmacht. Menschen aus allen 7 Bezirken zeigen, was die gemeinsame bayerische Lebensphilosophie von „Leben und leben lassen“ bedeutet und warum nicht nur das ganze Land, sondern jede Stadt und jedes Dorf so stolz ist auf seine Geschichte und sie gern nachspielt.
Filmstart in Nürnberg am  Dienstag, 7. November 2017, im Cinecittá. Joseph Vilsmaier ist zu Gast im Cinecitta` ab 17:30 Uhr.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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