Modellvergleich: Mercedes Benz W123 T-Modell als Service-Fahrzeug von Busch und Wiking

Busch Modell, Auflagenhöhe unbekannt, aktuell nicht mehr lieferbar
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Als Busch mit der Oktober-Auslieferung 2016 den Mercedes-Kombi der 70er und 80er Jahre als Service-Fahrzeug der Mercedes-Werkstätten auf die Räder stellte, war sofort die Idee geboren, dieses Modell mit dem entsprechenden Wiking Modell des gleichen Typs, ebenfalls im Gewand als Service-Fahrzeug, angeboten und vertrieben von Lechtoys, einem Anbieter von Wiking Sondermodellen, gegeneinander antreten zu lassen. Wenngleich der Vergleich nicht ganz fair ist, das Wiking Modell basiert auf Formen aus den frühen 80er Jahren, während Busch das Modell erst 2002 als Formneuheit aufgelegt hat.

Die ca. 20 Jahre Unterschied bei der Formentwicklung merkt man den Modellen sofort an. Das Busch Modell besteht aus wesentlich mehr Einzelteilen, so sind z.B. der Kühlergrill mit dem filigranen freistehenden Mercedes-Stern, die eingesetzten Front- und Rückleuchten, die verchromten Außenspiegel und Dachreling sowie die Radkappen in Wagenfarbe mit geprägtem MB-Stern zu erwähnen. Beim Wiking Modell lassen sich die überschaubaren Einzelteile gut abzählen, Karosserie und Chassis, Verglasung und Inneneinrichtung, zwei Achsen und 4 Räder, machen insgesamt 10 Einzelteile. Das Busch Modell hat alleine mit den verchromten Teilen wie Außenspiegel, Dachreling Stoßstangen und Kühlergrill mit Mercedes-Stern 7 Anbauteile, welche bei Wiking in den Formen von Karosserie und Chassis angedeutet oder umgesetzt sind.

Im direkten Vergleich ist das Wiking Modell höher, was zunächst erstaunt, da es noch im Maßstab 1:90 und nicht wie das Busch Modell im Maßstab 1:87 umgesetzt wurde.

Insgesamt wirkt das Busch Modell sehr gelungen, während das Wiking Modell erst durch die aufwändige Bedruckung, wie es bei den von Lechtoys aufgelegten Modellen üblich ist, erst entsprechend an Wertigkeit gewinnt. Nachdem bei beiden Modellen keine spezifische Mercedes Vertragswerkstatt angegeben wurde, lässt sich nicht nachvollziehen, welches der Modelle näher am Vorbild ist. Da auch beide eine unterschiedliche Farbvariante zeigen, lässt sich vermuten, dass es sich nicht um die Miniaturisierung des gleichen Vorbilds handelt. Bei beiden Modellen sind die Drucke sauber ausgeführt worden. Beide Modelle sind zweifarbig, wobei das Wiking Modell aus enzianblauem Kunststoff mit weißen Seitenstreifen und weißem Dach und das Busch Modell aus weißem Kunststoff mit blauen Seitenstreifen und blauer Motohaube gestaltet wurde. Einzig in den Problembereichen von Gravuren wird auffällig, dass die Farbe nicht an jede Stelle kommt. Ein Manko was beide Modelle betrifft, bei Wiking aufgrund des geringeren Bedruckungsumfangs jedoch nicht so stark auffällt, wenn der Sammler etwas genauer hinsieht.

Beim Busch Modell ist selbst die Verglasung an Front- und hinterer Seitenscheibe bedruckt worden. Die Räder des Wiking Modells sind einteilig, wobei die Radkappen mit dem Mercedes-Stern silbern bedruckt sind. Die Räder des Busch Modells sind zweiteilig, bestehend aus Gummirad und Felge, wobei die Radkappe in Wagenfarbe mit geprägtem Mercedes-Stern gestaltet wurde. Außenspiegel und Dachreling sind beim Wiking als Teil der Karosserie angedeutet und nicht durch eine Bedruckung entsprechend hervorgehoben worden, beim Busch Modell sind Außenspiegel und Dachreling als verchromte Einzelteile eingesetzt. Das Busch Modell hat freistehende Scheibenwischer an Front- und Heckscheibe während das Wiking Modell nur vorne Scheibenwischer vorweisen kann. Bei beiden ist der markante Mercedes Kühlergrill nahe am Vorbild an den Rippen verchromt bzw. silbern umgesetzt und die Zwischenräume schwarz ausgebildet. Beide haben einen Mercedes-Stern, wobei dieser beim Busch Modell wesentlich filigraner ausgeführt worden ist. Der Mercedes-Stern auf der Heckklappe wurde bei beiden Modellen aufgedruckt. Die Scheinwerfer beim Busch Modell sind transparent eingesetzt, die vom Wiking Modell entsprechend bedruckt. Beim Wiking Modell wurde selbst die Gummilippe in der Stoßstange schwarz bedruckt, auf dieses Detail wurde beim Busch Modell verzichtet.

Bleibt der Vergleich von Preis, Verfügbarkeit und Bespielbarkeit.

Das Busch Serienmodell kostet laut Preisliste 17,99€. Die Auflagenhöhe ist nicht bekannt, allerdings ist das Modell laut Angabe des Herstellers nicht mehr lieferbar, man kann sich jedoch als Interessent für eine Nachproduktion anmelden.
Das Wiking Modell, welches exklusiv über den Händler Lechtoys aufgelegt und vertrieben wurde, kostete 22€ und wurde in einer Auflage von 450 Stück hergestellt. Auch dieses Modell ist ausverkauft, wobei es von diesem Modell keine Nachproduktion geben wird.

Gespielt werden kann eher mit dem Wiking Modell. Während bei beiden Modellen das empfohlene Alter über 14 Jahre angegeben wird, ist das Wiking Modell wesentlich robuster. Kein Wunder, wurde Anfang der 90er das empfohlene Alter für Wiking Modelle mit 6 Jahren angegeben. Bei der Erstellung dieses Artikels ist beim Busch Modell bereits der filigrane Mercedes-Stern abhandengekommen. Wenngleich auch die Wiking Mercedes-Modelle dieser Zeit oftmals keine Mercedes-Sterne oder Außenspiegel mehr haben, ist diese Art der Beschädigung erst durch intensives Bespielen der Modelle bei Unfallszenen oder dem Absturz von der Tischplatte aufgetreten. Bleibt für das Busch Modell nur die Suche nach einem neuen Kühlergrill inkl. Mercedes-Stern, da dieses Bauteil nicht geklebt sondern nur gesteckt ist. Die Wikinger wären bei einem solchen Schaden bereits ein unreparierbarer Totalschaden, da das Chassis mit der Karosserie fest verklebt ist.

Fazit:

Beide Modelle haben ihren Charme. Das Wiking Modell mit der geringeren Auflage bleibt leicht hinter dem Busch Modell zurück, wobei die 20 Jahre Differenz beim Formenbau hier ihren Anteil dazu beitragen. Wie gut die alten Wiking Formen wirklich sind zeigt sich, wenn unter Anwendung des entsprechenden Bedruckungskomforts ein Modell aus diesen Formen hergestellt werden kann, was sich nicht hinter den neu entwickelten Formen aus neuer Zeit verstecken muss.

Autor:

Udo Köstler aus Nürnberg

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