Wenn Lebensmittel krank machen

Lebensmittelintoleranz hat grundsätzlich nichts mit ebenfalls weit verbreiteten Lebensmittelallergien zu tun, auch wenn beides unterm Strich auf das gleiche Problem hinausläuft – die Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel. Symbolbild: © pholidito - Fotolia
  • Lebensmittelintoleranz hat grundsätzlich nichts mit ebenfalls weit verbreiteten Lebensmittelallergien zu tun, auch wenn beides unterm Strich auf das gleiche Problem hinausläuft – die Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel. Symbolbild: © pholidito - Fotolia
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(dkv) - Frisches Obst, Milch und Getreideprodukte gelten als Bestandteile einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Allerdings können nicht alle Menschen diese Lebensmittel ohne weiteres genießen.


So leiden 13 Prozent der Deutschen an einer Lebensmittelunverträglichkeit, auch Lebensmittelintoleranz genannt. Das ergab eine im Auftrag von ERGO durchgeführte repräsentative Umfrage, in deren Rahmen 16- bis 70-jährige Frauen und Männer befragt wurden. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung, kennt den Unterschied zwischen einer Intoleranz und einer Allergie, und er erklärt, wie sich eine Lebensmittelunverträglichkeit feststellen lässt.

Intoleranz oder Allergie: Wo liegt der Unterschied?

Bei einer Lebensmittelintoleranz kann der Körper ein Lebensmittel oder einen Nahrungsbestandteil nicht aufnehmen oder verdauen. Meist fehlen den Betroffenen geeignete Enzyme, die für eine geregelte Verdauung notwendig sind. Daher zählen in erster Linie Magen-Darm-Beschwerden zu den klassische Symptomen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Auch Mangelerscheinungen in Folge der schlechten Verwertung bestimmter Nährstoffe können mögliche Folgen sein. Bei Lebensmittelallergien dagegen trifft das Immunsystem sozusagen „falsche Entscheidungen“: Es nimmt harmlose Proteine aus den betreffenden Nahrungsmitteln als Bedrohung wahr. Um sich gegen diese Eindringlinge zu Wehr zu setzen, bildet das Immunsystem sofort spezifische Antikörper, die typische allergische Reaktionen wie Juckreiz, Quaddelsucht, Husten, Atemnot und sogar Kreislaufversagen auslösen. Meist reichen bereits kleinste Mengen des betreffenden Nahrungsbestandteils aus, um diese Symptome hervorzurufen. Personen mit einer Lebensmittelintoleranz können das jeweilige Produkt dagegen oft in geringem Umfang beschwerdefrei zu sich nehmen.

Was sollte man bei einem Verdacht tun?

Wer nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel immer wieder unter Beschwerden leidet, sollte sich an einen Arzt wenden. Dieser kann ermitteln, ob den Symptomen eine Unverträglichkeit oder eine Allergie zugrunde liegt, oder ob es sich dabei um Anzeichen einer anderen Erkrankung handelt. Es ist in jedem Fall ratsam, im Vorfeld des Arzttermins ein Ernährungs-Tagebuch zu führen. Dort sollten Betroffene möglichst detailliert den Zeitpunkt und die Zutaten einzelner Mahlzeiten sowie die Reaktion des Körpers darauf dokumentieren. Ob eine Intoleranz oder Allergie vorliegt, kann der Arzt mithilfe verschiedener Tests feststellen; und er berät auch zu einer Ernährungsumstellung, falls Betroffene ein Lebensmittel meiden müssen.

Was können in der Regel die Folgen sein?

Bei der Hälfte aller Nahrungsmittelunverträglichkeiten handelt es sich um eine Milchzuckerunverträglichkeit, auch Lactoseintoleranz genannt. Sie entsteht durch einen Mangel an Laktase – einem Enzym, das der Körper benötigt, um Milchzucker aufzuspalten. Dieser kann infolgedessen nicht in den Blutkreislauf aufgenommen werden und bleibt im Dickdarm zurück. Dort bauen Darmbakterien den Milchzucker ab und verursachen dabei Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, in einigen Fällen auch Schwindel oder Kopfschmerzen. Auch eine Glutenunverträglichkeit ist weit verbreitet. Sie macht sich nach dem Verzehr verschiedener Getreidesorten bemerkbar. Das darin enthaltene Gluten löst eine Entzündung des Dünndarms aus. Die Folge: Der Körper kann wichtige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Durch die dauerhafte Unterversorgung des Körpers drohen den Betroffenen Wachstumsstörungen oder Knochenerkrankungen.

Das Wichtigste nochmals auf einen Blick:

• 13 Prozent der Deutschen leiden an einer Lebensmittelunverträglichkeit, auch -intoleranz genannt.

• Eine Lebensmittelintoleranz ist keine Lebensmittelallergie.

• Bei einer Lebensmittelintoleranz fehlen den Betroffenen geeignete Enzyme, die für eine geregelte Verdauung notwendig sind.

• Ein Arzt kann durch verschiedene Tests feststellen, ob man an einer Unverträglichkeit oder an einer Allergie leidet.

• Häufig verbreitete Lebensmittelintoleranzen sind Lactoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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