Neubau bleibt erschwinglich – Baukosten dennoch nicht zu unterschätzen

Foto: https://pixabay.com; AlexanderStein
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SERVICE (ro/fi) - Innerhalb der Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach ergibt sich zwischen Nürnberg und der kleinsten kreisfreien Stadt in Bayern Schwabach derzeit eine erhebliche Preisdifferenz bei Wohnraum. Immobilien in Schwabach sind demnach deutlich günstiger zu haben und dank der geografischen Lage überaus gefragt. Nürnberg ist nicht weit und abseits des Großstadttrubels lebt es sich entsprechend ruhiger. Trotz der positiven Standortfaktoren und preislichen Verlockungen, dürfen potenzielle Bauherren die Baukosten nicht unterschätzen.

Neubauten kosten in Nürnberg zwischenzeitlich knapp 4.000 Euro je Quadratmeter. Die Neubaupreise in Schwabach sind mit knapp 3.300 Euro pro Quadratmeter dagegen richtig günstig. Das Wirtschaftsportal Capital hat die Immobilienpreise für Schwabach im Immobilien-Kompass zusammengefasst und macht auf finanziell attraktive Wohnlagen aufmerksam. Im Vergleich zur bayerischen Landeshauptstadt München, die mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 6.350 Euro deutschlandweit aktuell am teuersten ist, schneidet Schwabach somit erheblich erschwinglicher ab. Eine Tatsache, die viele dazu veranlasst in die eigenen vier Wände zu investieren. Um zu gewährleisten, dass die Baukosten trotz guter Voraussetzungen nicht überhandnehmen, müssen Verbraucher die Finanzierung und Umsetzung des Projektes sorgfältig planen.

Planung des finanziellen Aufwands

Der Kostenaufwand für einen Neubau hängt maßgeblich von der Größe von Grundstück und Immobilie ab. Weitläufiges Gelände und großzügiger Wohnraum sind zwar wünschenswert, wer jedoch ein begrenztes Budget hat und nicht übermäßig lang fremdfinanzieren möchte, sollte Grenzen setzen. Wichtig ist eine durchdachte Planung: Wer das Grundstück nur so groß wie nötig bemisst, vermeidet unnötige Mehrausgaben. Das Fertighaus- und Massivhaus-Portal Bautipps weist für stadtnahe Gebiete unter anderem auf Doppel- und Reihenhäuser hin, die „schon auf etwa 200 Quadratmetern zu realisieren sind.“ Mindestens 400 Quadratmeter werden für freistehende Einfamilienhäuser empfohlen. Möglicherweise könnten die Baukosten auch durch den Verzicht auf einen kostspieligen Keller eingedämmt werden. Je nach Bodenbeschaffenheit und Fläche lassen sich damit bis zu 40.000 Euro sparen. In einigen Fällen noch mehr. Werden Teile des Innenausbaus in Eigenregie erledigt, reduziert das die Baukosten ebenfalls. Typische Arbeiten, die sich ohne professionelle Hilfe erledigen lassen, sind das Streichen und Tapezieren sowie das Verlegen von Fußböden (Beispiel Klick-Laminat).

Stehen die wesentlichen Elemente des Neubaus fest, ist es ratsam mehrere Angebote von Bauunternehmen einzuholen und diese kritisch gegenüberzustellen. Dabei kann es nicht schaden für unterschiedliche Bauformen offen zu bleiben und sich unabhängig beraten zu lassen. Ob ein Objekt in Massivbauweise, ein Holzhaus, ein Ausbauhaus oder eine andere Lösung die richtige Wahl ist, hängt letztlich von den persönlichen Ansprüchen und dem finanziellen Spielraum ab. Unabhängig von der Bauweise gilt es die Gesamtbaukosten zu errechnen. Neben den Ausgaben für Grundstück und Immobilie müssen Baunebenkosten und Zusatzkosten kalkuliert werden. Dazu gehören unter anderem:

• Grundbucheintrag
• Notar
• Grunderwerbssteuer
• Erschließung und Baugruben-Aushub
• Bodenaushub-Entsorgung
• Außenanlagen
• Interieur
• Versicherungen
• Vermessungskosten
• Nebengebäude

Auch andere Kosten gilt es zu bedenken. Ein Umzug ins ruhigere Schwabach könnte für Berufspendler, die beispielsweise in Nürnberg arbeiten, immense Kosten verursachen. Ausgaben in Höhe mehrerer tausend Euro sind bei Umzügen mit professionellem Umzugsservice für größere Wohnungen keine Seltenheit. Hinzu kommen die üblichen Lebenshaltungskosten, die potenzielle Bauherren beim Kalkulieren ihres Budgets gerne vernachlässigen. Im Idealfall wird in die Erstellung des Kostenplans ausreichend Zeit investiert, um durch den Hausbau nicht in finanzielle Bedrängnis zu geraten. Da auch nach der Realisierung des Eigenheims mit unvorhergesehenen Ausgaben gerechnet werden muss, sollte es einen finanziellen Puffer geben.

Tipps zum Bauvertrag

Grundsätzlich sollten ein Bauvertrag erst dann unterschrieben werden, wenn Klarheit hinsichtlich der Gesamtkosten herrscht und Bauherren ein realistisches Budget festgelegt haben, das sich mit ihren finanziellen Mitteln bewerkstelligen lässt. Der Einzugstermin ist kalkulierbar und vertraglich festzulegen, da der Bauunternehmer dann für sämtliche Kosten haftet, die bei Verzögerungen der Fertigstellung anfallen. Der Bauherren-Schutzbund e.V. gibt im Video weitere Hilfestellung zum Bauvertrag:

Geeignete Finanzierung finden

Eine geeignete Finanzierung zu finden, ist beim Neubau je nach Begebenheiten zeitaufwändig. Unter anderem erschwert die Masse an Angeboten die Auswahl. Hinzu kommen Fördermöglichkeiten, die keinesfalls versäumt werden sollten. Überaus hilfreich ist eine Finanzierungsberatung, die institutionsunabhängig stattfindet und einen Überblick über die Möglichkeiten verschafft. Während einer solchen Beratung werden unter anderem Steuervorteile, KfW-Kredite und Riester-Zulagen thematisiert. Eine Anfangstilgung von mindestens drei Prozent, eine möglichst lange Zinsbindung sowie ein gesundes Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital sind empfehlenswerte Faktoren bei der Baufinanzierung.

Generell sollte die Baufinanzierung nie bei der erstbesten Bank abgeschlossen werden. Bauherren sollten mehrere Angebote einholen und auch online vergleichen – das Durchrechnen verschiedener Kreditmodelle schadet nicht, wie hier bei zmarta. Der kostenlose Kreditvergleich erleichtert das Vorhaben und spart jede Menge Zeit, weil die verschiedenen Angebote nicht manuell gegenübergestellt werden müssen. Zusätzliche Finanzierungsoptionen liefert ein schufafreier Kredit, bei dem jedoch Sicherheiten gefragt sind. Das können etwa zusätzliche Kreditnehmer oder hohe Haushaltseinkommen sein. Ein Kredit ohne Schufa kann eine Alternative bei Negativmerkmalen sein, ist aber dennoch mit gewissen Voraussetzungen verbunden.
Übrigens: Der Rat zu einer Sondertilgung muss nicht immer sinnvoll sein, wie Dr. Klein anmerkt. Zwar lassen sich die Rückzahlung über die Sondertilgungsoption beschleunigen und die Zinskosten senken, nicht zu vergessen ist aber, dass eine Sondertilgung beim Großteil der Angebote mit einer Erhöhung des Sollzinses während der Sollzinsbindung einhergeht. Das Finanzportal hat zusammengefasst, wann sich die Sondertilgung lohnt und welche Alternativen es gibt.

Das Kleingedruckte

Für Bauvertrag und Baufinanzierung gilt: Das Kleingedruckte sorgfältig lesen und bei Unklarheiten nachhaken! Sind die Dokumente erst einmal unterschrieben, wird es schwierig Änderungswünsche durchzusetzen. Diese Anmerkungen müssen vor Unterzeichnung in den Vertrag beziehungsweise Finanzierungsplan aufgenommen werden.

Preise beobachten

Niedrige Bauzinsen sowie positive Einkommensdynamik und steigende Hauspreise kompensieren sich zwar und sind dafür verantwortlich, dass die Immobilienpreise in den kommenden Monaten stabil bleiben dürften, dennoch ist es ratsam die Entwicklung zu beachten. Aufgrund hoher Preise in Nürnberg könnte in Schwabach schon bald ein weiterer Preisanstieg folgen.

Autor:

MarktSpiegel Service aus Nürnberg

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