Neue Medikamente im Kampf gegen chronische Schmerzen

Nicht selten suchen Menschen mit chronischen Schmerzen viele Ärzte auf, weil sie keine nachhaltigen Erfolge verspüren. | Foto: © Privat
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REGION (pm/vs) - Experten der deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin schlagen Alarm, denn laut aktuellem Arztreport der Barmer Ersatzkasse erhält über ein Drittel der Deutschen zumindest einmal pro Jahr eine Schmerzdiagnose. Auf kaum einem Gebiet wird ähnlich intensiv geforscht wie in der Schmerzmedizin. An neuen, teilweise bahnbrechenden Erkenntnissen mangelt es derzeit nicht. Dabei rückt immer häufiger das sogenannte „Schmerzgedächtnis“ in den Fokus der Wissenschaft.

Normalerweise vergisst der Körper einen Schmerz, sobald die Ursache beseitigt ist. Manche Menschen aber erinnern Schmerzen auch weit darüber hinaus. Teilweise treten auch Schmerzen ohne wirklichen Anlass auf, das „Schmerzgedächtnis“ spielt verrückt. Ursache hierfür ist die Aminosäure Homocystein und deren noch schädlichere Abbauprodukte. Sie fallen immer dann in größeren Mengen an, wenn der Körper unzureichend mit bestimmten B-Vitaminen versorgt wird.

Hoffnung für Betroffene

Einer im renommierten Wissenschafts-Journal „The Lancet“ veröffentlichten Studie zufolge könnten diese Schmerzgedächtnis aktivierenden Stoffwechselprodukte schnell und vor allem sicher entfernt werden. Möglich wird dies mit einer vom Arzt per Spritze oder Infusion verabreichten, speziell entwickelten Kombination der Vitamine B6, B12 und Folsäure, die bisher vor allem als Aufbaukur zur Behandlung chronischer Erschöpfung erfolgreich eingesetzt wird (Prüfpräparat: Medivitan N, als Fertigspritze rezeptfrei in Apotheken). In einer groß angelegten Praxisstudie mit mehr als 600 Patienten konnte neben der bekannten stark revitalisierenden Wirkung auch eine deutliche Reduzierung bestehender Schmerzen nachgewiesen werden. Experten führen diesen schmerzlindernden Effekt allerdings nicht nur auf die Normalisierung des Schmerzgedächtnisses zurück, sondern weisen auch auf die heilende Wirkung von B-Vitaminen auf geschädigte Nervenfasern hin. Ein solch „dualer Wirkmechanismus“ sei bislang von keinem anderen Naturwirkstoff bekannt.

Fertigspritzen bevorzugt

Von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Behandlung sowohl chronischer Schmerzen als auch chronischer Erschöpfungszustände ist allerdings, dass die fehlenden B-Vitamine direkt in den Blutkreislauf und so in ausreichender Menge bis hin zu den betroffenen Hirnarealen gelangen können, so der bekannte Erfurter Vitaminexperte Prof. Uwe Till. Eine Zufuhr mittels Tabletten ist in vielen Fällen sogar bei Höchstdosierungen sinnlos, wie eine dänische Studie feststellt. Denn insbesondere Vitamin B12 (Cobalamin) kann selbst von gesunden Menschen mittleren Alters häufig nur unzureichend über den Darm aufgenommen werden.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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