Kleines Licht im tiefen Tal

Trauer bewältigen mit Menschen, die ähnliche Krisen durchgemacht haben. | Foto: Fotolia
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Selbsthilfegruppe für Trauernde trifft sich einmal im Monat im Trauercafé – „Jeder kann kommen und gehen, wann er möchte“

NÜRNBERG (pm/nf) - Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er eine große Lücke. Insbesondere bei denen, die ihn geliebt und mit ihm gelebt haben. Nicht selten fühlen sich Hinterbliebene in ihrer Trauer allein gelassen, sie verstecken sie vor anderen oder haben nach dem Tod des geliebten Menschen plötzlich keinen Ansprechpartner mehr für ihre täglichen Sorgen. Für solche Menschen ist das Trauercafé, ein Gemeinschaftsprojekt der Caritas, der Diakonie und der Kiss-Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Landkreis Nürnberger Land ins Leben gerufen worden.

„Das Trauercafé ist als eine Selbsthilfegruppe angelegt, das heißt, jeder, egal welcher Altersklasse oder Religion, kann sich hier mit Menschen austauschen, die eine ähnliche Krise durchleben“, erläutert Sabine Hess, Hospizkoordinatorin der Caritas. Sie selbst ist eine der derzeit vier ehrenamtlichen Helferinnen, die die Trauernden im Café empfangen und ein Stück weit auch begleiten – „allerdings steht nicht der therapeutische oder beratende Aspekt im Vordergrund, sondern ganz klar das Gespräch mit Gleichgesinnten.“ Denn auch jede der vier Ehrenämtlerinnen hat Erfahrungen mit dem Tod und mit Trauer gemacht und sie möchten allen, die einen Verlust erfahren haben, Tipps und ein bisschen Zuversicht mit auf den Weg geben.

„Tatsächlich lachen und weinen wir zusammen“, so Sabine Hess weiter, „uns es wird immer das zum Thema gemacht, was uns die Trauernden mitbringen. Das kann auch mal etwas ganz Alltägliches sein.“ Entsprechend gebe es keine festgelegten Inhalte, keine Themen, die die zweistündige Gesellschaft nach einem Trauerbewältigungsprogramm aufarbeitet und auch keine Anmeldungspflicht. Jeder kann kommen und gehen, wann er möchte, so oft er will und erzählt auch nur das, was ihm auf dem Herzen liegt. „Es sind sogar schon Freundschaften entstanden und die, die schon länger dabei sind, unterstützen diejenigen, die erst kürzlich einen Verlust erlitten haben.“ Der Offenheit und Gemütlichkeit wegen bieten die ehrenamtlichen Helferinnen auch jedes Mal Kaffee und Kuchen an, woran man sich mit einem Unkostenbeitrag beteiligen kann. Man muss aber nicht.

Info:
Das Trauercafé findet an jedem letzten Sonntag im Monat in den Räumlichkeiten von Kiss in Hersbruck statt (Unterer Markt 2; Bürgerbüro, 2. Stock). Die Ansprechpartner bei Fragen sind Sabine Hess (Hospizkoordinatorin Caritas; Tel.: 09123-962 68 31) oder Brigitte Bakalov (Leiterin Kiss, Tel.: 09151-908 44 94).

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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