Wenn Kinder Medikamente verweigern

Eltern können sich jederzeit in der Apotheke informieren, wie ihren Kindern die Medikamenteneinnahme erleichtert werden kann. Foto: oh
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(blak/bav) - Gerade während der Erkältungszeit kämpfen viele Eltern darum, dass ihre Kinder die nötigen Medikamente regelmäßig und richtig einnehmen: Kleinkinder machen den Mund oft nicht auf, spucken die Tablette aus, oder erbrechen sich sogar krankheitsbedingt.


Um Kindern Medikamente gut verabreichen zu können, gibt es die unterschiedlichen Wirkstoffe deshalb in verschiedenen Formen. „Eltern können sich in der Apotheke vor Ort individuell beraten lassen, welche Arzneiform am besten zu ihrem Kind passt oder welche Hilfsmittel zur Verfügung stehen, damit Kinder die Medikamente leichter einnehmen können“, sagt Margit Schlenk, Pressesprecherin der Apotheker in Nürnberg. Verweigert das Kind die Medikamenteneinnahme, so kann die Medizin beispielsweise mit Fruchtsaft, Tee oder Muttermilch gemischt werden. „Wichtig ist, dass die Eltern hier darauf achten, dass das Fläschchen dann wirklich leer getrunken wird“, so die Apothekerin weiter.

Nicht alles verträgt sich!

Allerdings dürfen nicht alle Tropfen verdünnt werden, und nicht alle Medikamente vertragen sich mit jedem Lebensmittel. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern sich in jedem Fall in der Apotheke erkundigen, ob die Medizin gemischt werden darf. „Wenn nicht verdünnt werden darf, gibt es verschiedene andere Hilfsmittel: Die Medizin kann dann beispielsweise mit einer Einwegspritze ohne Nadel direkt in den Mund gespritzt werden, sodass sie das Kind leichter schlucken kann. Für Babys gibt es in der Apotheke verstellbare Medikamentenschnuller“, erklärt Margit Schlenk.

Auch wenn es oft nervenaufreibend ist, ist es doch sehr wichtig, dass die Kinder die verschriebenen Medikamente vollständig einnehmen. Denn Kleinkinder brauchen Arzneimittel in genau festgelegten Dosierungen – werden diese unregelmäßig oder falsch eingenommen, besteht die Gefahr, dass das Medikament nicht wirkt oder dem Kind sogar schadet. Eltern dürfen die empfohlene Dosierung daher nie eigenmächtig ändern. Um die genaue Dosierung einhalten zu können, sollten Eltern die Arzneisäfte auch nicht mit dem Teelöffel dosieren, denn diese besitzen keine einheitliche Größe. Vor allem bei Säften mit stark wirksamen Inhaltsstoffen, wie Hustenblocker Codein oder Antibiotika, ist dies problematisch. Viele Arzneimittelhersteller legen deshalb ihren Saftpräparaten ein geeignetes Messgefäß bei. Erbricht sich ein Kind kurz nach der Medikamentengabe oder hat es nach dem Zäpfchen direkt anschließend Durchfall, können die Medikamente noch einmal gegeben werden. Sind seit der Einnahme mehr als 30 Minuten vergangen, ist das Medikament vom Körper aufgenommen. Treten Durchfall oder Erbrechen erst später auf, sollte der Kinderarzt informiert werden. Er wird dann über eine Wiederholung der Arzneimittelgabe entscheiden.

Abschließend weisen die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) sowie der Bayerische Apothekerverband (BAV) nochmals nachdrücklich darauf hin, dass Arzneimittel aus Sicherheitsgründen generell außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden sollten.

www.blak.de

www.bav-bayern.de

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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