Unterstützerkreis der Erstaufnahmestelle in Schwaig formiert sich

„Wir brauchen eine Kultur der Barmherzigkeit“, forderte Pfarrer Karl Hans Zeller beim ersten gemeinsamen Treffen bereits aktiver und potentieller Helferinnen und Helfer für die Flüchtlingsunterkunft in Behringersdorf und die neu eingerichtete Erstaufnahme in Schwaig. Rund 40 Interessierte hatten sich Anfang Oktober im Gemeindesaal der katholischen Kirche in Schwaig zusammengefunden. Neben vielen Ehrenamtlichen waren auch einige Gemeinderatsmitglieder von SPD und GRÜNEN, Pfafferin Küffner und die Pfarrer Baader, Sprenger und Zeller sowie ein iranischer Asylbewerber aus Behringersdorf vertreten, der die Runde bereicherte.

Während des zweistündigen Treffens berichtete der in Behringersdorf bereits aktive Unterstützerkreis der Asylbewerberinnen und Asylbewerber im ehemaligen Hotel Auer und im neu belegten „Gelben Haus“ über ihre Projekte. Von der Fahrradbeschaffung und der Einrichtung einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt über Deutschunterricht durch Ehrenamtliche und die Organisation von Freizeitaktivitäten bis zur Begleitung von Asylbewerbern zu Arztterminen – seit rund zwei Jahren engagiert sich ein kleiner Kreis von Freiwilligen für die Flüchtlinge in Behringersdorf. Viele positive Erfahrungen und Erlebnisse wurden dabei gesammelt, die Mut machen.
Inwieweit diese Erfahrungen für die Unterstützung der Asylbewerber in der Erstaufnahme in Schwaig hilfreich sein können, muss sich allerdings erst noch zeigen. Momentan ist vieles hier – auch von Seiten der Behörden – in der Schwebe. Dennoch fanden sich bei dem Treffen einige Bereitwillige, die in den nächsten Wochen erste Kontakte zum Landratsamt, zur Gemeinde Schwaig und zu den Menschen in der Erstaufnahmestelle knüpfen wollen und sich dabei von den Helferinnen und Helfern in Behringersdorf beraten lassen werden. Der Behringersdorfer Helferkreis wiederum sondiert Möglichkeiten, den beiden Unterstützerkreisen ein gemeinsames Gerüst zu geben.

Zentrale Informationsplattform geplant

Wichtigstes Instrument hierzu soll die Webseite www.schwaig-solidarisch.de sein, die im Lauf der nächsten Wochen neu eingerichtet werden wird. Sie soll Informationen über alle Aktivitäten und Projektgruppen der Unterstützerkreise enthalten und als Kommunikations- und Informationsplattform dienen: Interessierte können sich hier bei einem zentralen Ansprechpartner melden, die Unterstützerkreise wiederum können Informationen zu benötigten Hilfsgütern oder zu Veranstaltungen wie gemeinsamen Kulturabenden einstellen.
„Wir sind auf dem Weg“, resümierte Pfarrer Zeller am Ende des Treffens. Die eingangs zitierte Barmherzigkeit bezog er dabei ein Stück weit auch auf die Geduld des sich neu formierenden Helferkreises in Schwaig mit sich selbst. Nicht alles kann sofort geklärt werden, bei vielem werden die beiden Unterstützerkreise einen langen Atem brauchen. Angesichts der Vielzahl an interessierten Helferinnen und Helfern, die sich mit ihren Fähigkeiten und ihrer Tatkraft einbringen wollen, überwog am Ende aber doch die positive Grundstimmung.

Autor:

Verena Küstner aus Nürnberger Land

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