Bernd Händel und Jürgen Leuchauer im Alten Gaswerk

Bernd Händel und Jürgen Leuchauer im Gaswerk
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Schwabach (li) Gleich zu zweit unternahmen sie einen Angriff auf die Lachmuskeln und das fränkische Gemüt: Bernd Händel und Jürgen Leuchauer bei ihrem Auftritt im Alten Gaswerk Schwabach. Helga Kehrbach begrüßte persönlich ihre Gäste und freute sich über das ausverkaufte Haus.

Die beiden Kabarettisten kennen und schätzen sich seit vielen Jahren, dies war nun ihr zweiter gemeinsamer Auftritt. Leuchauer übernahm das "Anwärmen". Alle kennen das vom Fernsehen. Vor der Show kommt der Anwärmer und ruft sein "Seid ihr alle gut d'rauf?!" und die Menge schreit und pfeift "ja!". In Franken wäre das übertrieben. Da reiche ein "Und wei isn asu?" und die Antwort sei ein gedehntes "Jaaaa...". Das wurde in die Tat umgesetzt und klappte spontan. Auch entschuldigen gehe bei uns anders als in Norddeutschland. Wenn einer am Christkindlesmarkt angestoßen wird und seinem Nebenmann den Bratwurstsenf auf den dunkelblauen Flanellkragen schmiert, reiche ein überraschtes und bedauerndes "Hoppala". Und wenn das Bratwurstfett beim Anschneiden auf die Nachbarin spritzt, entschuldigt sich der Nürnberger überhaupt nicht, sondern sagt begeistert "des sin halt brootwashed!" Das sind nur einige Beispiele des ganzen Sammelsuriums aus fränkischen Aphorismen, Anekdoten, Zitaten, Geschichten, Liedern, Begebenheiten, Sprüchen, Redewendungen, Sprachgegensätzlichkeiten und Doppeldeutigkeiten vieler Begriffe, die nur in Franken zu hören sind und die er akribisch gesammelt hat und gekonnt vorträgt - gesprochen oder gesungen, begleitet von Gitarre, Mandoline oder Mundharmonika. Ein fränkisches Original, der seit seinem Geburtsjahr 1948 immer wieder in der Szene unterwegs ist.

Und dann kommt Bernd Händel selbst und erinnert sich an seine Kinderzeit beim Bammes in Buch mit seinem Vater, dem Peterlesboum Willi Händel. Von ihm hat er den Humor und die Begabung fürs Kabarett. Zunächst lässt er 60 Jahre BRD mit Politikern mit und ohne Amt Revue passieren - ohne politisch zu sein. Von Genschman bis Seehofer trifft er die Charaktere. Und natürlich auch Edi, der Zerstäuber, der jetzt im Endlager für schwarze Nullen in Brüssel sitzt, kommt vor.

Im Gegensatz zu Politikern könne der Entertainer jederzeit die Branche wechseln. So ging Händel über zum Schlachthof mit Otti Fischer und seinen Gästen. Es folgte eine Direktschaltung in's Grundig Station, wo Michael A. Roth, van Gaal und Jogi Löw zugegen waren. Eine Shopping-Tour, unterlegt mit Melodien bekannter Stars, folgte. In der anschließenden Hitparade brachte Boris Becker, der Zeugwart der Besenkammer, seine Boris-Schläger-Parade. Höhepunkt vor der Pause war der Bodygard. Mit Al-Capone-Hut und Sonnenbrille stellte Händel sich als Berater für Blatter zur Verfügung.

Im zweiten Teil gab Händel den Wirtshausbesucher von Hiesl und gemeinsam mit Leichauer eine Hommage an die Peterlesboum, die beim Publikum großen Anklang fand. "Wir wollen etz hamm" leitete die Reihe der Zugaben ein, die dann mit dem gemeinsam gesungenen "Alten Haus in Gostenhof" abgeschlossen wurden.

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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