Dank internationaler Investitionen
Rainer Schorr sieht den Berliner Immobilienmarkt weiterhin im Aufwind

Rainer Schorr, Geschäftsführer der PRS Family Trust. | Foto: Rainer Schorr
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Der Marktanteil internationaler Investitionen am deutschen Investmentmarkt ist im vergangenen Jahr wieder deutlich um 16 Prozent gestiegen. 2022 wird sich dieser Trend fortsetzen, prognostiziert Rainer Schorr, Geschäftsführer der PRS Family Trust, und nennt als Gründe den gestiegenen Dollarkurs und die aktuelle Geldpolitik. Seit Jahresbeginn habe die Leitwährung gegenüber dem Euro um 15 Prozent an Wert gewonnen und die Zinspolitik der US-Notenbank sowie die allgemeine Wirtschaftsentwicklung sorgten dafür, dass dieser Trend auch in den kommenden Monaten anhalten werde.

Vor allem eigenkapitalstarke Investmentfonds aus dem Dollarraum könnten daher dafür sorgen, dass sich die Aufwärtsbewegung aus dem vergangenen Jahr praktisch unbegrenzt fortsetze – und die deutschen Investmentmärkte eine weitere Kapitalzufuhr erfahren: Noch nie investierten Käufer von Wohnungen so viel Geld in Berlin wie 2021. Getoppt wurden ihre Ausgaben nur von Investoren, die in der Hauptstadt Büroobjekte erwarben. „Nach wie vor gilt in Berlin, dass die steigenden Preise die Euphorie nicht dämpfen“, sagt Immobilienexperte und rechnet zugleich fest mit einem weiteren kräftigen Zuzug von Menschen aus allen Regionen.

Wichtige Impulsgeber seien das Abklingen der Pandemie sowie die durch den Krieg in der Ukraine verstärkte Zuwanderung. „Aktuell drängen wieder viele Menschen auf den Arbeitsmarkt. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung wegen des Krieges derzeit noch ungewiss ist, sind das langfristig gute Voraussetzungen für steigende Nachfrage nach Wohnungen und Büroarbeitsplätzen in Berlin.“

So gehört Berlin gehört auch weiterhin zu den dynamischsten Metropolen Europas. Die Zahl der Beschäftigten ist 2021 um rund 43.000 Personen gestiegen, ein Wachstum von 2,8 Prozent. Und wo neue Arbeitsplätze entstehen, braucht es Büro- und Produktionsflächen. Doch der Markt sei leer gefegt, berichtet Rainer Schorr. Das Maklerhaus Aengevelt hat ein Angebotsdefizit von 275.000 Quadratmeter Bürofläche errechnet. „Selbst wenn die Konjunktur wegen des Krieges lahmen sollte, dürfte das für steigende Preise sorgen“, sagt der Immobilienexperte. Die Spitzenmieten steigen laut CBRE zwischen Mitte und Ende 2021 um sechs Prozent auf 41,00 Euro pro Quadratmeter. Entsprechend melden die Berichte von JLL, dass in Berlin Bürohäuser die Hälfte aller Umsätze mit Immobilien im ersten Quartal 2022 ausmachten: 47 Prozent der insgesamt umgesetzten drei Milliarden Euro. Büros seien wieder die stärkste Assetklasse.

Und wer einen Job in Berlin hat, braucht hier auch eine Wohnung. 4.000 zusätzliche Haushalte kamen im vergangenen Jahr in Berlin hinzu gegenüber 2020. „Trotz zahlreicher weiter vorherrschender Engpässe am Wohnungsmarkt ist und bleibt Berlin Magnet für Zuzügler, Gründer und Investoren“, sagt Rainer Schorr. Das zukünftige Einwohnerwachstum der Stadt werde bestimmt „von der Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums“. Gelinge es nicht, das Angebot deutlich zu erweitern und den Anstieg des Mietpreisniveaus zu bremsen, würden Teile der Bevölkerung in das augenblicklich noch kostengünstigere Umland abwandern.

Aufgrund dieser Situation und eines insgesamt schwachen Neubaus blieben Wohnungen in Berlin bei Investoren generell begehrt: „Von den Eltern, die eine Studentenwohnung für den Nachwuchs kaufen, über mittelständische Investoren, die ein ganzes Miethaus erwerben bis zu eigenkapitalstarken Fonds und Aktiengesellschaften, die größere Pakete erwerben, reicht aktuell das Spektrum der Nachfrage in Berlin“, berichtet Rainer Schorr.

Und eine Entspannung bei Mieten und Kaufpreisen ist derzeit nicht in Sicht. Denn bei einem Bedarf von 26.300 Wohnungen im Jahr werden 2022 bestenfalls gut 18.700 Wohnungen fertig, so die Prognose. Der Mangel an Wohnungen wächst also - und mit diesem steigen Preise und Mieten.

14,75 Euro je Quadratmeter und Monat sagen Berichte für frei verfügbare Neubauwohnungen in diesem Jahr voraus. „Das wäre ein Plus von 11,5 Prozent“, sagt Rainer Schorr. Bei den Mieten insgesamt gehe es ebenfalls aufwärts, aber nicht ganz so stark: um etwa vier Prozent auf 10,60 Euro je Quadratmeter im Durchschnitt.

„Wohnungen in Berlin sind somit auch in diesem Jahr ein gutes Investment“, sagt Rainer Schorr. Das Renditeniveau gerate allerdings durch die hohe Nachfrage unter Druck und angesichts steigender Hypothekenzinsen ginge auch der Kredithebel zurück. Auf der anderen Seite verspreche Berlin eine einzigartige Anlagesicherheit, weil aufgrund der geringen Bautätigkeit sich immer auch kein guter Verkaufspreis für Wohnhäuser oder Bürogebäude erzielen lassen würde.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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