Wo's geht, wird gebaut: Wohnungsmarkt bleibt hart umkämpft

An der Nägelsbachstraße entstehen die „Erlanger Höfe“. Foto: Uwe Müller
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ERLANGEN (pm/mue) - Die Lage auf dem Erlanger Wohnungsmarkt ist nach wie vor sehr angespannt. Bereits Ende Juli lagen 1.840 Anträge vor, und damit mehr als im kompletten Kalenderjahr 2016 (1.787 Anträge). Darauf hat die Abteilung Wohnungswesen des Sozialamts im Stadtrat hingewiesen.

„Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist groß und kann nur sehr begrenzt befriedigt werden“, erläutert Sozialbürgermeisterin Elisabeth Preuß. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum betreffe breite gesellschaftliche Schichten bis weit in die Mittelschicht. Eine Familie mit zwei Kindern könne sogar bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von rund 45.000 Euro berechtigt sein, in einer Sozialmietwohnung zu leben – der Bestand an geförderten Wohnungen sei in den vergangenen Jahren jedoch stark gesunken, weil die gesetzlichen Bindungen für zahlreiche Wohnungen ausgelaufen seien. Die Stadt unternehme erhebliche Anstrengungen, den Neubau von sozialem Wohnungsbau zu fördern. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU beispielsweise errichtet in der Brüxer Straße und in der Housing-Area 164 sozial geförderte Wohnungen – zwei Bauabschnitte sind bereits fertiggestellt und bezogen, bis zum März 2018 soll das Projekt abgeschlossen sein. Im Frühjahr werden zudem planmäßig 42 Wohnungen in der Housing-Area bezugsfertig, die durch Aufstockungen entstehen, und ein Neubau in der Schenkstraße mit 130 neuen Wohnungen wird 2019 fertiggestellt. Elisabeth Preuß unterstreicht, dass man zusätzlich zum dringend notwendigen Wohnungsbau weitere kreative Lösungen finden wolle, um den vorhandenen Wohnraum in der Stadt zu nutzen. Ein erfolgreiches Projekt sei hierbei bereits das Projekt „Wohnen für Hilfe“. Dieses spreche Menschen an, die über ungenutzten Wohnraum verfügen und diesen mit jemandem teilen möchten, der sie dafür im Alltag unterstützt. Zudem kündigten die Verantwortlichen im Sozialamt bereits an, im Jahr 2018 gemeinsam mit der GEWOBAU ein Konzept zum Wohnungstausch zu erarbeiten.

Übersicht ortsüblicher Vergleichsmieten

Passend zum Thema ist dieser Tage auch der neue qualifizierte Erlanger Mietspiegel für 2017 erschienen – eine Übersicht der ortsüblichen Vergleichsmieten für nicht preisgebundene Mieten des freifinanzierten Wohnungsmarkts. Damit wurde eine objektive Vergleichsmöglichkeit geschaffen, die sich nach Information des städtischen Presseamtes als Entscheidungshilfe in Mietpreisangelegenheiten in den letzten Jahren bewährt hat. Wohnungspolitisch, so heißt es in einer Erklärung, zeige der Mietspiegel einmal mehr, wie wichtig die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sei. Denn: Verglichen mit den Ergebnissen des Mietspiegels 2013 ist die so genannte ortsübliche Vergleichsmiete um 10,6 Prozent angestiegen.

Die durchschnittliche Nettomiete pro Quadratmeter beläuft sich in Erlangen mittlerweile auf 8,14 Euro – abhängig von der Wohnfläche liegen die ermittelten Basismietpreise zwischen 7,60 und 15,29 Euro pro Quadratmeter und unterscheiden sich auch nach Stadtteilen erheblich. Insbesondere in der Innenstadt, am Burgberg und in Teilen des Röthelheimparks ist mit deutlich höheren Mieten zu rechnen, günstigere Mieten sind hingegen in den städtischen Randbereichen zu erwarten.

Der aktuelle Mietspiegel wurde auf Grundlage einer umfangreichen Befragung zwischen Januar und Mai 2017 erstellt und ist in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr erhältlich, im Internet kann er kostenlos heruntergeladen werden. Das Dokument führt die Berechnung für die Nutzerinnen und Nutzer mit wenigen Eingaben eigenständig durch.

www.erlangen.de/mietspiegel

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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