Erlanger Wissenschaftler erforschen Entzündungen

Entzündungen können überall im Körper auftreten – ihrer Erforschung widmet man sich nun verstärkt im neuen Sonderforschungsbereich der FAU. Symbolbild: © underdogstudios - Fotolia
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ERLANGEN (pm) - Im neuen Sonderforschungsbereich (SFB) 1181 „Schaltstellen zur Auflösung von Entzündung“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen der Medizin und der Biologie den grundlegenden Mechanismen der Auflösung der Entzündungsreaktion nach und testen diese auf ihre klinische Bedeutung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den SFB mit rund 14,1 Millionen Euro.


Millionen Menschen leiden an chronisch entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Asthma. Betroffen sind vor allem auch junge Menschen, die neben starken Schmerzen mit fortschreitender Erkrankung auch erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität ertragen müssen. Etwa die Hälfte der Patienten zeigt gute Behandlungserfolge durch die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten. Jedoch sind die Erkrankungen bisher nicht heilbar, sodass die Patienten lebenslang diese Medikamente benötigen. „Der Körper braucht zwar Entzündung, um zu überleben. Entzündung ist essentiell um Eindringlinge abzuwehren, Schäden des Gewebes zu reparieren und damit wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Allerdings muss die Entzündung auch wieder abgeschaltet werden, wenn sie nicht mehr benötigt wird“, erklärt der Sprecher des neuen SFBs, Prof. Dr. Georg Schett, vom Lehrstuhl für Innere Medizin III an der FAU. „Wie dieses Abschalten von Entzündung funktioniert, ist bisher jedoch nicht geklärt. Wir vermuten, dass bei diesen Erkrankungen die Auflösung der Entzündung gestört ist und sich der Entzündungsprozess daher verselbstständigt. Aus einer heilvollen Reaktion des Körpers wird somit eine schwerwiegende Erkrankung.“ Die Wissenschaftler des neuen Sonderforschungsbereichs gehen nun der Frage nach, wie die Auflösung der Entzündungsreaktion funktioniert.

Mit der Bewilligung des SFBs 1181 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist weltweit das erste Konsortium eingerichtet worden, das die Mechanismen der Auflösung von Entzündung entschlüsselt. An der FAU sind im Bereich Entzündungsforschung und Immunologie durch gezielte Besetzung der Lehrstühle über Jahre umfangreiche Kompetenzen aufgebaut und Schwerpunkte gesetzt worden.

Zugang zu modernster Technik

Eine der Besonderheiten in der Struktur des Forschungsbereichs: Durch die enge Einbindung des Optical Imaging Center – einer Kooperation der FAU mit dem Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts – haben alle Forscherinnen und Forscher Zugang zu modernster Mikroskopie-Technik. Dazu Prof. Schett: „Wir freuen uns ungemein, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit ihrer Förderung dies nicht nur anerkennt, sondern uns die Möglichkeit eröffnet, neue Wege in der Erforschung von entzündlichen Erkrankungen und deren Therapie gehen zu können. Damit wird sich die FAU als eine der weltweit führenden Universitäten in der Entzündungsforschung etablieren.“

www.fau.de

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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