Lärm trotz Schutzwand: Joachim Herrmann versprach genervten Anwohnern Abhilfe

Treffen an der Lärmschutzwand: Joachim Herrmann (Mitte) und Reinhard Pirner standen den zahlreich erschienenen Anwohnern und Gewerbetreibenden Rede und Antwort. Foto: © U. Müller
  • Treffen an der Lärmschutzwand: Joachim Herrmann (Mitte) und Reinhard Pirner standen den zahlreich erschienenen Anwohnern und Gewerbetreibenden Rede und Antwort. Foto: © U. Müller
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ERLANGEN (mue) - Da, wo der Frankenschnellweg (A73) auf die A3 abzweigt, steht seit geraumer Zeit ein „Stein des Anstoßes“ in Form einer Lärmschutzwand, die für reichlich Wirbel bei den Anwohnern sorgt.

Im Zuge des Autobahnausbaus, der auch einen dann zweispurigen Abzweig hinüber zur A3 vorsieht, tat sich für eben jene zweite Spur entsprechender Platzbedarf auf. Der bisherige, grün bewachsene Wall, der die Anwohner gegen den Autobahnlärm schützte, musste weichen. Alternativ ließ die Autobahndirektion Nordbayern eine Lärmschutzwand aufstellen, die jedoch der ihr zugedachten Funktion zumindest noch nicht ganz gerecht zu werden scheint. Klagen über Lärmbelästigung sowie durch das Einsetzen von Glaselementen bedingte „discomäßige Lichtspiele“ häuften sich, zudem macht ein ansässiger Hotelier auf lärmbedingte Umsatzeinbrüche aufmerksam, und es gibt offenbar durch das Baugeschehen bedingte Erdabsenkungen an verschiedenen Grundstücksgrenzen.

„Verschlechterungen sind nicht Sinn der Sache“

Gemeinsam mit dem Präsidenten der Autobahndirektion Nordbayern, Reinhard Pirner, traf sich darum Staatsminister Joachim Herrmann mit Anliegern aus dem betroffenen Bereich zum Vorort-Termin, um bestehende Probleme zu erörtern, sich bei der Gelegenheit persönlich ein Bild zu machen und vor allem nach Lösungen zu suchen. Joachim Herrmann: „Verschlechterungen können nicht Sinn der Sache sein, wir wollen ja im Gegenteil Verbesserungen erreichen – und zwar für alle“. Unter vergleichsweise großem Medienandrang standen der Minister und Reinhard Pirner den Bürgern in ausgeprägt sachlicher Atmosphäre Rede und Antwort und nahmen vorgebrachte Beanstandungen zur Kennntis sowie nach Möglichkeit in Augenschein. Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Erstens wird der Bereich hinter der Wand einmal aus Schallschutzgründen, zum anderen aber auch unter optischen Aspekten dicht begrünt. Vorstellen könne man sich hoch wachsende Bäume und ergänzendes Strauchwerk. Auch eine direkte Begrünung der Wand wurde in Erwägung gezogen, etwa mit Knöterich. Einzelheiten sollen nun mit der Stadt Erlangen besprochen und vereinbart werden. Bezüglich der in die Wand eingelassenen Glaselemente ließ sich feststellen, dass diese von einigen Anwohnern begrüßt werden, während sie sich für andere als Problem darstellen. Daher sollen nun – zweitens – alle Betroffenen nach ihren Wünschen befragt und das Glas dort, wo es unerwünscht ist, wieder abgedunkelt werden.

Flüsterasphalt und Schadensbehebung

Drittens ist für den Bereich in Höhe des Abzweiges zur A3 die Aufbringung von so genanntem „Flüsterasphalt“ vorgesehen. Herrmann und Pirner baten um Verständnis, dass dies erst nach Abschluss aller Arbeiten erfolgen könne. Nach bisherigem Zeitplan wird es in Fahrtrichtung Bamberg bereits im nächsten Jahr der Fall sein, in die Gegenrichtung dann ein Jahr später (2020). Last but not least soll auch dort, wo es baubedingt zu Schäden an Grundstücken oder gar Gebäuden kommt, entsprechend Abhilfe geschaffen werden. Joachim Herrmann unterstrich: „Bei allem Verständnis für notwendige Wirtschaftlichkeit geht es jedoch auch um die Menschen – und dabei nicht nur um die Nutzer der Autobahn, sondern vor allem um jene, die unmittelbar hier leben“. Minister und Autobahndirektions-Präsident zeigten sich zuversichtlich, auch wenn man verstehen müsse, dass sich ein derart umfangreiches Bauprojekt inklusive effektivem Lärmschutz nunmal „nicht in zwei Wochen“ fertigstellen lasse.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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