Rechtsanspruch für Grundschüler kommt: Ganztagsbetreuung auf dem Vormarsch

Effektives Lernen mit sozialem Aspekt: Einen Rechtsanspruch verstehen die Verantwortlichen als willkommenen Anlass, die Ganztagsbetreuung in den Erlanger Grundschulen noch weiter zu optimieren. Symbolfoto: © drubig-photo / Fotolia.com
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ERLANGEN (mue) - Noch in diesem Jahr, spätestens 2019, wird mit einem offiziellen Beschluss seitens des Bundes gerechnet, der Grundschülerinnen und -schülern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung garantiert. Mit der Umsetzung in die Praxis, so Reinhard Rottmann, Leiter des Erlanger Stadtjugendamtes, rechne man dann etwa ab dem Jahr 2025.

Aktuell gibt es an den 15 Erlanger Grundschulen 3.450 Schulkinder, für die bereits insgesamt 3.040 Ganztagesbetreuungsplätze angeboten werden. Davon, so informiert Rottmann weiter, werden 1.352 Plätze in Kindertageseinrichtungen der Jugendhilfe (Horte, Lernstuben, Kindergärten mit Schulkindbetreuung) und 998 Plätze in Mittagsbetreuungen vorgehalten, während 690 Grundschüler eine Ganztagesklasse besuchen. Dies entspricht stadtweit einer schulbezogenen Versorgungsquote (Plätze im Verhältnis zu Schülern an den Grundschulen) von zirka 88 Prozent. Bereits jetzt ein stolzes Ergebnis, jedoch rechnet man seitens der Stadt mit einer erhöhten Bedarfsanmeldung, wenn besagter Rechtsanspruch kommt. Eine „klassische“ Ganztagsbetreuung wird gegenwärtig bis 16.00 Uhr angeboten, doch kann bei Bedarf bereits bis 18.00 Uhr erweitert werden. Reinhard Rottmann: „Hier kommt dann die Jugendhilfe ins Spiel – und für deren Einsatz an den Schulen gibt es mehrere Modellansätze“. Alles in allem ist hier eine individuelle Umsetzung gefordert – etwa in Bezug auf integrative Plätze –, weshalb auch dieser (erweiterte) Teil der Ganztagsbetreuung stets genau mit der jeweiligen Schule koordiniert wird.

Die Zukunft vorbereiten

Kommt der Rechtsanspruch, muss die bisherige Arbeit noch genauer gesteuert und abgestimmt werden. „Den Anforderungen durch dann noch höhere Ansprüche müssen wir so begegnen, dass es unterm Strich zu keinem Qualitätsverlust kommt“, betont Reinhard Rottmann. Auch aus diesem Grund treffen sich bereits heute Jugendhilfe und Schulen gemeinsam mit weiteren Partnern zum regelmäßigen Austausch, um sozusagen die Zukunft vorzubereiten. Immerhin geht es bei der Ganztagsbetreuung nicht nur um Inhalte, sondern vor allem auch um Organisation, wobei sich nicht zuletzt die Frage nach genügend Personal stellt. Das Ziel ist also ganz klar eine weitere Verbesserung der Kooperation untereinander, wobei die verschiedenen, je nach Bedarf in Anspruch genommenen Stufen der Betreuung (Hort und / oder Mittagsbetreuung, Schulbetreuer u.dgl.) besser zusammengeführt und Synergien effektiver genutzt werden sollen. In diesem Zusammenhang laufen auch bereits im Rahmen des Bayerischen Städtetages Gespräche, bei denen Ideen, Erfahrungen und Notwendigkeiten zusammengefasst und mögliche Lösungen modellhaft skizziert werden. Reinhard Rottmann: „Erste Schritte in die richtige Richtung, wobei noch eine Menge Arbeit auf alle Beteiligten wartet. Unser Ziel ist – wie auch bei KiTa-Plätzen –, dass wir dem kommenden Rechtsanspruch zu einhundert Prozent gerecht werden.“

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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