The Music of Hans Zimmer & Others

Das Hollywood Philharmonic Orchestra wird in der Show durch namhafte Einzelkünstler verstärkt. | Foto: Veranstalter
2Bilder
  • Das Hollywood Philharmonic Orchestra wird in der Show durch namhafte Einzelkünstler verstärkt.
  • Foto: Veranstalter
  • hochgeladen von Arthur Kreklau

ERLANGEN (ak) – Uwe Ochsenknecht präsentiert am 27. April (20 Uhr) in der Heinrich-Lades-Halle die unvergessliche Filmmusik von Hans Zimmer und weiteren Komponisten.
Das Hollywood Philharmonic Orchestra spielt unter anderem Stücke aus Fluch der Karibik, Mission Impossible, Gladiator und König der Löwen, um nur ein paar zu nennen, und wird dabei von mehreren internationalen Solisten und einem Chor unterstützt. Uwe Ochsenknecht moderiert die Show, die mit einer beeindruckenden Lichtshow, Projektionen und ausgewählten Filmeinspielungen ein unvergessliches audiovisuelles Konzertereignis erschafft.

Interview Uwe Ochsenknecht - The Music of Hans Zimmer & others

"Hans Zimmer ist der Ronaldo und Messi der Filmmusik"

Uwe Ochsenknecht gehört zu den namhaftesten deutschen Schauspielern und ist dem Publikum seit drei Jahrzehnten aus den größten deutschen Filmerfolgen bekannt: Von "Männer" und "Das Boot" über "Schtonk!" bis hin zu Kino-Hits der Gegenwart wie "Die wilden Kerle" und "Willkommen bei den Hartmanns". Darüber hinaus spielte er in etlichen internationalen Produktionen, etwa in "Dune - der Wüstenplanet", der dieses Jahr von Kultregisseur Villeneuve neu verfilmt wird. Die Rolle von Uwe Ochsenknecht wird dieses Mal von Javier Bardem gespielt.

Frage: Herr Ochsenknecht, Sie treten mit großem klassischen Chor und Orchester auf. Dabei sagten Sie doch einmal, dass Sie klassische Musik hassen?

Uwe Ochsenknecht: Mein Vater war Fabrikarbeiter und ausgebildeter Opernsänger, der mich in den Opernkinderchor des Nationaltheaters Mannheim steckte. Als ich 10 Jahre alt war, musste ich bei Turandot, La Boheme und Carmen mitsingen. Das ging mir genauso auf den Wecker wie das ständige Geträllere meines Vaters zu Hause. Ich habe immer zu mir selbst gesagt: Junge, reiß dich zusammen...

Frage: Mit einem klassischen Orchester aufzutreten ist also Folter für Sie?

Uwe Ochsenknecht: Ich lernte die klassische Musik erst über die Jahre lieben. Mein erstes klassisches Erweckungs-Erlebnis war, als ich im Chor von Hänsel und Gretel von Humperdinck auftrat und es mich auf einmal richtig packte. Ich heulte vor Freude! Hören Sie sich doch bloß einmal die Ouverture an, da hat man sofort Tränen in den Augen. Die größte Liebe meiner Jugendzeit war allerdings die Soulmusik, die die amerikanischen GIs in den Straßenbahnen Mannheims sangen. Ich habe mich minderjährig in die Clubs geschlichen und die Schallplatten nach Hause gebracht. War das eine geile Scheiße! Und ja: ich habe lieber in der Jugend von Waldhof Mannheim gespielt, als im Chor des Nationaltheaters. Raus aus der steifen Oper, ab auf den Fussballplatz! Oper war eine Qual.

Frage: Mit welchem Trauma begann denn Ihre Liebe zur Filmmusik?

Uwe Ochsenknecht: Psycho! Und natürlich Clockwork Orange! Blade Runner von Vangelis und die Filmmusik zu "2001" haben mich weggeblasen.

Frage: Hitchcock, Kubrick, Scott: ein deutscher Starkünstler internationaler Prägung? Sind Sie deshalb auch in dem Broadway-Musical Hairspray aufgetreten in der Rolle der dickleibigen Frau, die vor Ihnen auch John Travolta gespielt hat - nicht nur als Darsteller, sondern in einer Gesangsrolle? Reichte die Ausbildung aus dem Kinderchor ?

Uwe Ochsenknecht: Ich singe heute natürlich anders. In meiner Kneipe auf Mallorca in Santanyi, wenn wir mit den Kumpels Lust aufs Musizieren haben, und zwar öfter als Sie glauben, läuft keiner weg! In der Verfilmung von "Ich war noch niemals in New York", der im Oktober ins Kino kommt, musste ich die meisten Lieder singen, und es hat grossen Spaß gemacht. Ich kam mir vor wie Meryl Streep in Mamma Mia.

Frage: Wozu soll man in ein Filmmusik-Konzert gehen, wenn man eigentlich nur den Film zu schauen braucht und die Musik lautstellen kann?

Uwe Ochsenknecht: Sie stellen Fragen, ich lade Sie ein zu unserem Konzert! Das ist doch die große Kunst der Meister wie Ennio Morricone und Hans Zimmer: Bilder im Kopfkino entstehen zu lassen - noch bevor die Story auf der Leinwand deutlich wird. Die Story durch die Musik zu spüren. Wenn Du die Musik zum Vorspann eines Filmes hörst, und es ist noch alles schwarz, weisst Du eigentlich schon, ob der Film gut wird! Wenn die Streicher "Stairway to Heaven" bei den Grammys oder bei Hans Zimmers Da Vinci Code - Titel "Sangreal" gemeinsam mit dem stimmgewaltigen Chor zum Crescendo treiben, dann bebt es sowohl im Saal wie in der Seele. Das ist ein Traum für den Hörgenuss, den nur ein live-Orchester erfüllen kann.

Frage: Aber ist nicht die Musik nur das Beiwerk zum Film? Die Filmmusik zu Wolfgang Petersens "Das Boot," wo Sie mitgespielt haben, würde doch niemand kennen ohne den Film "Das Boot"?

Uwe Ochsenknecht: Da widerspreche ich Ihnen! Das Gefühl zum Film "Das Boot" ist maßgeblich geprägt von Klaus Doldingers Filmmusik. Wenn ich an "Das Boot" denke, spüre ich das Echolot und die Titelmelodie. Als ich in dem Film "Kaspar Hauser" gespielt habe, drückte der lautmalerische Frauengesang alles aus, was den Film ausmachte: Isolation, Traurigkeit, Sehnsucht , das Verloren- und Alleingelasssensein. Evolutionär sind unsere Wahrnehmungen und Sinne instinktiv stärker geprägt vom Gehör als vom Visuellen. Wenn man den Feind gesehen hat, war es in der Regel bereits zu spät.

Frage: Da spricht ein echter Mann. Und trotzdem soll es bei dem Hans-Zimmer-Konzert auch Filmausschnitte und eine Licht-Inszenierung fürs Auge geben?

Uwe Ochsenknecht: Ja klar! Bei solch originären Klang-Welten wie bei "Inception" und "Interstellar" bietet es sich geradezu an, durch den Kosmos zu fliegen, und bei dem Männer-Showdown von Ennio Morricone und Sergio Leone wollen Sie ganz nahe dabei sein, wenn im Finalen Duell die Musik zur unerträglicher Spannung anschwillt - bis der entscheidende Schuss fällt. Das ist grosses Kino. Musikalisch und filmisch.

Frage: Das Programm umfasst neben Hans Zimmer weitere Filmmusikkomponisten, was haben diese mit Hans Zimmer zu tun?

Uwe Ochsenknecht: Hans Zimmer ist zwar das übergeordnete Genie, aber etliche seiner Werke wie "Pirates of the Caribbean" und "Gladiator" wurden von Klaus Badelt niedergeschrieben. Elton John hat bei König der Löwen entscheidend mitgewirkt, und Ennio Morricone ist das grosse Vorbild von Hans Zimmer. Es darf natürlich auch nicht die wichtigste deutsche Filmmusik fehlen, zu "Das Boot" von Klaus Doldinger, der mit Harold Faltermeyer und Hans Zimmer mit dem Synthesizer in den 80-er Jahren eine neueMusikepoche begründete. Zimmers "Video Killed The Radio Star" oder Faltermeyers "Axel F" wurden Mega-Hits, bevor ihre Schöpfer mit dem Synthesizer die Filmwelt eroberten.

Frage: Das klingt so, als ob Hans Zimmer seine 11 Oscar-Nominierungen anderen mit zu verdanken hat?

Uwe Ochsenknecht: Beim Fußball sind auch 11 im Team. Hans Zimmer ist das Mastermind, aber er hat als Kind lieber das Klavier auseinander gebaut und den Klavierlehrer nach einer Woche rausgeschmissen statt Notenlesen zu lernen. Er hat einfach das richtige Feeling und einen Mega-Drive. Er ist der Ronaldo und Messi der Filmmusik, Morricone war Pele, John Williams Maradona. Jede Epoche hat ihre stilprägende Ausnahmeerscheinung. Ich finde es bezeichnend, dass Hans Zimmer für die Opfer des Attentates von Aurora ein Lied komponierte und Hollywood als Kämpfer eroberte, mit einer Komposition gegen Apartheid. Die Ehefrau des Regisseur von "Rainman" hörte die Musik von "A World Apart" im Autoradio und empfahl ihren Ehemann Barry Levinson, den Film Rain Man mit Dustin Hoffmann und Tom Cruise von diesem unbekannten deutschen Komponisten vertonen zu lassen. "Rain Man" gewann den Oscar als bester Film, ein Jahr später Hans Zimmers nächster Film "Driving Miss Daisy" erneut den Oscar für den besten Film - der Rest ist Geschichte.

Frage: Dann fehlt jetzt nur noch ein Gesang Auftritt von Uwe Ochsenknecht?

Uwe Ochsenknecht: Das ist ein Orchester- und Filmmusikkonzert mit der Musik von Hans Zimmer und anderen. Aber lassen Sie sich überraschen!

Das Konzert "The music of Hans Zimmer & others" findet am 27.04.2019 in der Heinrich Lades Halle in Erlangen statt. Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Das Hollywood Philharmonic Orchestra wird in der Show durch namhafte Einzelkünstler verstärkt. | Foto: Veranstalter
Uwe Ochsenknecht führt durch den unvergesslichen Konzert-Abend. | Foto: Jens Koch
Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

Webseite von Arthur Kreklau
Arthur Kreklau auf Facebook
Arthur Kreklau auf Instagram
Arthur Kreklau auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.