Zeit der Lichterprozessionen

Entlang des Prozessionsweges – wie hier in Obertrubach – brennen unzählige Feuer auf den Fels- und Berghängen. Foto: R. Rosenbauer
  • Entlang des Prozessionsweges – wie hier in Obertrubach – brennen unzählige Feuer auf den Fels- und Berghängen. Foto: R. Rosenbauer
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FRÄNKISCHE SCHWEIZ (pm/rr) - Am Samstag, 20. Dezember, beginnt um 19.00 Uhr die Zeit der Lichterprozessionen mit der Ewigen Anbetung in Oberailsfeld.


Dabei werden die Berghänge rund um das Dorf in ein phantastisches Licht getaucht; zahllose Holzfeuer sorgen dafür. Inzwischen hat sich dieses religiöse Fest dank des auf Brauchtumspflege ausgerichteten Vereins 900 Jahre Oberailsfeld weit herumgesprochen – alljährlich werden es immer mehr Besucher, die die Illumination der Berghänge miterleben wollen. Eingeführt wurde der alte Brauch erstmals wieder 1985, damals noch mit selbst gebastelten Fackeln und noch weit weniger Feuern. Heute sind es rund 100 Holzfeuer, die rund um den Ort herum an den Hängen aufgeschlichtet werden. Hier will man den religiösen Kern des Kirchenfestes erhalten: Der Glaube steht im Mittelpunkt, und daher sucht man auch vergeblich nach Verkaufsbuden oder Bratwurst- bzw. Glühweinständen.

Begonnen wird der Bettag bereits um 9.00 Uhr mit dem Aussetzungsamt, danach folgen stündlich Andachten für die Orte Köttweinsdorf, Zauppenberg, Oberailsfeld, Eichenbirkig, Hungenberg, Pfaffenberg, Kirchahorn und Unterailsfeld sowie für die Kranken und Verstorbenen. Betschluss ist dann gegen 19.00 Uhr, die Prozession wird sich dann etwa um 19.30 Uhr in Bewegung setzen.

Wie die älteren Oberailsfelder noch zu berichten wissen, gab es die Feuer an den Berghängen bereits in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Im Dritten Reich war der Brauch verboten, danach wurden die Feuerstellen wegen der Verbuschung der Hänge auf rund 15 reduziert.

Am Freitag, 26. Dezember, zieht dann ab 17.00 Uhr die Lichterprozession durch Gößweinstein und am Mittwoch, 31. Dezember, wird in Nankendorf der Tag der ewigen Anbetung begangen. Im Januar kommen dann noch Obertrubach und Pottenstein dazu.

Die „Ewige Anbetung“ wurde von Bischof Adam Friedrich von Seinsheim als wichtige Neuerung in seiner Amtszeit (1757 – 1779) für das Bistum Bamberg eingeführt; täglich wiederkehrend sollte in einer der zum Bistum Bamberg gehörenden Kirchengemeinden Tage des Gebetes abgehalten werden. Der Bischof versprach sich davon eine „Hebung des religiösen Lebens“.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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