Forchheim ist bereits „auf Doppik“

Die Anwendung der Doppik-Methode gibt Aufschluss über die tatsächliche wirtschaftliche Lage einer Stadt – Sonja Kohlmann-Huberth von der Forchheimer Finanzverwaltung freut’s. Foto: oh
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FORCHHEIM (pm/mue) - „Forchheim ist eine der wenigen Gemeinden in Bayern, die bereits auf Doppik umgestellt haben“, erläuterte Oberbürgermeister Stumpf jüngst die städtische Vorreiterrolle: „Der Aufwand für die Erfassung und Bewertung des städtischen Vermögens war enorm. Wir haben dadurch jedoch die Voraussetzungen für die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung nach kaufmännischen Grundsätzen geschaffen.“


Analog zur doppelten Buchführung mit Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wird bei der Doppik ein so genanntes Drei-Komponenten-Modell verwendet: Die Vermögensrechnung entspricht der kaufmännischen Bilanz, die Ergebnisrechnung ähnelt der Gewinn- und Verlustrechnung und die Finanzrechnung bildet den Cash-Flow ab. Hier werden nicht nur Zahlungen für den laufenden Betrieb, sondern auch die Investitionen sowie die Finanzierungsquellen aufgezeigt. Sonja Kohlmann-Huberth, Diplomverwaltungswirtin der städtischen Finanzverwaltung: „Der Vermögensausweis der Stadt Forchheim betrug nach kameralistischen Regeln 140 Millionen Euro, die doppische Bilanzsumme liegt bei 286 Mllionen. Das Vermögen der Stadt hat sich also buchhalterisch verdoppelt! Die Eröffnungsbilanzsumme des Landkreises Forchheim beträgt 2009 übrigens 135 Millionen Euro.“

Überraschungen bei der erneuten Vermögensbewertung gab es insbesondere beim städtischen Grund und Boden: Das Infrastrukturvermögen (Hecken, Straßen, Randstreifen) in Höhe von 198 Hektar wurde mit 17,5 Millionen Euro bewertet, das Straßennetz ist 36 Millionen wert. Die Kaiserpfalz und der städtische Wald bringen jeweils 9 Millionen Euro an Vermögen ein.

Die Doppik ermöglicht auch die Berücksichtigung von Abschreibungen. Das bedeutet, dass Investitionen, die heute getätigt werden, durch die Abschreibungen refinanziert werden müssen. Die periodengerechte Zuordnung von Erträgen und Aufwendungen gibt Aufschluss über die tatsächliche wirtschaftliche Lage der Stadt. Das neue Rechnungswesen stellt wesentlich verbesserte Informationen über den vollständigen Ressourcenverbrauch zur Verfügung und ermöglicht somit eine verbesserte Steuerung. Belastungen werden sichtbar bevor sie in der Kasse zahlungswirksam werden.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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