Jüdisches Museum Franken präsentiert sich größer, schöner und vielseitiger

Beste Laune herrschte beim Durchschneiden des roten Bandes (v.l.): Bezirksrat Alexander Küßwetter, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Daniela F. Eisenstein (Direktorin Jüd. Museum Franken), Oberbürgermeister Thomas Jung, Ulrich Manz (Architekt) und Dieter Christoph (Deutsche Stiftungstreuhand). | Foto: tom
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  • Beste Laune herrschte beim Durchschneiden des roten Bandes (v.l.): Bezirksrat Alexander Küßwetter, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Daniela F. Eisenstein (Direktorin Jüd. Museum Franken), Oberbürgermeister Thomas Jung, Ulrich Manz (Architekt) und Dieter Christoph (Deutsche Stiftungstreuhand).
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(tom) - Nach drei Jahren Bauzeit wurde am Sonntag der 900 Quadratmeter große Erweiterungsbau des Jüdischen Museums Franken in Fürth feierlich eingeweiht. An dem Festakt nahmen unter anderem Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Kultusstaatsminister Bernd Sibler teil.

Bereits bei seiner Eröffnung im Jahr 1999 erschien eine Erweiterung des Jüdischen Museums Franken in Fürth (JMF) unabdingbar. Das historische Museumsgebäude, ein Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Mikwe und Laubhütte, war – bei allem historischen Wert – zu klein, bot keinen Platz für Wechselausstellungen, keinen Platz für ein adäquates museumspädagogisches Konzept aber auch für die Verwaltung und eine Bibliothek, die deshalb ausgelagert werden mussten. Schon frühzeitig konnte mit Mitteln des Fördervereins das Nachbargrundstück erworben werden, doch es sollte bis heute dauern, bis auf diesem Grundstück ein markanter Erweiterungsbau entstehen konnte.
Für Fürths Kulturreferentin Elisabeth Reichert erhalten die Fürtherinnen und Fürther mit dem neuen, erweiterten Museum „eine kulturelle Einrichtung, die weit über unsere Stadt hinaus enorme Strahlkraft besitzt“. Besonders freut sich Reichert darüber, dass beim Bau des Museums – nach Berlin und Frankfurt das drittwichtigste Jüdische Museum in Deutschland – nicht nur der zeitliche Rahmen eingehalten wurde sondern die Baukosten, im Vergleich zu der Kalkulation 2013, sogar noch um 400.000 Euro unterschritten wurden. Zahlen, von denen man andernorts nur träumen kann.
Mit der Erweiterung des Museums an der Königstraße können – wie die Direktorin des Hauses, Daniela F. Eisenstein betont – neue Schwerpunkte in der Museumsarbeit gesetzt werden. Da ist vor allem der Ausbau der museumspädagogischen Angebote zu nennen – u.a. wurden ein Museumsgarten, eine Küche und eine Studienbibliothek mit Learning Center eingerichtet. Gleichzeitig sollen im JMF aber auch verstärkt Schwerpunkte auf die Forschungsarbeit gesetzt werden. Für diese und andere angedachte Projekte sagte Kultusstaatsminister Bernd Sibler im Rahmen des Festakts bereits finanzielle Unterstützung durch das Land Bayern zu.

Eine lebendige Fassade im Spiel von Licht und Schatten

Doch nicht nur inhaltlich stellt die Eröffnung des Erweiterungsbaus einen Meilenstein in der Geschichte des JMF dar, das Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, als einen „kostbaren kulturhistorischen Schatz“ bezeichnete. Auch architektonisch setzt der von Ulrich Manz entworfene Bau markante Akzente. „Dieser Bau tut Fürth gut“, ist Manz überzeugt. Er sei „selbstbewußt und zeitgemäß“, wolle sich in seiner Wirkung aber auch den Ausstellungsstücken unterordnen. „Der Bau soll dienend dahinterstehen“, wie der seit 2011 als freier Architekt in Bamberg tätige Manz betont. Dass dabei aber kein reiner Funktionsbau entstanden ist, davon können sich die Fürther schon seit etlichen Wochen überzeugen. Vor allem das Spiel von Licht und Schatten an der mit verschlämmten Klinkersteinen gestalteten Fassade, sorgt für reizvolle Effekte und verleiht dem kubischen Baukörper Lebendigkeit.

Autor:

Tom Schreiner aus Fürth

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