Der Erste Weltkrieg in der Kleeblattstadt

Museumspädagogin Ruth Kollinger erklärt unter anderem Küchengeräte, die 1914 im Einsatz waren. Foto: tom
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FÜRTH (tom) – Mit einer Sonderausstellung erinnert das Stadtmuseum Fürth Ludwig Erhard bis zum 12. April 2015 an den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen für die Menschen in der Kleeblattstadt.

Als nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand der 1. Weltkrieg begann, erreichte Anfang August 1914 auch die Soldaten in Fürth der Mobilmachungsbefehl. Siegessicher zogen die Garnisonen an die Front verabschiedet von den jubelnden Menschen am Straßenrand. Dieser Moment ist auf einem der Bilder verewigt, die im Rahmen der Ausstellung zu sehen sind. Doch die Ausstellung zeigt auch – beispielsweise in Form eines Kriegstagebuchs – wie die anfängliche Euphorie innerhalb kürzester Zeit vom Grauen der Realität überlagert wurde.
Anhand von mehr als 300 Ausstellungsobjekten, die – das war das oberste Credo der Ausstellungsmacher – in direktem Bezug zu Fürth und seiner Bevölkerung stehen, zeigt die Ausstellung was der Weltbrand für Fürth und die Menschen in der Kleeblattstadt bedeutete. Fürth hatte in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg seine größte Blüte erlebt – wirtschaftlich, kulturell und mit dem Gewinn der deutschen Fußballmeisterschaft 1914 auch sportlich. Vier Jahre später war auch die ehemals blühende Kleeblattstadt am Boden. Nie wieder sollte sie den wirtschaftlichen Stellenwert und den Wohlstand zurückgewinnen, den sie vor dem 1. Weltkrieg innehatte.
Zahlreiche Dokumente und Ausstellungsstücke beleuchten im Rahmen der Ausstellung die Jahre 1914 bis 1918 – aus der Sicht der Soldaten an der Front (über 2.000 Fürther verloren im 1. Weltkrieg ihr Leben, mehr als doppelt so viele wurden auf den Schlachtfeldern verletzt und trugen häufig bleibende körperliche Schäden davon), aber auch aus Sicht der Menschen, die die Kriegsjahre an der Heimatfront erlebten und hier immer mehr Entbehrungen hinnehmen mussten. Die Ausstellung berichtet von den Lazaretten, die an vielen Orten der Stadt eingerichtet wurden, von den Betrieben, die von heute auf morgen ihre Produktion auf kriegswichtige Güter umstellen mussten, von der Nahrungsmittelsituation und der Propagandamaschinerie, die auch vor den Kinderzimmern nicht Halt machte.
Begleitet wird die Ausstellung, die dienstags, mittwochs, donnerstags, sonn- und feiertags von 10.00 bis 16.00 Uhr sowie samstags von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet ist, von einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Autor:

Willi Ebersberger aus Fürth

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