Zirndorfer Höhlentaucher Nick Vollmar unterstützte spontan die Retter in Thailand

Landrat Matthias Dießl (links) mit Nick Vollmar, dem sympathischen Retter aus Zirndorf. | Foto: Arthur Kreklau
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  • Landrat Matthias Dießl (links) mit Nick Vollmar, dem sympathischen Retter aus Zirndorf.
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ZIRNDORF (pm/ak) – Nick Vollmar, im Hauptberuf IT-Spezialist und Profi-Höhlentaucher stellte seine Spezialausrüstung und sein Fachwissen für die Rettung der eingeschlossenenen Schulkinder in Thailand zur Verfügung. Am 25. Juli trug er sich in das Gästebuch des Landratsamtes ein und schilderte anschließend Landrat Matthias Dießl im persönlichen Gespräch die Ereignisse von Anfang Juli.

Über die sozialen Netzwerke erfuhr Nick Vollmar dass es offensichtlich in ganz Thailand kein Sidemount-Tauchgerät gab. Spontan entschloss er sich, dieses Gerät für die Rettungsaktion der abgeschnittenen Jungs und ihres Trainers zur Verfügung zu stellen.
Die Besonderheit dieses SF2-Sidemount-Rebreather-Gerätes sind, wie der Name schon sagt, dass das Tauchgerät seitlich und nicht auf dem Rücken angebracht wird und es sich zudem um ein Kreislaufgerät handelt, welches längere Tauchzeiten zulässt und keine Luftblasen ausstößt die wiederum die ohnehin stark eingeschränkte Sicht weiter einschränken.

In Thailand formierten sich zwei Teams aus Freiwilligen welche die thailändischen Spezialeinheiten bei Ihrer Arbeit im Höhlensystem unterstützten. Während das eine Team aus hochspezialisierten Höhlentauchern aus England bestand, kümmerte sich Vollmars zusammengewürfelte fünfköpfige Gruppe darum, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und eine Vielzahl von Kabeln zusammenzurollen und beiseite zu schaffen die im Zuge der bisherigen Rettungsaktion in der Höhle verlegt worden waren. Um die Orientierung der Taucher zu erleichtern musste eine einzige Leine angebracht werden, die Vielzahl von Strom- und Telefonkabel erschwerten die Rettungsaktion.
Vollmar selbst hat nur einen Tauchgang absolviert, eine fiebrige Erkältung machte weitere Unterwasseraktionen von ihm unmöglich. Da er niemanden bei der Rettungsarbeit behindern wollte reiste er nach insgesamt vier Tagen wieder ab, seine Ausrüstung ließ er vor Ort.

Auch wenn er selbst keinen Kontakt zu den später geretteten hatte, trug er doch mit seiner spontanen Initiative zu deren Rettung bei. Sein Umfeld gab ihm dabei viel Kraft, er selbst hat Kinder in ähnlichem Alter wie die damals eingeschlossenen. Mit ihnen hielt er während der vier Tage in denen er in Thailand war Kontakt. Auch sein Arbeitgeber, die Proact IT Group im Nürnberger Südwest Park war außerordentlich kulant. Sein Vorgesetzter sorgte für einen schnellen Transfer zum Flughafen und die Freistellung von der Arbeit war selbstverständlich. Schließlich sponserte noch der Hersteller des außergewöhnlichen Tauchgerätes seine Reise und den Transport der Ausrüstung. Vollmar weist stets darauf hin, dass er nur einen kleinen Beitrag geleistet habe, doch nur aus der Summe vieler Beiträge konnte die gewaltige Aufgabe gelingen, alle Abgeschnittenen zu befreien. Sein Hinweis auf den ehemaligen Marine-Taucher, der bei den Tauchgängen in der Höhle sein Leben verlor, macht deutlich, dass es sich um ein äußerst gefährliches Unterfangen gehandelt hat.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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