Radfahren - Ein Beitrag zum Klimaschutz
Mit dem Fahrrad durch Holland

Vorbei an Kanälen macht das Radfahren auf gut ausgebauten Radwegen viel Spaß. | Foto: Hartmut Schröder
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  • Vorbei an Kanälen macht das Radfahren auf gut ausgebauten Radwegen viel Spaß.
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Weil die Folgen des Klimawandels immer deutlicher zu Tage treten, muss auch der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Radfahren hält nicht nur fit, sondern hilft auch dem Klima.

Ich war zwar schon häufiger in den Niederlanden unterwegs, habe sogar über ein Jahr dort gearbeitet, doch hatte ich dieses Land noch nie mit dem Fahrrad bereist. Nun wollte ich einmal testen, ob das Radfahren dort tatsächlich so gut funktioniert wie oft behauptet wird.

Vom Ferienhaus aus ging es dann per Fahrrad nach Amsterdam, Den Haag und vielen weiteren Zielen. Petrus hatte es gut gemeint und ließ an vielen Tagen die Sonne scheinen. Vorbei an grünen Wiesen und Weiden, vorbei an Kanälen und Grachten und vorbei an wunderschön angelegten Gärten machte das Radfahren auf den extrem gut ausgebauten Radwegen jeden Tag aufs Neue Spaß.

Die Radwege waren meistens breit, eben geteert und farblich deutlich abgesetzt. Richtungswechsel und Straßenquerungen waren immer im Voraus erkennbar. So war auch immer klar, wo der Radweg weiterführt.

Notwendige Bordsteine waren so weit abgesenkt, dass für Reifen und Felgen keine Gefahr bestand. Oftmals war auf der Straße nur eine Spur für Autos vorgesehen, links und rechts entsprechend breite Radfahrstreifen, die im Bedarfsfall von den Autos mitbenutzt werden konnten. Ortseinfahrten waren entsprechend gesichert. Es konnte immer nur ein Fahrzeug hinein oder hinaus.

An vielen Straßenquerungen hatte der Radverkehr vor dem motorisierten Verkehr Vorfahrt. Und wo dies nicht der Fall war, zeigten die Autofahrer häufig an, dass sie warten werden, damit man als Radfahrer nicht stoppen und absteigen muss.

Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“, die im Zweifel nur von Autos angefahren werden, findet man nicht so oft. Dafür viele „kleinere“ Supermärkte innerhalb der Stadt, vor denen lange Reihen von Fahrrädern mit Körben und Satteltaschen stehen. Das Einkaufen mit dem Fahrrad ist in Holland Alltag.

Zurück in Deutschland haben wir noch einen Abstecher in Erfurt gemacht. Der Wagen wurde abseits der City geparkt und dann ging es mit dem Fahrrad in die Stadt hinein.

Welch ein Unterschied! Keine durchgängigen Radwege. Keine Markierungen auf den Straßen. Schlaglöcher und Bordsteine waren eine echte Herausforderung.

Aber auch hier in den westlichen Bundesländern sieht es oftmals nicht besser aus. Radwege enden unvermittelt an viel befahrenen und gefährlichen Straßen, zumal die Rücksichtnahme der Auto- und Motorradfahrer auf die Radfahrer sich eher in Grenzen hält.

Und dass ein Radweg plötzlich auf die Straße verzweigt, ohne dass dies dem Autofahrer angezeigt wird und ohne Einfädelspur (wie in Wendelstein-Sperberslohe), habe ich in Holland nirgends gesehen und nach solch gefährlichen Stellen wird man wohl auch vergebens suchen müssen.

Im autozentrierten Deutschland ist der Radverkehr gemessen an den Niederlanden rückständiges Entwicklungsland. Bleibt zu hoffen, dass der Kampf gegen den Klimawandel eine Verkehrswende begünstigt, die stärker auf den Radverkehr setzt, um das Auto zu ersetzen.

Schnellstraßen ziehe schnelle Autos an, Radwege ziehen Radfahrer an. Es gibt noch viel zu tun.

Hartmut Schröder, Bürgerinitiative Sperberslohe
www.Buergerinitiative-Sperberlohe.de

Autor:

Hartmut Schröder aus Landkreis Roth

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