Gelungene Eröffnung der 20. Laufer Literatur Tage

9. November 2015
Bertleinaula, 91207 Lauf Lauf
John von Düffel beim Signieren
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Lauf (li) In der Bertleinaula finden die LiteraturTageLauf vom 9.-15. November 2015 statt, bereits die Auftaktveranstaltung mit John von Düffel war ein großartiger Erfolg. Beate Hafer-Drescher, Leiterin der Stadtbücherei Lauf, konnte neben dem sympathischen Autoren auch Bürgermeister Bisping, viele Stadträte und eine große Hörerschaft begrüßen.

Beim Vortrag brachte der Humor des Autors von "KL - Gespräch über die Unsterblichkeit" viele im Publikum zum Schmunzeln, zu perfekt war die Symbiose des Autors mit Karl Lagerfeld - bis hinein in die näselnde hanseatische Stimme. Nur das einfache rote No-Name-Poloshirt wollte nicht so recht zu einer Lesung über den Modezaren passen. Die Anfrage einer Hörerin beantwortete John von Düffel sinngemäß so: Wenn er gewusst hätte, dass der Vorhang hinter ihm rot sei, dann hätte er - wie früher - ein schwarzes oder blaues Poloshirt gewählt. So aber habe er das oben aufliegende Rote genommen. Zumal seine Frau, die für ihn die Kleidung einkaufe, gehört habe, dass schwarze oder blaue Shirts die Umwelt depressiv machen würden und das wolle er mit dieser Lesung nun wirklich nicht erreichen.

John von Düffel hat bereits mit 23 Jahren die Universität mit Doktorhut und einer Arbeit über Erkenntnistheorie verlassen. Seitdem zeichnet sein Schaffen eine große Kraft aus, ob bei seiner Arbeit im Theater oder als Schriftsteller. Auf eine Hörerfrage gibt er gerne zu, dass das Langstreckenschwimmen, das er so liebt, auch seine Ausdauer stärkt, die er zum Schreiben großer Werke braucht. Er habe Bücher über Themen geschrieben, mit denen er sich auskenne, eben "Vom Wasser" oder übers Theater, mit K.L. habe er nun ein Buch über ein Thema geschrieben, von dem er keine Ahnung habe, nämlich Mode.

Das war aber nur ironisch gemeint. In seinem Buch geht es nämlich kaum um Mode, sondern um das Schwadronieren, die Philosophie über den Wert von Worten und Bildern. "Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder, die Bilder haben das Sprechen verlernt!", lässt er K.L. in Anspielung auf die Selfie-Gesellschaft sagen. Und "Wir brauchen ein Bildersterben um wieder gucken zu können." Überhaupt ist dieser K.L. ein echter Philosoph, der er aber nicht sein will. Ein Hörer fragt John von Düffel, ob denn nicht eigentlich er selbst der Philosoph sei - dem kann der Schriftsteller nur schmunzelnd zustimmen.

Ein großartiger Abend, der Lust auf Lesen und das Kennenlernen weiterer Autoren gemacht hat.

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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