Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg
Corona: FAU forscht über Aerosolausbreitung!

Um die Übertragung des Coronavirus beim Singen zu vermeiden, sollten Chorsänger einer Studie zufolge reichlich Abstand zueinander halten und den Probenraum ständig lüften. Beim Singen können sogenannte Aerosole, also Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen bis zu eineinhalb Meter nach vorne ausgestoßen werden. Dies haben Wissenschaftler der Universitätskliniken München und Erlangen in einer Versuchsreihe mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks (BR) entdeckt. | Foto:  -/Bayerischer Rundfunk/dpa
  • Um die Übertragung des Coronavirus beim Singen zu vermeiden, sollten Chorsänger einer Studie zufolge reichlich Abstand zueinander halten und den Probenraum ständig lüften. Beim Singen können sogenannte Aerosole, also Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen bis zu eineinhalb Meter nach vorne ausgestoßen werden. Dies haben Wissenschaftler der Universitätskliniken München und Erlangen in einer Versuchsreihe mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks (BR) entdeckt.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Eine Forschungsinitiative der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird n Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg die Aerosolausbreitung im Wechselspiel von Lüftungsanlage und den in den Räumlichkeiten befindlichen Personen untersuchen. Im Zentrum stehen insbesondere Theater, Opernhäuser und Konzerträume, aber auch Räumlichkeiten wie Hörsäle und Seminarräume werden in die Untersuchungen einbezogen.

Initiiert wurde das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Stefan Becker vom Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagentechnik der FAU, wo er den Forschungsbereich Fluidsystemdynamik und Strömungsakustik leitet. Unterstützt wird er von Dr.-Ing. Alexander Lodermeyer und den Doktoranden seiner Forschungsgruppe. Mit ersten Ergebnissen ist Anfang September 2020 zu rechnen. Die Initiative wird Untersuchungen zur Klärung der Forschungsthese durchführen, dass die Aerosolausbreitung in Theaterräumen maßgeblich durch die Lüftung und die dadurch induzierte Raumluftströmung bestimmt wird. Für eine Minimierung des Ansteckungsrisikos folgt daraus, Querströmungen sowie Stau- und Rezirkulationsgebiete in den Räumen zu vermeiden. Dagegen spielt die Luftaustrittsgeschwindigkeit bei Musikinstrumenten sowie beim Sprechen eine eher untergeordnete Rolle, da deren Strömungsgeschwindigkeit im Vergleich zur Raumluftströmung geringer ist.

Für die Untersuchungen werden experimentelle Verfahren, aber auch numerische Strömungssimulationen genutzt. „Basierend auf den Ergebnissen aus den verschiedenen Veranstaltungsräumen ist es in der Folge für uns wichtig, welche Verallgemeinerungen bzw. Schlussfolgerungen wir daraus für Modifikationen und Veränderungen in den untersuchten Räumen ziehen können“, so Forschungsleiter Prof. Dr. Stefan Becker.

Ziel sei es damit, Aussagen über die Ausbreitung der Aerosole hinsichtlich des SARS-CoV-2-Virus zu treffen. Dass das Staatstheater Nürnberg als Kooperationspartner gewonnen wurde, liegt insbesondere am persönlichen kulturellen Interesse des Forschungsteams an Theater und Oper sowie an der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs. Staatsintendant Jens-Daniel Herzog und Christian Ruppert, Geschäftsführender Direktor der Stiftung, sind von der großen Bedeutung dieser Forschungsinitiative in Kooperation mit der FAU für die Zukunft des Spielbetriebs am Staatstheater Nürnberg überzeugt: „Wir erhoffen uns durch dieses Forschungsprojekt tiefergehende Kenntnisse über den Einfluss von Luftströmungen auf die Aerosolausbreitung in unseren Räumlichkeiten und basierend auf den Ergebnissen Konzepte, die eine größtmögliche Sicherheit für unser Publikum und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im laufenden Spielbetrieb gewährleisten“, erklärt Staatsintendant Jens-Daniel Herzog.Im Rahmen des Forschungsprojektes kooperiert die FAU mit Bernd Schubert von der Firma Tintschl AG, der bereits die Untersuchungen bei den Bamberger Symphonikern durchgeführt hat.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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