Webcams am Sinwellturm
Alle vier jungen Wanderfalken sind erfolgreich ausgeflogen!

Es ist geschafft: Alle vier Jungvögel haben den Start in die Freiheit gemeistert. Gut erkannbar links im Bild ist die zweite Webcam, dank derer es in diesem Jahr erstmals auch wunderschöne Außenaufnahmen gibt mit Blick über die Dächer der Nürnberger Altstadt gibt. | Foto: Daniel Karmann
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  • Es ist geschafft: Alle vier Jungvögel haben den Start in die Freiheit gemeistert. Gut erkannbar links im Bild ist die zweite Webcam, dank derer es in diesem Jahr erstmals auch wunderschöne Außenaufnahmen gibt mit Blick über die Dächer der Nürnberger Altstadt gibt.
  • Foto: Daniel Karmann
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UPDATE vom 19. Mai 2021

NÜRNBERG (pm/vs) - Die Brutsaison der Wanderfalken im Sinwellturm der Nürnberger Kaiserburg war in diesem Jahr besonders erfolgreich. Das berichtet die Regierung von Mittelfranken. Aus dem Gelege mit vier Eiern waren erstmals auch vier Küken geschlüpft, die in rund 40 Tagen flügge geworden sind. Am 17. Mai 2021 ist um 7:07 Uhr der erste Jungvogel ausgeflogen, der abends jedoch wieder zum Nistplatz zurückgekehrt ist. Heute Morgen (19. Mai 2021)  sind nun alle vier Wanderfalken kurz nach dem Sonnenaufgang ausgeflogen, der letzte verließ das Abfluggitter um 7.37 Uhr. Seit 2013 sind insgesamt 18 Wanderfalkenjungvögel aus dem Sinwellturm ausgeflogen.

Dazu haben sich im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal deutlich mehr Menschen für unser Biodiversitätsprojekt "Lebensraum Burg" interessiert. Wir freuen uns über mehr als 2,1 Millionen Zugriffe auf unsere Internetseite www.lebensraum-burg.de seit Jahresbeginn.

In den kommenden Wochen kehren die Jungvögel sporadisch wieder zum Brutplatz am Sinwellturm zurück und sind auch weiterhin unter folgender Internetadresse zu beobachten. Außerdem können weiterhin spannende Sichtungen und Meldungen gelesen und auch selbst eingetragen werden beispielsweise, wenn die Jungvögel im Revier beobachtet wurden.

Das Projekt "Lebensraum Burg" der Regierung von Mittelfranken erfolgt im Rahmen der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und richtet den Blick auf die erstaunliche Arten- und Lebensraumvielfalt am Nürnberger Burgberg. Von den beauftragten Expertinnen und Experten wurden auf dem Burggelände (6,5 ha) im Laufe der Jahre insgesamt knapp 2.000 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Die Broschüre zum Projekt stellt die verschiedenen Burglebensräume und deren „Bewohner“ vor und kann auf der Internetseite heruntergeladen werden.

Hier geht es zur MarktSpiegel-Chronologie!

NÜRNBERG (pm/vs) - Am 28. Februar 2021 war es soweit: Die "Wanderfalken-Mutter" hat ihr erstes Ei gelegt. Auch in diesem Jahr verfolgt der MarktSpiegel das Geschehen und informiert seine Leserinnen und Leser!

Hier ist das Geburtstagebuch, beginnend mit dem ersten Ei bis zum hoffentlich erfolgreichen Abflug der Jungtiere:

• Dienstag, 2. März: Das zweite Ei ist gelegt und die Wanderfalken-Mutter kann immer wieder beim Brüten beobachtet werden. Wer weiß, vielleicht kommt in den nächsten Tagen noch ein weiteres Ei dazu?

• Freitag, 4. März: Gestern gegen 16.30 Uhr ist ein drittes Ei dazugekommen. Damit geht das Wanderfalkenweibchen jetzt in den "Vollbrutmodus". Zur Erinnerung: Auch 2020 waren es insgesamt drei Eier. Damals ist aber das letzte verspätet gekommen und nach einigen Versuchstagen nicht mehr bebrütet worden, so dass am Ende zwei Küken zur Welt kamen. Jetzt heißt es abwarten und einen günstigen Zeitpunkt erwischen, wo man das komplette Gelege sehen kann.

• Montag, 8. März: Laut einer Meldung auf der Homepage des Projektes "Lebensraum Burg" ist in der Nacht von Sonntag auf Montag ein weiteres Ei dazu gekommen. Damit bebrütet das Weibchen in diesem Jahr gleich vier Eier. Weil die Wanderfalkenmutti die meiste Zeit auf dem kompletten Gelege sitzt, muss man einen günstigen Zeitpunkt erwischen, um alle vier sehen zu können.

• Donnerstag, 11. März: Nur, wer die nächsten Tage kontinuierlich die Webcam beobachtet, wird interessante Augenblicke erleben können. Zu den vier Eiern ist kein weiteres dazugekommen. Die beiden Falkeneltern wechseln sich beim Brüten ab. Ob das Weibchen oder das Männchen gerade auf dem Gelege sitzt, ist für den Laien kaum zu erkennen. Nur beim Brutwechsel, wenn beide Tiere nebeneinander stehen, kann man das größere Weibchen und das kleinere Männchen eindeutig unterscheiden. Im letzten Jahr gab es drei Eier, wovon zwei bebrütet worden sind. Nach dem Ende der Brut sind zwei Weibchen geschlüpft. In diesem Jahr könnten es vier Jungtiere werden. Dann werden die Eltern richtig gefordert sein, genügend Nahrung herbeizuschaffen.

• Montag, 21. März: Nichts Neues im Horst auf dem Sinwellturm. Mit stoischer Ruhe bebrüten die Wanderfalkeneltern das Gelege. Die spannende Frage lautet: Wann schlüpft das erste Küken? Zur Erinnerung. Im vergangenen Jahr war es Mitte April soweit.

• Mittwoch, 31. März: Die meiste Zeit kann man die Elterntiere beim monotonen Brüten beobachten. Mit etwas Glück gibt es immer wieder auch einen kurzen Blick auf das Gelege.

• Mittwoch, 7. April: In dieser Nacht ist vermutlich das erste Küken geschlüpft. Aktuell sieht man die Reste einer zerbrochenen Eierschale. Das Jungtier befindet sich wohl unter dem wärmenden Schutz der Elterntiere. Noch am Vormittag ist mit Sicherheit ein zweites Küken dazugekommen. Ein Screenshot zeigt ein Elterntier bei der Fütterung. Um 12.30 Uhr konnte man einen kurzen Blick auf eines der Jungtiere werfen. Wenn die restlichen Wanderfalken geschlüpft sein werden, wird es am Brutplatz richtig turbulent zugehen.

• Freitag, 9. April: Ein drittes Küken ist geschlüpft und das ist eine kleine Sensation. Denn in den vergangenen Jahren ist es noch nicht vorgekommen, dass die Wanderfalkeneltern am Sinwelturm drei Jungtiere auf einmal großgezogen haben. Weil sich die Eltern auch wegen der aktuellen Kälte immer mehr Richtung Rand bewegen und damit in jenen Bereich, der von der Webcam nicht erfasst wird, ist es derzeit Zufall, einen Blick auf die Jungtiere werfen zu können, zudem diese auch noch die meiste Zeit unsichtbar unter dem wärmenden Gefieder ihrer Eltern verbringen. Ob aus dem vierten Ei ein weiteres Küken schlüpfen wird, ist ungewiss. Im letzten Jahr war bei den damals drei Eiern auch ein "taubes" dabei.

• Montag, 12. April: Nachdem am Freitag auch das letzte Ei verlassen worden ist, müssen sich die Wanderfalkeneltern jetzt gleich um vier Küken kümmern. Man kann die Tiere jetzt häufiger sehen. Leider wird der Bereich im hinteren Teil des Brutraumes, wo sich der Nachwuchs zusammengekuschelt hat, von der Webcam nur teilweise erreicht.

• Donnerstag, 15. April: Mittlerweilen sind die vier Küken schon so groß, dass sie kaum noch alle unter dem wärmenden Federkleid der Eltern Platz haben. Auch der Appetit der Jungtiere nimmt weiter zu. Bald wird richtig "Action" in der Bude sein.

• Montag, 19. April: Den vier Küken geht es prächtig und sie haben einen großen Appetit. Die Elterntiere sind damit beschäftigt, genügend Nahrung heranzuschaffen. Bei der Fütterung - nichts für schwache Nerven, Wanderfalken sind keine Vegetarier - kann man beobachten, dass die Eltern auch darauf achten, dass die beiden zuletzt geschlüpften und daher noch wesentlich kleineren Jungtiere nicht zu kurz kommen. Inzwischen lassen die Eltern den Nachwuchs auch immer wieder einige Zeit alleine. Dann kuscheln sich die Geschwister eng zusammen, um sich gegenseitig Wärme zu spenden.

• Mittwoch, 21. April: In der Bruthöhle sieht es inzwischen wie auf einer Müllhalde aus. Überall Federn und Überreste von den verfütterten Beutetieren. Dazu kommen noch die Daunen von den Jungtieren, die nach und nach durch ein dickeres Federkleid ersetzt werden. Doch die vier Küken scheint das nicht zu stören. Sie haben immer Hunger und werden von ihren Eltern vorbildlich versorgt. Inzwischen sind die kleinen Racker auch schon sehr munter und balgen oder ärgern sich gegenseitig.

• Mittwoch, 5. Mai: Die vier Jungtiere - zwei Weibchen und zwei Männchen - sehen aktuell alle sehr zersaust aus. Der Grund: Unter dem vorläufigen weißen Felderkleid kommt immer mehr das endgültige zum Vorschein. Leider befinden sich die Tiere meist in einer Ecke der Bruthöhle, so dass man einen günstigen Augenblick erwischen muss, um alle vier Geschwister auf einmal im Bild zu haben.

• Montag, 10. Mai: Jetzt dauert es nur noch wenige Wochen, bis die Jungtiere erwachsen sein werden und die Bruthöhle verlassen: Spannende Tage, in denen es sich lohnt, regelmäßig reinzuschauen!

Die MarktSpiegel-Bildgalerie dokumentiert das Geschehen: Einfach durchklicken!

Hier geht es zu den Webcams

Dank zweier Webcams kann die Saison live im Rahmen des Projektes "Lebensraum Burg" im Internet verfolgt werden. Die Betreuung liegt in den Händen der Regierung von Mittelfranken. Bereits im letzten Jahr hatte der MarktSpiegel die Brutsaison des Wanderfalkenpaares vom ersten Ei bis zum Ausflug der beiden Jungvögel mit Meldungen und Sreenshots dokumentiert. Jetzt heißt es Daumen drücken für 2021! Im letzten Jahr hatte die erste Eiablage Anfang März stattgefunden. Aktuell (25. Februar 2021) ist die Nistmulde im Inneren noch leer.

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) ist eine gefährdete Art, für die Bayern gemäß der Bayerischen Biodiversitätsstrategie eine besondere Verantwortung übernommen hat. An seinem Kunstfelsen „Sinwellturm“ findet das bereits im letzten Jahr dort beheimatete Wanderfalkenpaar auch 2021 hervorragende Bedingungen für erfolgreiche Bruten vor: Einen weiten Blick über sein Revier, gute Anflugmöglichkeiten und Sitzwarten, wärmende Sonnenstrahlen für das frühe Brutgeschäft und ein reiches Nahrungsangebot.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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