Als Regisseurin und Dramaturgin konnte sie schon mehrere Preise einheimsen
Katja Prussas ist neue Leiterin der Nürnberger Tafelhalle

Die neue Leiterin der Tafelhalle, Katja Prussas, mit ihrem Vorgänger Michael Bader. | Foto: Stadt Nürnberg / Christine Dierenbach
  • Die neue Leiterin der Tafelhalle, Katja Prussas, mit ihrem Vorgänger Michael Bader.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Katja Prussas hat am 1. Mai 2019 die Leitung der Tafelhalle übernommen. Sie folgt Michael Bader, der sich ganz auf seine neuen Aufgaben als Direktor des KunstKulturQuartiers konzentrieren wird. Für jährlich etwa 40.000 Besucher ist die Nürnberger Tafelhalle ein angesagter Veranstaltungsort für Musik, Tanz und Theater und bietet als Produktionshaus der Freien Szene die passende Plattform.

Zahlreiche renommierte Festivals, ein experimentelles Musikangebot von Klassik bis Jazz, Performances, Medienkunst, hochkarätige Kabarettveranstaltungen sowie spannende Gastspiele runden das Programm mit etwa 185 Vorstellungen pro Saison ab.

Katja Prussas arbeitete zunächst als Regisseurin an der Landesbühne in Esslingen und in der Freien Theaterszene Stuttgart (Theaterhaus Stuttgart, Theater Rampe) – seit 2005 dann verstärkt als Dramaturgin und Leitende Dramaturgin für Schauspiel und Tanztheater unter anderem am Theater Osnabrück, Theater Erlangen, Staatstheater Braunschweig und Schauspiel Nürnberg. Sie war an den Häusern darüber hinaus Mitkuratorin verschiedener Theater- und Tanzfestivals. 2011 erhielt sie eine Nominierung für den BKM-Preis für Kulturelle Bildung durch die Bundesregierung für das Theater-Stadtprojekt „Mutwerk“ als bundesweit modellhaft und 2013 den Preis der Deutschen Theaterverlage.

2015 wurde eine von ihr betreute Produktion zum Internationalen Performance Festival nach Peking eingeladen und vor Ort zensiert. 2017 erfolgte eine Einladung zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin mit einer Produktion über die Nürnberger Fußballtrainer-Legende Jenö Konrad. 2010 und 2011 wurden zwei Produktionen bei den Bayerischen Theatertagen ausgezeichnet. Sie schrieb gemeinsam mit dem Regisseur der Produktion das Hörspiel „Winnetou“, das sieben Spielzeiten am Schauspiel Nürnberg und am Saarländischen Staatstheater gespielt wurde.
Seit 2010 hat sie zudem einen Lehrauftrag für Dramaturgie am Institut für Theater-und Medienwissenschaften der Universität Erlangen- Nürnberg.„Den verantwortungsvollen Auftrag sehe ich darin, dass wir als Produktionshaus eine künstlerische Plattform des Miteinanders der Freien Szene für die zukünftige Stadtgesellschaft ermöglichen sowie die freien Ensembles verorten. Partizipative Projekte werden zu Beginn meiner Planung für 2020/2021 ebenso wie die Förderung junger Talente aus der Region einen Schwerpunkt bilden. Darüber hinaus werden der zeitgenössische Tanz und weibliche Choreografinnen, die zahlreich bei uns einen Ort zum Arbeiten und Entwickeln haben, von großer Bedeutung für unser Profil sein.  Themen wie Nachhaltigkeit, Vielfalt und Grenzen, Genderdebatten und das weite Feld ,Mensch und Maschine‘ stehen für das Produktionshaus und die Freie Szene ebenso auf der Agenda wie die Gründung eines Bürgerensembles. Ich möchte das neugierige, diverse, offene und transgenerationale Publikum der Tafelhalle mit unserem Programm überzeugen, bewegen im wahrsten Sinne des Wortes, aktiv zum Mitmachen auffordern, zum Diskutieren mit den Künstlerinnen und Künstlern ermuntern und vor allem miteinander entdecken und erleben“, sagt Katja Prussas.

Zur Wahl der neuen Tafelhallen-Leiterin merkt Kulturdirektor Michael Bader an: „Die Bewerbungsliste war umfangreich: spannende Kandidatinnen und Kandidaten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Katja Prussas überzeugte uns letztendlich mit ihrem knisternden Mix aus vielspartigem Erfahrungsschatz, fundierten Kenntnissen über Freie Szene und Festivals, aber auch Stadt-, Landes- und Staatstheaterstrukturen und ihren frischen, energetischen, zukunftsgewandten Perspektiven für unser Haus.“

Michael Bader führte die Tafelhalle seit 1998 von einem rein von der Freien Szene bespielten Haus zu einem überregional agierenden (Co-)Produktionszentrum für Tanz, Theater und Musik und internationale Festivals. Durch die Ausrichtung der „Tanzplattform Deutschland“ festigte er die Tafelhalle im Netzwerk der großen Produktionshäuser in Deutschland. In den Jahren 2005/2006 gelang ihm die Generalsanierung und Erweiterung der renovierungsbedürftigen ehemaligen Schraubenhalle auf dem Tafelwerkgelände. Nach insgesamt 22 Spielzeiten mit216 Premieren und Uraufführungen und gut 4.000 Vorstellungen in der Tafelhalle, Katharinenruine und bei Festivals bleibt für ihn natürlich eine enge Verbundenheit: „Im Herzen bin ich immer noch ein ‚Freier‘, fühle mich der Freien Szene verpflichtet. Fördern, Rahmen bauen, Produzieren – das wird mich auch in meiner neuen Position nicht loslassen. Ich hinterlasse meiner Nachfolgerin das einzige zu 100 Prozent von einer Stadt getragene Mehrspartentheater in Deutschland, das ausschließlich von der Freien Szene, von freischaffenden Künstlerinnen bespielt wird. Ohne festes Ensemble – das Ensemble der Tafelhalle ist die Freie Szene.“

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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