Neuer Sibirischer Tiger im Tiergarten
Nikolai und Katinka sollen für Nachwuchs sorgen

Nach dem Transport ist er noch verunsichert: Der Sibirische Tiger Nikolai ist am Mittwoch, 11. November 2020, im Tiergarten der Stadt Nürnberg angekommen. | Foto: Jörg Beckmann / Stadt Nürnberg
  • Nach dem Transport ist er noch verunsichert: Der Sibirische Tiger Nikolai ist am Mittwoch, 11. November 2020, im Tiergarten der Stadt Nürnberg angekommen.
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NÜRNBERG (pm/nf) -  Der Tiergarten der Stadt Nürnberg hat einen neuen männlichen Sibirischen Tiger vom Serengeti-Park Hodenhagen übernommen. Nikolai wurde 2017 im Zoo von Lissabon geboren und lebte seit Anfang dieses Jahres zusammen mit seiner Schwester in Hodenhagen. In Nürnberg soll er nun zusammen mit dem Weibchen Katinka für Nachwuchs sorgen und damit zum Erhalt dieser stark gefährdeten Tierart beitragen.

Nikolais Umzug nach Nürnberg erfolgte auf Empfehlung eines Europäischen Arterhaltungszuchtprogramms (EEP) des europäischen Zooverbands European Association of Zoos and Aquaria. Erhaltungszuchtprogramme bedrohter Tierarten dienen dem Artenschutz und versuchen, Arten und Unterarten für zukünftige Generationen zu erhalten. Diese Absicht wird auch dann verfolgt, wenn es derzeit aufgrund mangelnder geeigneter Lebensräume nicht möglich ist, die Tiere auszuwildern. EEPs haben das Ziel, über einen Zeitraum von 100 Jahren 95 Prozent der genetischen Information seiner Gründertiere zu erhalten und möglichst alle Gene gleichmäßig in der Population zu verteilen. Die genetische Vielfalt ist für die Gesundheit und Überlebensfähigkeit einer Population ausgesprochen wichtig. Dies besonders auch, wenn die Tiere oder ihre Nachkommen später ausgewildert werden sollen.Die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Umweltbedingungen, die etwa durch den Klimawandel hervorgerufen werden, ist an diese genetische Vielfalt gekoppelt.

Der größte Feind der Amurtiger ist der Mensch. Wilderei und Lebensraumverlust, auch durch Waldbrände, bedrohen die wildlebenden Tiger. Diese leben in einem Gebiet vom russischen Fernen Osten bis hin zu angrenzenden Regionen in Nordkorea und China

Großraubtiere wie Tiger erfüllen ausgesprochen wichtige Funktionen in der Natur. Oft fungieren sie als sogenannte Schlussstein-Arten, die für die Stabilität ganzer Ökosysteme sorgen. Fehlen diese Arten, so kann es zu Kaskadeneffekten kommen, die das ganze System destabilisieren. Das heißt bildlich gesprochen, wird der Schlussstein herausgenommen, kann das ganze Gebäude in sich zusammenfallen.

2014 wurde der Weltbestand aller sechs Tiger-Unterarten zusammen in der Natur auf lediglich 3.159 Tiere in elf Staaten geschätzt. 1998 sollen es noch 5.000 bis 7.000 Tiger gewesen sein. In zehn Staaten sind Tiger bereits ausgestorben. Ebenfalls als ausgestorben und damit für immer verloren gelten bereits drei Unterarten des Tigers. Im EEP für Sibirische Tiger (Panthera tigris altaica) sind derzeit 256 Tiere erfasst. Das EEP für Sumatra Tiger (Panthera tigris sumatrae) zählt derzeit rund 120 Individuen.Sibirische Tiger, auch als Armurtiger bekannt, bilden eine der Unterarten der Tiger und gehören zu den größten lebenden Katzen der Welt. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) bewertet ihren Bestand als „stark gefährdet“ (endangered).

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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