SO investiert Nürnberg in die Schullandschaft
OB Marcus König nennt konkrete Zahlen

OB Marcus König sieht die Schulraumentwicklung als wichtigen Punkt in der Nürnberger Stadtplanung bis 2025. | Foto: Christine Dierenbach/Stadt Nürnberg
  • OB Marcus König sieht die Schulraumentwicklung als wichtigen Punkt in der Nürnberger Stadtplanung bis 2025.
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NÜRNBERG (pm/vs) - Die Stadt Nürnberg setzt bis 2025 zahlreiche Erweiterungs- und Neubauten von Schulen um, denn die Zahlen der Schülerinnen und Schüler steigen weiter an. Dies bedeutet konkret, dass in den nächsten Jahren acht neue Schulhäuser gebaut werden. Die Grundlage für die Investitionen ist die Schulraumentwicklungsplanung. Den aktuellen Stand hat Schul- und Sportreferentin Cornelia Trinkl gestern den Stadträtinnen und Stadträten vorgestellt.

Oberbürgermeister Marcus König sieht die Schulraumentwicklungsplanung als eines der zentralen städtischen Themen: „Schulraumentwicklungsplanung ist ein wichtiger Teil der Stadtplanung.“ Stadtplanung als gesellschaftliche Aufgabe müsse den Bestand und die Bedarfe analytisch in den Blick nehmen, sie sichere durch Erhalt, Veränderung und Verbesserung die Zukunftschancen der gesamten Stadt, so der Oberbürgermeister, dem das Thema Bildung sehr am Herzen liegt: „Wir investieren immense Summen in den nächsten Jahren. Die Investitionen müssen zielgerichtet sein und die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigen.“

Zahl der Grundschüler wird steigen

Unter Einbeziehung der Neubauplanungen wird ein weiteres Wachstum der Stadtbevölkerung erwartet, so wird davon ausgegangen, dass die Anzahl der Kinder im Grundschulalter von knapp 18.000 im Jahr 2020 auf circa 19.600 im Jahr 2030 ansteigen werde. Insbesondere für diese Kinder sind gemäß dem Motto „Kurze Beine – kurze Wege“ im nächsten Jahrzehnt mindestens vier zusätzliche öffentliche Grundschulen im direkten Wohnumfeld anzubieten. Bei diesen Planungen wird eng mit dem Jugendamt im Rahmen der Masterplanung zusammengearbeitet, um synergetisch auch das Angebot an Ganztagsbetreuung auszubauen.
„Unser Ziel ist es, durch eine auskömmliche räumliche Versorgung für alle Schülerinnen und Schüler eine qualitativ hochwertige und ganzheitliche Bildung und Pädagogik zu ermöglichen und so auch den bestmöglichen Übergang in Ausbildung und Berufstätigkeit, aber auch ins Erwachsenenleben zu gewährleisten“, so Schulreferentin Cornelia Trinkl.

Ausbau bei den weiterführenden Schulen

Die höhere Anzahl an Kindern kommt zeitlich versetzt auch an den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen an, so dass hier ebenfalls Raumkapazitäten geschaffen werden müssen. Bei den Mittelschulen wird ein weiterer neuer Schulstandort gesucht, mehrere Erweiterungen sind geplant.
Bei den Realschulen herrscht ebenfalls weiterhin Raumknappheit. Die Neugründung einer weiteren Realschule wurde erfreulicherweise bereits durch das Staatsministerium für Unterricht und Kultus genehmigt. Der Standort steht bereits fest: das ehemalige Prinovis-Gelände an der Breslauer Straße 300 in Langwasser.
Die Gymnasien haben zusätzlich zur demografischen Entwicklung auch die Wiedereinführung des G9 zu bewältigen: Im Schuljahr 2025/2026 wird ein Jahrgang mehr und damit zusätzlich circa 1 300 Kinder adäquat räumlich unterzubringen sein. Damit sind letztlich zwei weitere Gymnasien notwendig und die Neugründungen beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus beantragt. Eine erste Genehmigung ist bereits in Aussicht gestellt. Dieses Gymnasium soll ebenfalls auf dem ehemaligen Prinovis-Gelände in Langwasser synergetisch mit der geplanten Realschule und FOS entstehen. Die Genehmigung für das zweite Gymnasium ist etwas zeitversetzt zu erwarten.

Weitere Digitalisierung in der Ausbildung

Die Schülerzahlen an beruflichen Schulen unterliegen einer anderen Betrachtungsweise. Sie werden von wirtschaftsstrukturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen beeinflusst. Hier ist die Anzahl der vorhandenen Räume in den nächsten Jahren insgesamt ausreichend, doch es sind viele Räume entsprechend der beruflichen Anforderungen zu sanieren und zu modernisieren, vor allem die
fortschreitende Digitalisierung in allen Branchen muss auch in den Ausbildungsstätten umgesetzt werden.
Auch für einige der Förderschulen ist die Stadt Sachaufwandsträgerin. Die entsprechenden Baumaßnahmen wurden erstmalig auch in den Bericht der Schulraumentwicklungsplanung aufgenommen und damit auch die bestehenden Verbindungen zwischen den Schulformen dargestellt.

Knapp 150 Schulen im Stadtgebiet

Die Stadt Nürnberg ist nicht nur Schulträgerin für die 47 kommunalen Schulen, sondern auch Sachaufwandsträgerin für 96 staatliche Schulen in Nürnberg. Für diese Schulen sind Räume und Flächen in ausreichender Anzahl und Qualität zur Verfügung zu stellen, die Planungen hierfür werden regelmäßig aktualisiert. Basis der Fortschreibung 2022 sind nun die fortgeschriebenen Werte zur Bevölkerungsvorausberechnung des Amts für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth zum Stand Juni 2021. Zusammen mit den Oktoberstatistiken der einzelnen Schularten werden durch die städtische Schulverwaltung Schüler- und Klassenprognosen für die öffentlichen Schulen Nürnbergs erstellt. Mit diesen Daten werden alle früher benannten und noch nicht begonnen Maßnahmen nochmals auf Zeitpunkt und Umfang des Bedarfs überprüft und neue Bedarfe ermittelt, um auch unter Betrachtung der finanziellen Situation der Stadt die wichtigsten und notwendigsten Schulraumerweiterungen mit oberster Priorität anzugehen. Mit der Fortschreibung 2022 werden nun die Daten und Entwicklungsvorschläge für die einzelnen Schularten vorgestellt.
Die Schulraumentwicklungsplanung mit der Fortschreibung 2022 dient zur Information und Vorstellung der Datengrundlagen, des Bestands und der Bedarfe und Entwicklungsideen an öffentlichen Schulbauten. Unabhängig davon werden alle Sanierungsbedarfe an bestehenden Schulbauten außerhalb der Schulraumentwicklungsplanung parallel betrachtet und die notwendigen Maßnahmen beschrieben. Die konkreten Maßnahmen werden wie gewohnt den jeweiligen Ausschüssen mit den fortschreitenden Planungsständen zum Beschluss vorgelegt.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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