Prachtvolle Höfe und Galerien in Sebald

Der Sebalder Pfarrhof.       Foto: oh/Uwe Kabelitz
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Die Altstadtfreunde Nürnberg: 40 Jahre später - Allererste Führung ist am 20. April wieder neu zu erleben

NÜRNBERG - Die Altstadtfreunde laden am Samstag, 20. April zu einem besonderen Spaziergang ein. Unter dem Thema „40 Jahre später – Höfe um Sankt Sebald“ finden von 10 bis 16 Uhr Führungen im Viertelstundentakt statt. Treffpunkt ist vor der IHK am Eingang Waaggasse. Die Teilnahme ist kostenlos.

Der Spaziergang gehört zu den vielen Veranstaltungen, die die Altstadtfreunde in ihrem Jubiläumsjahr im Angebot haben. Eigentlich gibt es die Altstadtfreunde schon seit 1950, doch erst ab dem Oktober 1973, als Dr. Erich Mulzer die 135 Mitglieder zählenden „Freunde der Altstadt“ übernahm, wuchsen sie zu einer schlagkräftigen und erfolgreichen Bürgerinitiative mit leicht geändertem Namen heran. In kürzester Zeit gelang es, den Mitgliederstand in die Tausende zu führen. Heute hat der Verein über 5.500 treue Unterstützer hinter sich. 
Ein wesentliches Element der neuen Außenwirkung des Vereins waren die von Dr. Mulzer konzipierten Altstadtspaziergänge. Hier bot sich die Gelegenheit, die Besucher für die Schönheit der Nürnberger Altstadt zu begeistern und sie als neue Mitglieder zu gewinnen. In Erinnerung an den allerersten Spaziergang greifen die Altstadtfreunde das damalige Thema wieder auf und führen die Gäste in eine Reihe historischer Altstadthöfe rund um die Sebalduskirche. Ein bisschen müssen sie mogeln, denn der erste Rundgang fand zwar ebenso am 20. April statt, aber natürlich nicht mehr im Gründungsjahr, sondern im Jahr darauf. Nicht zufällig wählte Dr. Mulzer die vermeintlich im Krieg untergegangene Kultur der Nürnberger Bürgerhöfe für seinen ersten Altstadtspaziergang aus. Vor der weitgehenden Zerstörung des historischen Kerns gab es hier hunderte von Höfen, kleine und große, ärmliche und prächtige. Keiner hat sie je gezählt oder genau dokumentiert. Ein kleines Büchlein für Touristen, Schrags Führer von Nürnberg von 1936, listet 23 besonders prachtvolle Höfe mit ihren reichen Galerien auf und empfiehlt deren Besuch. Von diesen zwei Dutzend Zeugen des Nürnberger Bürgerstolzes ist so gut wie nichts mehr vorhanden. Einzig der Welserhof in der Theresienstraße hat den Krieg mit reparablen Schäden überstanden, was ihn allerdings nicht davor schützte, auf seiner Ostseite durch eine Glasfront ergänzt zu werden. Schlimmer traf es den Hof des Pellerhauses, ein Bauwerk von Weltrang, von dem im Wesentlichen nur noch Reste um den Treppenturm standen. Seit fünf Jahren sind die Altstadtfreunde dabei, den berühmtesten Nürnberger Hof in der alten Pracht wiedererstehen zu lassen. Wenigstens einen von 23 großen Nürnberger Höfen!
Der Rundgang am kommenden Samstag führt die Besucher in acht Hofanlagen, die den Krieg überlebt haben. Darunter ist auch der Hof des Anwesens Weinmarkt 6, heute der schönste Nürnberger Bürgerhof. Er beeindruckt durch seine dreistöckigen, geschnitzten Maßwerkgalerien. Seltsamerweise wurde er in Stadtführern der Vorkriegszeit mit keinem Wort erwähnt. Heute ist er der Öffentlichkeit normalerweise ebenso verschlossen wie die ähnlich prächtigen Höfe Weinmarkt 2 und Füll 6. Die Altstadtfreunde sind sich sicher, dass diese Baudenkmäler die Gäste ebenso beeindrucken werden wie vor fast vierzig Jahren beim allerersten Spaziergang. 
Samstag, 20. April, 10.00-16.00 Uhr, Führungen alle 15 Minuten, Treffpunkt: Waaggasse, Nähe Eingang IHK. Dauer: etwa 90 Minuten.

Das geht doch auf keine Kuhhaut
Auch die Kinder und jungen Altstadtfreunde ab 9 Jahren besteigen am Samstag, 20. Mai,  die Zeitmaschine 2013 und reisen durch die Nürnberger Altstadt. ,,Das geht auf keine Kuhhaut - Märkte und Stadtviertel im Mittelalter“ spezielle Führung für Kinder in eine  spannende Geschichte eingebunden. Start der Zeitreise: 14 Uhr. Reisezeit: 
ca. 90 Minuten. Treffpunkt: Gänsemännleinbrunnen am Rathausplatz.

Der Sebalder Pfarrhof.       Foto: oh/Uwe Kabelitz
Die Führer der Altstadtfreunde bereiten sich auf den Spaziergang durch die Höfe vor.       Foto: oh/Susanne Hermanns
Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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