Umfrage: Ist diese Mobilitätswende eine Einbahnstraße?
Radeln statt Autofahren: Mehr Straßenraum für Pop-up-Radwege

Pop-up-Radwege: Radfahrer nutzen eine vorübergehend abgesperrte Straßenspur als Radweg.  | Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild
  • Pop-up-Radwege: Radfahrer nutzen eine vorübergehend abgesperrte Straßenspur als Radweg.
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REGION/NÜRNBERG (nf/dpa/lby) - Nach dem Vorbild Berlins soll es nun auch in Nürnberg, Fürth und München temporäre Radwege geben. Die Städte reagieren damit auf den starken Anstieg des Radverkehrs. Aus Angst vor einer Ansteckung mit Coronaviren meiden viele Menschen derzeit öffentliche Verkehrsmittel. Die temporären Fahrstreifen sollen das Fahrradfahren attraktiver und sicherer machen und verhindern, dass noch mehr Menschen mit dem Auto fahren. 

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) forderte praktikable Lösungen, die auch die Anliegen der Anwohner berücksichtigen und sich in eine nachhaltige Verkehrsplanung einfügten. ,,Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, ohne hinreichende Verkehrsplanung und Beteiligung der Öffentlichkeit eine dauerhafte Umverteilungen des Verkehrsraumes durchzusetzen."

Popup-Radwege mitten auf Hauptverkehrsstraßen, Fahrradschnellwege, Fahrradparkhäuser, Fahrradverleihsysteme der VAG - der städtische Etat für Rad-Maßnahmen soll in Nürnberg bis 2026 auf zehn Millionen Euro pro Jahr steigen. Dabei wird immer mehr Straßenraum zugunsten der Fahrradfahrer umgestaltet. Ümit Sormaz, Nürnberger FDP-Stadtrat, hält das für autofeindliche Politik und kritisiert:  ,,Rettet die Straßen auch für Autofahrer! Ein Baureferent schreibt Nürnbergs Verkehrsgeschichte um. Wie demokratisch. Dabei ist kaum einem klar, was Daniel Ulrich damit für eine Macht ausübt. Nach der Bienenrettung schwenkt auch die CSU um auf den alternativlosen Kurs, Fahrradfahrern kritiklos die Vorfahrt vor allen anderen Verkehrsteilnehmern einzuräumen. Dabei geht es nicht um eine Mobilitätswende. Denn von Behinderten, Alten und Großfamilien kann man wohl kaum erwarten, im Winter auf den Drahtesel den Wocheneinkauf nach Hause zu schleppen. Hier geht es um autofeindliche Dogmatik einhergehend mit einem fatalen Stadtumbau, während sich niemand mehr für emissionsfrei fahrende Autos zu interessieren scheint. Die zunächst billige Lösung zum Fahrrad wird nicht nur teuer. Sie ist in einer alternden Gesellschaft mit einer auf umweltfreundliche Antriebe orientierte Wirtschaft eine Einbahnstraße. Anstatt ins China des letzten Jahrhunderts zu starten, rettet lieber die Straßen auch für Autofahrer! Öffnet die Bergstraße für alle!“

Hintergrund:
Städte wie Berlin, Wien oder Paris haben solche Sonderspuren bereits eingerichtet. Kürzlich hatte die Umweltorganisation Greenpeace bundesweit in vielen Städten Aktionen gestartet und unter anderem in Augsburg Pop-up-Radwege errichtet. München will das Vorhaben schnell umsetzen. Im Herbst soll dann über eine Fortsetzung beraten werden.

Pop-up Fahrradstraßen: Alternatives Verkehrskonzept oder autofeindliche Dogmatik?
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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