Spätestens im Jahr 2023 soll es soweit sein
Update: 365-Euro-Ticket für Busse und Bahnen in Nürnberg kommt!

Für einen Euro am Tag mit Bussen und Bahnen durch Nürnberg fahren - das soll spätestens ab 2023 möglich sein. | Foto: Udo Dreier
  • Für einen Euro am Tag mit Bussen und Bahnen durch Nürnberg fahren - das soll spätestens ab 2023 möglich sein.
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Update: Stadtrat beschließt 365-Euro-Jahresticket

Die Stadt Nürnberg will und wird den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) weiter stärken und ausbauen. Der Stadtrat der Stadt Nürnberg hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, 17. Juni 2020, einstimmig beschlossen, dass spätestens am 1. Januar 2023 ein 365-Euro- Jahresticket im Stadtgebiet Nürnberg eingeführt wird. Bereits ab 1. Januar 2021 wird für Inhaberinnen und Inhaber des „Nürnberg-Passes“ ein Monatsticket ohne Ausschlusszeit für 15 Euro pro Monat in der Tarifstufe A angeboten werden.

Die Stadt Nürnberg sieht in der Einführung eines 365-Euro-Tickets im Nürnberger Stadtgebiet einen sinnvollen Nutzen. Entscheidend ist aber auch, mit diesem Preisanreiz einen Mehrwert für die zahlreichen Pendlerbeziehungen zu schaffen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Die Stadt Nürnberg sieht deshalb das Erfordernis, ein solches Ticket über das Stadtgebiet Nürnberg hinaus in einem größeren regionalen Umgriff, mindestens aber im Geltungsbereich der Tarifstufe A – diese umfasst Nürnberg, Fürth sowie Teile des Landkreises Fürth (Oberasbach, Stein, Zirndorf) – einzuführen.

Weiterhin wurde beschlossen: Die Stadt Nürnberg verzichtet im Bereich der Tarifstufe A in den Jahren 2020, 2021 und 2022 auf eine tarifliche Anpassung im ÖPNV. Hierzu ist die Mitwirkung der Partner in der Tarifzone TS A (Stadt Fürth, Landkreis Fürth) wünschenswert.Die Stadt Nürnberg fordert die Aufgabenträger im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) auf, sich ebenfalls diesem Verzicht anzuschließen, verhindert aber im Bedarfsfall keine erforderlichen Gremienbeschlüsse für Bereiche außerhalb von Nürnberg. 

Ziel ist es, bis zur Einführung des 365-Euro-Tickets die Städteachse Nürnberg-Erlangen-Fürth-Schwabach ebenfalls für eine Einführung zu gewinnen. Gleichzeitig soll das ab August 2020 eingeführte verbundweit geltende 365-Euro-Jahresticket für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende zusätzlich auch in einer Monatsvariante angeboten werden. Dazu werden unverzüglich weitere Gespräche mit dem Freistaat sowie den benachbarten Kommunen geführt.
Der Bund und der Freistaat Bayern werden aufgefordert, sich an der Finanzierung angemessen zu beteiligen.

Update: Das 365-Euro-Ticket kommt, die VAG-Fahrpreise bleiben stabil

Das 365-Euro-Ticket für den Nürnberger Nahverkehr kommt. Mit dem heutigen Beschluss im Stadtrat, löse die SPD eines ihrer Versprechen aus dem Wahlkampf ein und stärke den Umweltverbund in Nürnberg, so eine Mitteilung der SPD-Stadtratsfraktion.  Auf Initiative von Bürgermeister Christian Vogel konnte mit den Initiatoren eines entsprechenden Bürgerbegehrens ein Kompromiss erzielt werden.

„Zukünftig ist man für umgerechnet einen Euro am Tag unterwegs – sozusagen mit VAG-Dauersparpreis. Nun müssen wir bei den Nachbarkommunen werben, dass sie ebenfalls mitmachen und das Ticket nicht nur in Nürnberg gültig sein wird. Außerdem müssen wir Bund und Land davon überzeugen, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Spätestens 2023 soll dann die Einführung erfolgen“, so SPD-Partei- und Fraktionschef Thorsten Brehm.

Darüber hinaus werden die Besitzer des NürnbergPasses bereits ab 2021 für 15 Euro im Monat ohne Ausschlusszeit Busse und Bahnen nutzen können. Für Schülerinnen und Schüler gibt es zudem wie geplant zum diesjährigen Schuljahreswechsel ein 365-Euro-Jahresticket. Außerdem sollen die Fahrpreise bis 2022 eingefroren und nicht weiter erhöht werden.

„Die heute beschlossenen Maßnahmen kosten viel Geld, sind aber eine gute Investition in die Lebensqualität und Nachhaltigkeit unserer Stadt. Das Geld ist gut angelegt und zeigt, dass wir es mit unseren Wahlkampfversprechungen ernst meinen und sie einlösen“, erklärt Brehm.
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NÜRNBERG (dpa/lby) - Für einen Euro am Tag mit Bussen und Bahnen durch Nürnberg fahren - das soll spätestens ab 2023 möglich sein. Die Stadt plant die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets für den öffentlichen Nahverkehr. Nürnberg nehme damit eine Vorreiterrolle ein, sagte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) am Mittwoch. Der Beschluss geht auf ein Bürgerbegehren zurück, das Die Linke initiiert hatte. ,,Das ist ein großer Erfolg. Nürnberg wird in Deutschland die erste Großstadt sein, wo das eingeführt wird", sagte Titus Schüller von der Linksfraktion im Stadtrat.

Der Stadtrat soll am Nachmittag über das 365-Euro-Jahresticket und ein Monatsticket für 15 Euro für Bedürftige ab 2021 abstimmen. Die Kosten schätzen die Verwaltungsexperten ab 2021 auf 4 bis 8 Millionen Euro, ab 2023 auf 30 Millionen Euro jährlich. ,,Es ist eine breite Mehrheit zu erwarten", sagte König. Ein Bürgerentscheid wäre damit vom Tisch.

Bereits zu Beginn des neuen Schuljahrs im Sommer gibt es für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler ein 356-Euro-Jahresticket im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg. Ursprünglich wollte das Bürgerbegehren ein solches Angebot für alle Fahrgäste schon zum 1. Januar 2021 im Stadtgebiet erreichen. Die Stadtverwaltung bekommt nun aber zwei Jahre mehr Zeit, um die angrenzenden Städte und Landkreise an Bord holen zu können - denn idealerweise gelte das Ticket in der gesamten Metropolregion, sagte König.

Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen, der deutschlandweit 560 Verkehrsunternehmen vertritt, sieht den Nürnberger Vorstoß kritisch. ,,Wir halten das für den falschen Weg", sagte Sprecher Lars Wagner. ,,Man erreicht eine Verkehrswende und eine Vielzahl neuer Kunden nicht in erster Linie über den Ticketpreis." Das Entscheidende sei, mehr Busse und Bahnen fahren zu lassen, die Taktung zu verbessern und das Streckennetz auszubauen. Als Beispiel dafür nannte er Wien, wo seit Ende der 1990er Jahre der öffentliche Nahverkehr ausgebaut und erst dann ein 365-Euro-Ticket eingeführt worden sei. Nur dann könnten Bus und Bahn eine echte Alternative zu Auto und Fahrrad sein, betonte Wagner.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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