Nürnberger Frühlingsfest wurde wieder abgesagt
Verzweifelte Schausteller hoffen auf das ,,NürnBärLand "!

Schausteller-Chef Lorenz Kalb (l.) und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas hoffen auf das ,,NürnBärLand " an Pfingsten auf dem Volksfestplatz.  | Foto: Axel Eisele / Stadt Nürnberg
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  • Schausteller-Chef Lorenz Kalb (l.) und Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas hoffen auf das ,,NürnBärLand " an Pfingsten auf dem Volksfestplatz.
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NÜRNBERG (nf/pm) - Traditionell wird in Nürnberg am Karsamstag das Nürnberger Frühlingsvolksfest eröffnet. Bereits im zweiten Jahr wurde es coronabedingt abgesagt. Für die Schausteller eine traumatische Zeit - zwischen Mut und Verzweiflung. Es ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Nürnberger Volksfeste: Seit Dezember 2019, seit rund 70 Wochen, unterliegen die Schausteller praktisch einem Berufsverbot. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, zeigten viele seit Jahrzehnten aktive Schaustellerinnen und Schausteller auf dem Volksfestplatz Flagge. 

Auch Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas, Andreas Krieglstein (Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat) und Claudia Arabackyj (stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Stadtrats-SPD) waren gekommen. Für Dr. Michael Fraas sorgte schon der Empfang mit bewegender Kirmesmusik aus der historischen Konzertorgel der Schaustellerfamilie Braun für Gänsehaut-Feeling: ,, Unsere Schausteller haben in eindrucksvoller Weise gezeigt, dass sie für uns da sind und bald wieder arbeiten wollen. Sobald es die Corona-Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung zulassen, soll es auf dem Volksfestplatz anstelle des abgesagten Frühlingsfestes einen mobilen Freizeitpark geben, das NürnBärLand . Wir freuen uns alle darauf. Und den Schaustellern habe ich - auch im Namen unseres Oberbürgermeisters Marcus König - zugerufen: Wir stehen an Eurer Seite!  Mein großer Dank geht an Lorenz Kalb und den gesamten Süddeutschen Schaustellerverband für den großen Einsatz."

Lorenz Kalb sprach allen Kolleginnen und Kollegen aus dem Herzen, als er sagte:„Wir sind hier, weil wir sehnlichst hoffen, den Mitbürgerinnen und Mitbürgern endlich wieder Freude bereiten zu dürfen. Wir hoffen auf das Herbstvolksfest und wir haben natürlich für das ausgefallene Frühlingsfest schon eine Alternative in der Schublade, die von der Stadtspitze hochgelobt wurde und auch der Bayrischen Staatsregierung schon vorliegt. Wir beten, dass wir im Frühsommer einen temporären Freizeitpark mit dem NamenNürnBärLand in die Tat umsetzen dürfen. Unsere Hoffnung liegt hier auf Pfingsten.“

Mit bewegenden Worten schilderte die 25-jährige Tayra Kunstmann, eine der gewählten Jugendvertreterinnen der Süddeutschen Schaustellerinnen und Schausteller die Situation: „An dieser Stelle muss ich ganz klar sagen, dass die emotionalen Probleme für mich um einiges schwieriger zu verkraften sind als die finanzielle Lage. Ich habe schon als Kind bewusst diesen Weg für mich gewählt, weil ich genau das machen wollte, was meine Eltern und so viele vor mir immer gemacht haben. Weil ich diese Geräuschkulisse, die Lichter, die vielen Menschen und das ganze drum herum so liebe.“

Natürlich geht es auch ums Geld, um Verdienstausfälle. Und die wirtschaftlichen Auswirkungen treffen nicht nur die Schausteller, es geht viel weiter: Lieferanten, Taxifahrer, Verkehrsbetriebe, Brauereien, hunderte von Mitarbeitern während der Feste erleiden erhebliche Verdienstausfälle. Bei vielen geht es an die Existenz.

Was die Schausteller froh stimmt, ist die Unterstützung aus der Bevölkerung und besonders die der regionalen Politik, die einhellig Mut macht und versucht, alles Mögliche zu unterstützen. „Ihre Einschränkung ist auch die unsere: die Gesundheit geht vor“, sagte Kalb am Rande der Veranstaltung.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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