Vorletzter Platz bei Erstimpfungen
Impfstoffverteilung: Bayern fühlt sich ungerecht behandelt

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht auf der Pressekonferenz nach dem Corona-Impfgipfel.  | Foto: Matthias Balk/dpa
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht auf der Pressekonferenz nach dem Corona-Impfgipfel.
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Der Freistaat Bayern fühlt sich bei der Verteilung des Corona-Impfstoffs unter den Bundesländern ungerecht behandelt. Bayern liege bei der Verteilung, gerechnet auf 100.000 Einwohner, auf Platz sieben unter den Ländern, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach einem Impfgipfel in Bayern. «Wir brauchen mehr Impfstoff, auch in der Verteilung der Bundesländer», sagte Söder. Die Verteilgerechtigkeit müsse erhöht werden, jedes Bundesland müsse auf 100.000 Einwohner gleich viel Impfstoff bekommen.

Söder räumte aber auch ein, dass bei der Verteilung des Impfstoffs auch innerhalb Bayerns Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Vor allem der Impfstoff von Astrazeneca gehe «nicht weg wie warme Semmeln». Es müsse ein System etabliert werden, bei dem die Apotheken, niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte übrig gebliebene Dosen an die Impfzentren melden. Die 100 Impfzentren in Bayern müssten über den September hinaus erhalten bleiben, um das System von Ärzten zu ergänzen.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rief die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, sich zum Thema Kreuzimpfungen mit zwei verschiedenen Impfstoffen klarer zu positionieren. Kreuzimpfungen könnten auch die Akzeptanz des Impfstoffs von Astrazeneca verbessern. Zudem seien Kreuzimpfungen unter Umständen für Auffrischungen etwa bei Bewohnern von Seniorenheimen laut Virologen eine denkbare Alternative.

Bayern ist vor allem bei den Erstimpfungen im Vergleich der Bundesländer ins Hintertreffen geraten. Mit knapp 51 Prozent liegt Bayern hier auf dem vorletzten Platz der Erstimpfungen. Mit 35 Prozent bei den vollständigen Impfungen liegt Bayern in dieser Statistik im Mittelfeld.

Gesundheitsminister will Urlauber streng auf Corona testen

Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, sollen nach dem Willen von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Das sagte der CSU-Politiker, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, der «Bild am Sonntag» mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Delta-Variante. «Im Gegensatz zum letzten Sommer sind in ganz Deutschland flächendeckende Testsysteme aufgebaut. Entscheidend ist, dass vor Einreise getestet wird und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden», so Holetschek. Bund und Land befänden sich in enger Abstimmung, um engmaschige Kontrollen während der Reisezeit sicherzustellen, sagte Holetschek weiter.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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