Sozialverbände warnen
Obst und Gemüse werden für Arme zum Luxus

Sozialverbände und Ernährungsexperten warnen vor den sozialen und gesundheitlichen Folgen des starken Preisanstiegs für gesunde Lebensmittel.
Foto: Jens Büttner/zb/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Sozialverbände und Ernährungsexperten warnen vor den sozialen und gesundheitlichen Folgen des starken Preisanstiegs für gesunde Lebensmittel.


«Obst und Gemüse werden für Geringverdiener und Menschen in Grundsicherung durch die Preissteigerungen endgültig zum Luxusgut, das sie sich nicht mehr leisten können», sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, dem «Tagesspiegel». 
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben sich die Preise für Nahrungsmittel im August im Jahresvergleich um 4,6 Prozent erhöht. Dabei mussten Verbraucher für Gemüse zuletzt neun Prozent mehr zahlen als vor einem Jahr, Salat war sogar knapp 38 Prozent teurer. Bei Obst betrug der Preisanstieg 2,5 Prozent.


Im Hartz-IV-Regelsatz seien beispielsweise gerade einmal fünf Euro am Tag für Lebensmittel vorgesehen, kritisierte Bentele. «Das reichte schon bisher nicht für eine ausgewogene Ernährung, wie Studien nachgewiesen haben. Dass der Regelsatz nun um lächerliche drei Euro erhöht wurde, bestätigt, wie konsequent die Regierung lebensnotwendige Bedürfnisse von Menschen in Grundsicherung ignoriert.»
 Hintergrund: Der Hartz-IV-Regelsatz für alleinstehende Erwachsene soll im Januar um drei auf 449 Euro im Monat steigen. Eine entsprechende Verordnung des Bundessozialministeriums hatte das Kabinett vergangene Woche auf den Weg gebracht. Insgesamt erhalten Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe sowie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung 0,76 Prozent mehr Geld. Die aktuell deutlich steigenden Verbraucherpreise sind in die Berechnung der Sätze noch nicht eingegangen, sie sollen erst für 2023 berücksichtigt werden.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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