Bonus für Pflegekräfte
Pflegepersonal: Wer kann mit Bonus-Zahlungen rechnen?

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

BERLIN (dpa) - Der versprochene Corona-Bonus von einer Milliarde Euro für hohe Belastungen in der Pandemie soll Pflegekräften in Kliniken und Pflegeeinrichtungen zukommen.

Die Zahlungen sollen dafür jeweils zur Hälfte ausgeschüttet werden, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im ZDF deutlich machte. «Der Bonus kommt jetzt relativ rasch. Aber das ist nicht alles, sondern die Arbeitsbedingungen müssen sich insgesamt verbessern.» Die Kliniken sehen den Höhepunkt der akuten Belastungen in der jetzigen Welle mit der Virusvariante Omikron weiterhin noch nicht erreicht.

Die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP hatte angekündigt, dass es einen Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Regierung eine Milliarde Euro bereitstellen und die Steuerfreiheit für Bonuszahlungen auf 3000 Euro anheben. Lauterbach sagte, es sei jetzt ein entsprechender Entwurf entwickelt worden, der dem Bundestag vorgelegt werden solle. Der Bonus solle an die Pflegenden gehen, weil sie in der Corona-Krise im Vordergrund gestanden hätten.

Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten, ein Eckpunktepapier sehe für Vollzeitkräfte in der Altenpflege bis zu 550 Euro Bonus vor. Der gestaffelte Bonus solle ab 30. Juni und spätestens bis 31. Dezember ausgezahlt werden. Für Klinik-Pflegekräfte sei ein Bonus für jene Krankenhäuser geplant, die 2021 mehr als zehn Covid-Fälle mit künstlicher Beatmung behandelt haben. Dies seien 837 Kliniken, die 95 Prozent aller Corona-Patienten versorgten.

Klinikträger und die Beschäftigtenvertretungen sollten gemeinsam entscheiden, wer Prämien in welcher Höhe erhalte. In erster Linie solle sich der Bonus an Kräfte in der Pflege am Bett richten. Demnach könnten rund 280.000 Pflegekräfte Geld bekommen.

Mit Blick auf die Corona-Lage sagte der Vize-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Andreas Wagener, der «Rheinischen Post»: «Der Scheitelpunkt der Omikron-Belastung in den Krankenhäusern ist noch nicht ganz erreicht.» Aktuell seien weiter steigende Belegungszahlen zu verzeichnen, wobei sich die Dynamik abschwäche. Vor allem auf Normalstationen gebe es steigende Fallzahlen. Die Belegung der Intensivstationen sei derzeit beständig.

Die Sieben-Tage-Inzidenz sank laut Robert Koch-Institut (RKI) weiter auf nun 1306,8 gemeldete Neuinfektionen je 100.000 Einwohner (Vortag 1346,8, vor einer Woche 1437,5). Die Gesundheitsämter meldeten nun 125.902 neue Fälle an einem Tag, weniger als vor einer Woche. Es wurden aber mehr Todesfälle binnen 24 Stunden registriert: 306.

Die Bedeutung des PCR-Tests

Der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin äußerte sich besorgt, dass sich zu viele Erkrankte nicht mehr mittels genauerer PCR-Labortests testen lassen. Nur PCR-bestätigte Fälle gehen in die offiziellen Statistiken ein - wenn weniger Infektionen via PCR abgeklärt werden, fallen Werte wie die Sieben-Tage-Inzidenz niedriger aus.

Hintergrund der Befürchtung sind ALM-Daten, wonach in der vergangenen Woche eine «spürbare Entspannung» in vielen Laboren einsetzte. Die Auslastung gab die Organisation im Bundesschnitt mit 73 Prozent an, nach 86 und 93 Prozent in den Vorwochen. Gut zwei Millionen PCR-Tests wurden demnach gemacht, wovon ein weiter hoher Anteil von knapp der Hälfte positiv ausfiel (Vorwoche: rund 2,3 Millionen Tests). Die rückläufige Zahl an PCR-Tests bedeute keine Entspannung im Pandemiegeschehen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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