Sparda-Bank Nürnberg: Rekordjahr bei Baufinanzierungen

Bilanzpressekonferenz Sparda Bank (v.l.): Markus Lehnemann, Vorstandsmitglied der Sparda-Bank Nürnberg, Vorstandsvorsitzender Stefan Schindler sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Nürnberg Thomas Lang. | Foto: Sparda Bank
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Genossenschaftsbank erreicht mit 222.926 Mitgliedern neuen Höchstwert +++ Positive Entwicklung im jungen Geschäftsfeld „Genossenschaftsfinanzierung“ +++ Getrübte Stimmung an den Finanzmärkten beeinträchtigt die Geschäftsdynamik

NÜRNBERG - „Wir sind angesichts der widrigen Rahmenbedingungen mit den Ergebnissen zufrieden.“ So lautet das Resümee zur Geschäftsentwicklung der Sparda-Bank Nürnberg im abgelaufenen Jahr 2018, die der Vorstandsvorsitzende Stefan Schindler im Rahmen der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz in Nürnberg vorgestellt hat.

„Das Jahr 2018 war sowohl für die Anleger als auch für uns als Sparda-Bank das schwierigste seit der Finanzkrise 2008“, so Stefan Schindler. Internationale Handelskonflikte, Konjunktursorgen, die Angst vor steigenden Zinsen und ein drohender ungeordneter Brexit haben nach seiner Einschätzung die Stimmung an den Finanzmärkten sehr getrübt. Erstmals seit sechs Jahren verlor der DAX mehr als 18 Prozent. Diese Entwicklung habe auch bei der Sparda-Bank Nürnberg Spuren hinterlassen. „Zudem wirken sich“, so der Vorstandsvorsitzende weiter, „die nach wie vor anhaltende Niedrigzinsphase sowie die hohen regulatorischen Anforderungen negativ auf die Geschäftsdynamik und damit letztlich auch auf die Erträge unserer Branche aus. Dass wir trotz dieser Marktsituation insgesamt noch gute Ergebnisse in unseren Geschäftsfeldern erzielen konnten, ist erfreulich und stimmt uns für die Zukunft positiv.“Maßgeblichen Anteil an der insgesamten Entwicklung haben, erklärt Schindler, die weitsichtigen Weichenstellungen der Bank im Jahr 2017. So habe die Sparda-Bank Nürnberg zu diesem Zeitpunkt bei laufendem Betrieb eine vollkommen neue Vertriebsstruktur eingeführt. Statt auf Generalisten zu setzen, stehen nun in drei neuen Kompetenzzentren – ‚Mitgliederbetreuung und -gewinnung‘, ‘Geldanlage und Vorsorge‘, ‚Bauen, Wohnen und Finanzieren‘ – spezialisierte Ansprechpartner für die Kunden an 7 Tagen 24 Stunden zur Verfügung. „Dadurch“, sagt Stefan Schindler, „bieten wir unseren Kunden einen deutlich verbesserten Service und eine exzellente Beratung im Vergleich zu Filialbanken, aber auch im Vergleich zu digitalen Angeboten. Diese Neuausrichtung ist erfolgreich gestartet und wird unser Geschäft in Zukunft weiter verbessern.“


Erfreut zeigte sich Schindler von der Mitgliederentwicklung. Mit 222.926 Mitgliedern wurde im vergangenen Jahr ein neuer historischer Höchstwert erreicht. Das entspricht einer Steigerung um 1,4 Prozent oder 2.971 Mitgliedern. Damit ist die Sparda-Bank Nürnberg mit Abstand die größte Genossenschaftsbank in Nordbayern.

Bilanzsumme 2018

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Nürnberg legte kräftig zu und lag zum 31. Dezember 2018 bei 4,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um 8,2 Prozent (318,8 Millionen Euro). Stefan Schindler führt dies vor allem auf die immer noch gute Giro- Neukundenentwicklung, die hohen Zuflüsse von Kundeneinlagen sowie den Anstieg bei den Kreditausreichungen zurück.

Einlagen stark gestiegen

Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Sparda-Bank Nürnberg ebenfalls einen spürbaren Zuwachs – trotz des niedrigen Zinsniveaus. „Mit der Absicht auf steigende Zinsen schnell reagieren zu können“, erläutert Schindler, „parkten unsere Kunden auch 2018 hohe Volumina auf Tagesgeld- und Girokonten.“ Der Einlagenbestand stieg mit 296,5 Millionen Euro (+ 8,5 Prozent) auf 3,8 Milliarden Euro.

Rekordhoch bei den Baufinanzierungen

Der boomende Immobilienmarkt und die niedrigen Zinsen bescherten der Sparda-Bank Nürnberg ein neues Rekordhoch bei den Baufinanzierungen. Die Zusagen steigerten sich um 215,7 Millionen Euro (+ 50,8 Prozent) auf insgesamt 640,7 Millionen Euro. „Das kräftige  Wachstum resultiert“, so Stefan Schindler, „aus einem guten Filialgeschäft, den Vermittlungen und aus dem neuen Geschäftsfeld der Genossenschaftsfinanzierung.“

Insgesamt konnte die Sparda-Bank Nürnberg seinen Mitgliedern im Jahr 2018 über 5.200 Kredite mit einem Gesamtfinanzierungsvolumen von 672,2 Millionen Euro zusagen. Damit stieg der Gesamtkreditbestand bis Jahresultimo um 181,6 Millionen Euro bzw. 7,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro (2017: 2,4 Milliarden Euro).

Vermittlungsgeschäft: Risikoabsicherung punktet und Bausparen wächst wieder

Die an die DEVK vermittelte Versicherungssumme stieg um 6,8 Millionen Euro auf 28,6 Millionen Euro. Der starke Rückenwind von 31,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist dem positiven Baufinanzierungs- und Privatkreditgeschäft im den Bereich der Risikoabsicherung zu verdanken. Nach dem Rückgang beim Bausparen im Jahr 2017 verzeichnete die Sparda-Bank im vergangenen Jahr wieder Zuwächse. So lag die vermittelte Bausparsumme 2018 mit einem Volumen von 112,7 Millionen Euro um 11,5 Millionen Euro (+11,4 Prozent) über dem Vorjahr. Der Fondsbestand ging bis zum Jahresende leicht auf 699,1 Millionen Euro (- 3,4 Prozent) zurück.Die anhaltende Niedrig- und Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die negative Entwicklung auf den Aktienmärkten schlagen sich auch in den Ertragszahlen für das Geschäftsjahr 2018 der Sparda-Bank Nürnberg nieder: Der Zinsüberschuss reduzierte sich um 6,3 Millionen Euro oder 9,8 Prozent auf 58,0 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss verringerte sich auf 6,6 Millionen Euro (2017: 8,2 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss lag mit 6,1 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau.

Engagement für Mensch und Umwelt

Auch 2018 hat die Sparda-Bank Nürnberg ihr weitreichendes Engagement in den Bereichen Soziales, Kultur, Nachhaltigkeit und Bildung mit Nachdruck fortgesetzt. Stefan Schindler: „Als regional verwurzelte Bank sehen wir es als unsere Aufgabe, Verantwortung zu übernehmen. Das ist für uns ein Zeichen der Solidarität.“ So hat die Sparda-Bank Nürnberg in ganz Nordbayern wieder etliche kulturelle Großveranstaltungen unterstützt, zu denen mehr als eine Millionen Menschen kamen. Gleichzeitig wurden eine Vielzahl an sozialen Projekten und Umweltschutzaktivitäten gefördert. Ein Highlight war beispielsweise das Pflanzen von 3.000 Bäumen im Nürnberger Süden.

Mitarbeiter und Personalpolitik

Zum Jahresende waren insgesamt 365 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Sparda- Bank Nürnberg beschäftigt, davon 41 Auszubildende und zwei duale Studenten. Stefan Schindler: „Gerade im Bereich der Ausbildung nehmen wir unsere genossenschaftliche Verantwortung sehr ernst und wollen auch in Zukunft jungen Menschen attraktive Berufsperspektiven bieten. Daher werden wir im September wieder 16 Auszubildende in unserer Bank einstellen.“

Ausblick

Nach Ansicht von Stefan Schindler wird das Niedrigzinsumfeld auch 2019 die Spielräume der Bank stark einschränken. Unklar, so der Vorstandsvorsitzende, sei auch, wie sich die Aktienmärkte entwickeln werden. „Wir konzentrieren uns auf das“, lautet daher sein pragmatischer Ausblick, „was wir beeinflussen können. Und dazu zählt unter anderem die Eröffnung einer neuen ‚Filiale der Zukunft‘ in Würzburg. Außerdem wollen wir die Zahl der Giro-Neukunden wieder auf über 10.000 steigern und auch das Baufinanzierungsgeschäft, nicht zuletzt durch das neue Geschäftsfeld der Genossenschaftsfinanzierung, weiter kräftig ausbauen.“

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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