Einrichtungsstile: Landhausstil, Bohemian Chic und Mid-Century Modern

Wie lässt sich eine schöne Einrichtung realisieren? Zunächst muss man wissen, was einem wichtig ist. | Foto: @ Skitterphoto (CC0-Lizenz) / pixabay.com
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SERVICE (se/fi) - Die Einrichtung der Wohnung oder des Eigenheims spiegelt gewissermaßen den Bewohner der Räumlichkeiten wider. Schließlich hat jeder einen eigenen Geschmack und sucht sich die Möbelstücke, die Dekorationen und auch die Platzierung der Möbel so aus, wie es ihm gefällt. Doch nicht jeder hat bereits klare Vorstellungen von Möglichkeiten, sondern sucht nach Ideen. Das kann ein Blick auf die gängigen Einrichtungsstile sein, die es heute so gibt. Dieser Artikel stellt drei Stile vor und erklärt, welche Attribute sie aufweisen und was den jeweiligen Stil ausmacht.

Der Landhausstil

Beim Landhausstil geben sich Eleganz und Gemütlichkeit die praktisch die Klinke in die Hand. Der Stil, dessen Ursprung in Großbritannien zu finden und bis heute in Skandinavien verbreitet ist, erzählt vom wohligen Zusammensein, Entspannung am Abend, aber auch vom typischen Familienleben, in dem das Wohnzimmer oder die Küche der Anker und Treffpunkt für alle Eventualitäten ist. Geprägt wird er von:

- Holz - egal, ob der Stil mit alten und rustikalen Bauernmöbeln oder modernen Möbeln mit klaren Linien gebildet wird, das überwiegende Material besteht aus Holz. Der natürliche Rohstoff trägt zur gemütlichen Atmosphäre bei und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. In dem modernen Landhausstil wird auf helle Hölzer gesetzt, die Leichtigkeit vermitteln. Oftmals werden Schränke, Vitrinen und Sideboards mit dekorativen Elementen versehen, die dem Möbel einen rustikalen Charme verleihen, ohne die Moderne zu vernachlässigen.
- Universell - das Schöne am Landhausstil ist, dass es nicht unbedingt eine klare Regel gibt. Sofern die richtigen Möbel gewählt werden, können diese ganz so aufgestellt werden, wie es einem selbst beliebt. Der zentrale Aspekt sind die Behaglichkeit und die Gemütlichkeit.
- Vintage - wer den Traum vom eigenen Landhaus inmitten der Stadt noch verstärken möchte, der sollte auf Möbelstücke setzen, die bereits ein wenig abgenutzt wirken. Das Mobiliar in Landhäusern ist ein Gebrauchsgegenstand und so sollte es auch im eigenen Heim sein. Daher sind die Lackierungen der Möbelstücke oft nicht absolut deckend, sondern lassen das Holz durchschimmern. Für Hobbybastler ist das übrigens ideal: Steht noch ein alter Tisch oder eine alte Kommode im Keller, die vom Design her ins Schema passt, braucht es nur ein wenig weiße Farbe und schon ist ein neues Landhausstück geboren.

Jetzt stellt sich die Frage, ob es einzelne Möbelstücke gibt, die unbedingt in einen Raum gehören, der in dem Stil eingerichtet ist. Natürlich gibt es sie:
- Sessel - der Ohrensessel wäre das i-Tüpfelchen, doch funktionieren auch sämtliche anderen Sessel, in deren Polster man sich abends fallen lassen kann und die schon beim Anblick für Entspannung sorgen. Dekorationen - Porzellan und andere Dekorationen gehören auf den Tisch und die Schränke. Blumenmuster sind hier besonders gefragt.
- Alter Schrank - ein alter Schrank, am besten einen alten Küchenschrank, wie er eventuell noch in Großmutters Küche stand, verleiht dem Raum einen unglaublichen Charme. Gerne dürfen die Schränke weiß gebeizt werden, doch darf die Farbschicht keinesfalls perfekt aufgetragen sein.
- Hussensofa - jetzt wird es praktisch, denn Hussensofas sind im Landhausstil das A und O. Und für alle, die Haustiere und kleine Kinder haben, ist diese Nachricht eine Erlösung. Immerhin gibt es für alle Sofaformen Überwürfe und Hussen, die im Landhausstil nicht mehr wie eine Notlösung erscheinen, sondern das Must-have sind.
Übrigens ist der Stil sehr offen und es gibt kaum ein Richtig oder Falsch. Da Landhäuser jeweils in den regionalen Stilen der Länder eingerichtet waren, unterscheiden sie sich in einigen Akzenten.

Bohemian Chic

Es muss - und darf - nicht perfekt sein, solange es bunt und natürlich wirkt. Dieser Einrichtungsstil spiegelt die Revolte gegen das Spießbürgertum wider und ist unglaublich beliebt. Was auch daran liegt, dass Boho unglaublich simpel, individuell und praktisch ist:
- Künstlerisches Chaos - der Ursprung des Stils geht auf Künstler im 19. Jahrhundert zurück, die sich zusammenschlossen. Sie sehnten sich nach einem fröhlichen Leben in Gemeinsamkeit, woraus sich der Stil entwickelte. Künstler zogen oftmals in WGs zusammen, und da jeder seine eigenen Möbel mitbrachte, entstand ein bunter Mix aus praktisch allem.
- Möbel - hier darf genutzt werden, was gefällt. Selbst das Mischen verschiedener Stile ist in Ordnung und wird sogar empfohlen. Wichtig ist nur, dass die Einrichtung zwar üppig wirkt, aber einen leichten und sinnlichen Charakter versprüht, der ein lockeres Leben erlaubt. Ein besonderes Merkmal ist, dass die Einrichtung aus vielen kleinen Stücken besteht und lieber zwei Sofas mit Sessel nutzt, als eine riesige Sofalandschaft. Der Vorteil: Die kleinen Stücke lassen sich leicht mal umstellen.
- Dekorationen - wenn es schon bei den Möbeln keine klare Linie gibt, dann doch bestimmt hier? Nein, Pflicht ist nur, dass es Dekorationen gibt. Und das nicht zu wenige. Wohntextilien, die Farbe - bunt gemischt - in den Raum holen, kuschelige Decken oder folklorische Elemente müssen in den Raum. Als Dekoartikel eignen sich tierische Motive. Wer es nicht ganz bunt mag, der kann sich an Erdtöne halten und diese mit einigen farbigen Akzenten auffrischen.

Mid-Century Modern

Der Mid-Century-Style ist ein zeitloser Stil, der, wie der Name schon vermuten lässt, aus den 50er- und 60er-Jahren stammt. Er verkörpert gleichzeitig den Vintage-Stil, wodurch er einrichtungstechnisch ganze Generationen zusammenbringen kann. Und wer nun beim Blick auf die Jahreszahlen glaubt, sich eine deckenhohe Schrankwand aus dunklem Eichenholz in den Raum stellen zu müssen, der irrt:
- Funktionell - da auch der Bauhaus-Stil mit aufgegriffen ist, zeigen die Möbel eine hohe Funktionalität auf. Die Möbel besitzen gerade Linien, sind kastenförmig und bieten Bodenfreiheit. Viele Schränke besitzen noch Aufbauten. Die Stellfüße und Beine der Möbel sind zierlich und enden oft in Metallhülsen.
- Gemütlich - die gewählten Möbel sind gemütlich und können nach Belieben platziert und kombiniert werden. Pflicht sind nur schmale Beine und die besagte Bodenfreiheit.
- Farben - die Möbel an sich sind in typischen, doch eher hellen Holzfarben gehalten oder werden weiß lackiert. Sie dürfen Gebrauchsspuren zeigen. Farbliche Akzente setzt die Deko, die ruhig knallig sein darf.


Fazit - Einrichten macht Spaß

Den einzelnen Wohnstilen wird oftmals mit Skepsis begegnet, da viele glauben, sich an ein festes Muster halten zu müssen. Dem ist jedoch nicht so, wie diese drei Beispiele zeigen. Und auch viele andere Wohnstile erlauben Kreativität, denn solange bestimmte Merkmale vorhanden sind, kann stets herumprobiert werden.

Wie lässt sich eine schöne Einrichtung realisieren? Zunächst muss man wissen, was einem wichtig ist. | Foto: @ Skitterphoto (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Möbel im Vintage-Look können einen Raum aufwerten. | Foto: @ klimkin (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Autor:

MarktSpiegel Service aus Nürnberg

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