Wenn die Insolvenz droht
Wie Transfergesellschaften Arbeitsplatzverluste verhindern

Erfolgsfaktoren von Transfergesellschaften für den Mittelstand.  | Foto: René Leibold, Connect.QBV
  • Erfolgsfaktoren von Transfergesellschaften für den Mittelstand.
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Kaum ein Szenario flößt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern so viel Angst ein, wie die Insolvenz des eigenen Unternehmens. Die Zahlungsunfähigkeit wird allerdings von vielen zu schnell mit einer Abwicklung bzw. Einstellung des Geschäftsbetriebs gleichgesetzt. Aber selbst, wenn ein Unternehmen nicht zu retten sei, besteht für die Mitarbeitenden dank Transfergesellschaften eine gute Chance, schnell eine neue Arbeitsstelle zu finden, ohne große finanzielle Einbußen verkraften zu müssen.

Weniger Arbeitslose trotz steigender Insolvenzen

Aufgrund der Unsicherheiten am Markt und die damit verbundenen Wirtschaftshilfen, die jetzt auslaufen, zeigen die durch das Statistische Bundesamt für März 2022 veröffentlichten Zahlen, dass es 27 Prozent mehr Regelinsolvenzen gab als im vorangegangenen Monat. Erstaunlicherweise sinken hingegen die Arbeitslosenzahlen, die Quote liegt bei etwa 5,1 Prozent. Einer der Gründe für diese gegensätzlichen Entwicklungen sind Transfergesellschaften.

Viele Arbeitnehmer:innen versuchen zwar bei einer bevorstehenden Insolvenz ihres Unternehmens auf eigene Faust eine neue Anstellung zu finden. Für langjährige Mitarbeiter erweist sich schon der modernere Bewerbungsprozess als schwierig. Auch eine oft gezahlte, mitunter hohe (und immer zu versteuernde) Abfindung kann im Zweifelsfall die Vorteile einer Betreuung durch eine Transfergesellschaft auf lange Sicht nicht ausgleichen. Manche besitzen zu wenig Fachkenntnisse. Andere, vor allem lange in einem Unternehmen angestellte Mitarbeitende wissen gar nicht mehr, wo und wie sie an neue Stellen kommen. Hier leisten Transfergesellschaften wie Connect.QBV einen wertvollen Beitrag zur schnellstmöglichen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

Transfergesellschaften: Unternehmen und Mitarbeitende profitieren

Transfergesellschaften verstehen sich bei einer Insolvenz und den sich daraus ergebenden Grenzsituationen persönlicher und betrieblicher Art als so etwas wie Schadensbegrenzer in beide Richtungen. Denn es geht immer darum, etwas für das Unternehmen UND für die Beschäftigten zu tun. Politikwissenschaftler und Experte für Umstrukturierungen René Leibold sagt zu den wichtigsten Aufgaben einer Transfergesellschaft wie seiner: „Niemand geht gern in die Insolvenz. Niemand wird gern arbeitslos. Wege aus dieser Situation hin zu neuer Arbeit für die Menschen ist wichtig.“

Wichtig sind dabei die Vorteile, von denen Unternehmen und Mitarbeitende profitieren, wenn eine Transfergesellschaft hinzugezogen wird. Für ein Unternehmen bedeutet eine solche Zusammenarbeit hinsichtlich notwendiger Kündigungsprozesse Planungssicherheit, außerdem kann das Unternehmen seinen Verwaltungsaufwand verringern. Für die Arbeitnehmer:innen hingegen wird die Möglichkeit geschaffen, sich über die Transfergesellschaft fortbilden zu lassen. Zudem übernimmt die Gesellschaft die professionelle Vermittlung an neue Arbeitgeber. All dies geschieht bei weiterlaufender Entlohnung, wodurch auch die Mitarbeiter:innen Planungssicherheit erlangen.

Grund dafür ist, dass die Arbeitnehmenden nach dem Beschäftigungsende nicht direkt in die Arbeitslosigkeit rutschen. Sie bekommen Lohn oder Gehalt und auch die Sozialversicherungsbeiträge laufen weiter. Zudem erhalten sie direkten Zugang zu den verschiedenen, von der Transfergesellschaft angebotenen Qualifizierungsprogrammen. Vorteilhaft ist auch, dass die Arbeitnehmer:innen auch dann weiter mehr Geld erhalten, als bei direkter Arbeitslosigkeit, wenn sie im vorgegebenen Zeitraum keine neue Anstellung finden. Eine für die von einer Transfergesellschaft betreuten wichtige Information ist, ihr bisheriges Arbeitsverhältnis mit dem Übergang zur Transfergesellschaft endgültig beendet wird. Ein rechtliches Vorgehen gegen den Vertrag ist nicht mehr möglich.

Vermittlung durch Transfergesellschaften nachhaltiger

Bei einer sich anbahnenden Arbeitslosigkeit wirkt die Betreuung durch eine Transfergesellschaft wie ein Anker, durch den der berufliche Wiedereinstieg schneller und sicherer vonstatten gehen soll. Dazu sagt René Leibold: „Die Erfahrungen zeigen, dass die Verweildauer bei einer neuen Tätigkeit, die über eine Transfergesellschaft gefunden wurde, signifikant länger ist als bei einer Abfindung und eigenen Bemühungen.“

Viele Arbeitnehmer:innen sind mit den Leistungen von Transfergesellschaften zufrieden, weil diese ihren Fokus zumeist auf eine umfassende Beratung legen. Hier unterscheiden sie sich von den insolventen und dadurch stark unter Druck stehenden Ursprungsunternehmen. Transfergesellschaften berücksichtigen sehr viel stärker die individuelle Situation und Perspektive der Beschäftigten. Darüber hinaus profitieren die betreuten Arbeitnehmer:innen davon, wenn eine Transfergesellschaft umfassende Branchen- und Arbeitsmarktkenntnisse besitzt und über ein breites Netzwerk an potentiellen Arbeitgebern verfügt.

Eine zunehmende Zahl von Arbeitskräften lässt sich in den letzten Jahren besser vermitteln. Für Experten wie René Leibold liegt das vor allem auch daran, dass die Gruppe gut ausgebildeter Arbeitnehmer:innen größer geworden ist. Auch die Unterstützung des Konzepts der Transfergesellschaften durch staatliche Instanzen trägt ihren Teil zum Erfolg bei. Es sind hier hauptsächlich die staatliche Förderung im Bereich des Transferkurzarbeitergeldes sowie die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen, die für eine sozialverträgliche Lösung und zur finanziellen Entlastung der ohnehin unter Druck stehenden Arbeitgeber sorgen. Zudem führt diese Unterstützung von Seiten des Staates dazu, dass die oft besonders kostenintensiven Verwaltungsaufgaben sowie weitere planerische Unsicherheiten kosteneffizienter organisiert werden können.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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