Großes Bürgerfest am Samstag: So feiert Nürnberg die Reformation

Stellten das Programm für das Bayerische Reformationsfest vor (v.l.) Regionalbischof Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner und vom Kultusministerium Herbert Püls. | Foto: Nicole Fuchsbauer
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  • Stellten das Programm für das Bayerische Reformationsfest vor (v.l.) Regionalbischof Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Nürnbergs Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner und vom Kultusministerium Herbert Püls.
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Am 1. Juli 2017 rund um die Sebalduskirche — Festgottesdienst in St. Sebald – Von 12 bis 21.30 Uhr Markttreiben & Konzerte, Historisches Markttreiben, Kurzkonzerte, Vorträge, Lesungen und Führungen, Band- und Chorprojekte, Theater, Schwertkämpfer und Artisten, Feuershow (21 Uhr) – Video von der Vorstellung des Programmes mit den Langenzenner Hans-Sachs-Spielgruppen

NÜRNBERG (nf) - Das wird ein großartiges Spektakel! Mit Festgottesdienst (St. Sebald, Live-Übertragung des Bayerischen Rundfunks, 11 Uhr) Staatsakt und einem Bürgerfest mit buntem Markttreiben wie zu Luthers Zeiten wird in Bayern am 1. Juli 2017 die Reformation gefeiert – und zwar zentral in Nürnberg. Zu Zeiten der Reformation galt die Noris als der Hotspot der medialen Welt. Bezeichnet wurde Nürnberg gern als Auge und Ohr des Reiches, als die Stadt, die alles sieht und hört.

Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner, Regonalbischof Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Ministerialdirektor Herbert Püls und der künstlerische Leiter der aufwändigen Veranstaltung Folkert Uhde stellten jetzt im Schürstabhaus das Programm (Gesamtbudget 150.000 Euro) vor. Dass Nürnberg vor seinen ,,Konkurrenten" (u.a. Augsburg) bei der Standortwahl die Nase vorn hat, freut alle Beteiligten. Regionalbischof Nitsche bestätigte lachend: ,,Nürnberg ist doch der einzige Ort, wo das Reformationsfest stattfinden kann. Nein, ohne Witz: Nürnberg war tatsächlich das politische Zentrum des Reiches in der damaligen Zeit." Dieser Meinung schlossen sich Ministerialdirektor Püls und Kulturreferentin Lehner an: ,,Nürnberg ist als Ort des Reformationsfestes überaus würdig und angemessen." Und: ,,Nürnberg hat sich schließlich als erste Stadt zur Reformation bekannt." Auch Dr. Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst) befürwortete es eindeutig, dass Nürnberg den Zuschlag erhält. Folkert Uhde, verantwortlich für das Gesamtprogramm, betont besonders die Qualität der einzelnen Angebote: ,,Wir haben einen großartigen Lutherdarsteller! Auch die Handwerker oder beispielsweise die Schwertkämpfer zeigen historisch genau, wie es damals zuging", und verspricht noch eine Uraufführung während des Gottesdienstes.

Das große Bürgerfest rund um den Sebalder Platz und der Sebalduskirche beginnt am 1. Juli mit einem Gottesdienst der besonderen Art. Dabei sein werden u.a. Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, der Chor des Bayerischen Rundfunks, Capella de la Torre mit einem Hit der Reformationszeit: einer Ballade des Liedermachers Martin Luther. Sowohl der Gottesdienst als auch der Festakt im Historischen Rathaussaal (historischer Ort der Religionsgespräche) werden vom BR live im Fernsehen übertragen. Zum Festakt im Rathaussaal haben sich Ministerpräsident Horst Seehofer (hält einen Vortrag zu 500 Jahren Reformation), Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle und Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly angesagt.

Ab Mittag beleben Gaukler, Stelzenläufer, Ritter mit Gefolge, Schwertkämpfer und andere Artisten den Platz vor der Sebalduskirche. Handwerker bieten ihre handgearbeiteten Waren an und laden zum Mitmachen ein. Das Team des Spielzeugmuseums lockt mit Spielen wie zu Luthers Zeiten zum Reifentreiben oder Kreiselschlagen, das Stadtmuseum Fembohaus bietet Führungen (Konrad Weigands Historienbild ,,Luthers Hochzeit") und das Albrecht-Dürer-Haus präsentiert die Ausstellung ,,Neuer Geist und neuer Glaube: Albrecht Dürer als Zeitzeuge der Reformation".

Spezialisten für Alte Musik hauchen dem Geist der Lutherzeit musikalisch neues Leben ein, die eindrucksvollen Langenzenner Theatergruppen (Hans-Sachs-Spielgruppe und Klosterhofspiele Langenzenn, siehe Bildergalerie) spielen Szenen zu Luther (das aktuelle Theaterstück ,,Luther" ist übrigens längst ausverkauft) und bei Führungen durch die Sebalduskirche kann man Überraschendes rund um das Thema ,,Nürnberg und die Reformation" erfahren. Schülerinnen und Schüler aus über einem Dutzend bayerischer Schulen präsentieren selbst entwickelte Bandprojekte, Chorwerke und Theateraufführungen.

Gabriele Küffner, Regisseurin und Autorin (Hans-Sachs-Spielgruppe Langenzenn e.V. und Klosterhofspiele Langenzenn, erzählt im Hinblick auf die 150.000 Euro teure Inszenierung des Reformationsfestes, dass die aufwendige Produktion des Stückes ,,Luther" (Ausschnitte werden beim Reformationsfest zu sehen sein) stolze 250.000 Euro verschlang. ,,Luther" wird gleich an drei Spielorten (Martin-Luther-Platz, Stadtkirche, Klosterinnhof Langenzenn) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen aus Langenzenn und dem Landkreis (Tanzgruppe Kirchfembach u. TSV , Kirchenchor unter Leitung von Markus Simon, Mönchschor, Gaukler/innen, Marktleuten, Musiker/innen) zu sehen sein. ,,Wir bekommen zwar Unterstützung vom Bayerischen Kulturfonds, die Sparkasse sponsert uns und auch die Kirche hat sieben Vorstellung von ,,Luther" gekauft, doch die Kosten für so eine professionelle Produktion sind schon enorm. Die Technik ist dabei ein ganz großer Brocken." Im letzten Jahr habe allein die Verpflegung der Teilnehmer (viele Ehrenamtliche) 35.000 Euro gekostet. ,,Zum Glück sind unsere Vorstellungen restlos ausverkauft. Viele unserer hochmotivierten und engagierten Ensemblemitglieder arbeiten schließlich – neben ihrem Hauptberuf - für ,Gottes Lohn'..."

Das ausführliche Programm zum Reformationsfest in Nürnberg mit den Spielorten:
www.bayerisches-reformationsfest.de

Das Video zeigt eine spontane Kostprobe des Hans-Sachs-Theaters Langenzenn e.V./Klosterhofspiele bei der Präsentation des Programmes auf dem Sebalder Platz und im Schürstabhaus. Darin gibt der ,,Kurfürst von Sachsen" (Verbündeter Luthers) zwei bis heute gültige Tipps, wie man einem, der stärker ist als man selbst, auch mal NEIN sagen kann!

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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